Warm-Kaltbiegen
01.12.2018, 18:51 Uhr
Hallo an alle Metaller im Biegebereich hier im Forum,
ich muss demnächst ein paar Winkel aus 4-5mm Fachstahl biegen. Jetzt stellt sich mir die Frage welches Material sich am besten eignet zum Kaltbiegen.
S235JR oder S235JRC ,hab mal gehört das das C für eine besonders gute Kaltumformbarkeit ohne Risse gilt.
Was ist generell besser zum Kaltbiegen geeignet, warm-oder kaltgewalzter Stahl ??
ich muss demnächst ein paar Winkel aus 4-5mm Fachstahl biegen. Jetzt stellt sich mir die Frage welches Material sich am besten eignet zum Kaltbiegen.
S235JR oder S235JRC ,hab mal gehört das das C für eine besonders gute Kaltumformbarkeit ohne Risse gilt.
Was ist generell besser zum Kaltbiegen geeignet, warm-oder kaltgewalzter Stahl ??
02.12.2018, 07:02 Uhr
Hoi Spanwinkel
Kommt auf den Biegeradius an. Bei Ri=S bist mit warmgewalztem auf der sicheren Seite.
Musste hin und wieder mehrere hundert 30/8mm blanken S235er Flachstahl 120° biegen.
Je nach Charge hatte es funktioniert oder eben auch nicht. Mit dem Schweissbrenner leicht angerötet gings dann.
Hatte dann immer spannungsfrei geglühtes Material beschafft und seither keine Probleme mit Rissbildung und vor allem die Rückfederung blieb konstanter.
Wenn die Biegezone sichtbar bleibt und/oder die Masshaltigkeit wichtig ist, würde ich es geschmiert schwenkbiegen.
Beim Freibiegen beeinflusst der Einlaufradius des Biege-Vau‘s die stärke der Eindrücke und Streckung und somit auch die Masshaltigkeit.
Ich wünsche gute Winkel
Kommt auf den Biegeradius an. Bei Ri=S bist mit warmgewalztem auf der sicheren Seite.
Musste hin und wieder mehrere hundert 30/8mm blanken S235er Flachstahl 120° biegen.
Je nach Charge hatte es funktioniert oder eben auch nicht. Mit dem Schweissbrenner leicht angerötet gings dann.
Hatte dann immer spannungsfrei geglühtes Material beschafft und seither keine Probleme mit Rissbildung und vor allem die Rückfederung blieb konstanter.
Wenn die Biegezone sichtbar bleibt und/oder die Masshaltigkeit wichtig ist, würde ich es geschmiert schwenkbiegen.
Beim Freibiegen beeinflusst der Einlaufradius des Biege-Vau‘s die stärke der Eindrücke und Streckung und somit auch die Masshaltigkeit.
Ich wünsche gute Winkel
--------------------
Gruss Rainer
"Es gibt immer eine Lösung - manchmal auch eine Andere"l
Meine Ratschläge sind kostenlos und müssen nicht angenommen werden...
"Es gibt immer eine Lösung - manchmal auch eine Andere"l
Meine Ratschläge sind kostenlos und müssen nicht angenommen werden...
02.12.2018, 18:47 Uhr
Danke Rainer für deine Antwort. Ich dachte immer das das C für kaltgezogenen Stahl steht den man besser kaltbiegen kann da er weicher ist???
03.12.2018, 10:58 Uhr
Hoi Spanwinkel
Ob kaltgezogen oder kaltgewalzt, in beiden Fällen wird der äussere Bereich des Flachzeuges verändert. Beim ziehen wird die Oberfläche abgestreckt und beim walzen verdrängt auf das gewünschte Mass. Die Oberfläche erhält dadurch Spannungen, welche bei einseitiger Spahnabnahme bemerkbar wird.
Wenn das Flachzeug quer zur Walzrichtung gebogen wird, ist die Rissgefahr weniger als längs zur Walzrichtung. Die Rückfederung ist quer zur Walzrichtung höher.
Beim 90° biegen Ri =S, wird rund ⅓ der Blechdicke gestaucht und ⅔ der Blechdicke gestreckt. Wenn nun der Oberflächenbereich von der Kaltbearbeitung her schon stark in Mitleidenschaft gezogen wurde, kann es zu Einrissen kommen.
Beim Warmgewalzten hingegen ist das Gefüge noch unbelastet und lässt mehr mit sich machen.
Beim kaltgewalzten ist die Oberflächenhärte HB höher als beim warmgewalzten. Deshalb fühlen sich Winkel aus kaltgewalztem gebogen, stabiler an.
Wie schon erwähnt geht beides, aber dass kaltgewalztes generell besser ist in Sachen Rissbildung kann ich nicht bestätigen.
Wenn das Material nicht überbelastet wird, haben die Biegungen eine glattere Oberfläche bei kaltgewalztem.
So meine Erfahrungen...
BTW: Bei ALU immer rückgeglühtes Material verwenden
Ob kaltgezogen oder kaltgewalzt, in beiden Fällen wird der äussere Bereich des Flachzeuges verändert. Beim ziehen wird die Oberfläche abgestreckt und beim walzen verdrängt auf das gewünschte Mass. Die Oberfläche erhält dadurch Spannungen, welche bei einseitiger Spahnabnahme bemerkbar wird.
Wenn das Flachzeug quer zur Walzrichtung gebogen wird, ist die Rissgefahr weniger als längs zur Walzrichtung. Die Rückfederung ist quer zur Walzrichtung höher.
Beim 90° biegen Ri =S, wird rund ⅓ der Blechdicke gestaucht und ⅔ der Blechdicke gestreckt. Wenn nun der Oberflächenbereich von der Kaltbearbeitung her schon stark in Mitleidenschaft gezogen wurde, kann es zu Einrissen kommen.
Beim Warmgewalzten hingegen ist das Gefüge noch unbelastet und lässt mehr mit sich machen.
Beim kaltgewalzten ist die Oberflächenhärte HB höher als beim warmgewalzten. Deshalb fühlen sich Winkel aus kaltgewalztem gebogen, stabiler an.
Wie schon erwähnt geht beides, aber dass kaltgewalztes generell besser ist in Sachen Rissbildung kann ich nicht bestätigen.
Wenn das Material nicht überbelastet wird, haben die Biegungen eine glattere Oberfläche bei kaltgewalztem.
So meine Erfahrungen...
BTW: Bei ALU immer rückgeglühtes Material verwenden
--------------------
Gruss Rainer
"Es gibt immer eine Lösung - manchmal auch eine Andere"l
Meine Ratschläge sind kostenlos und müssen nicht angenommen werden...
"Es gibt immer eine Lösung - manchmal auch eine Andere"l
Meine Ratschläge sind kostenlos und müssen nicht angenommen werden...
1 Besucher lesen dieses Thema (Gäste: 1)
0 Mitglieder: