3-Fach Spannpyramide

Guten Morgen liebe Gemeinde,

ich bräuchte mal euer Schwarmwissen.
Wir überlegen für unsere 5-Achs Fräsmaschine so eine 3-Fach Spannpyramide anzuschaffen.
Wir haben immer wieder Kleinserien mit 10-25 Stück.

Meine Fragen hierzu sind dann:

Wie ist das mit dem Programmieren? Wird der Aufwand sehr viel größer? Ich Programmiere mit SolidCam

welche Dinge gibt es dabei noch zu beachten die man im Vorfeld im Auge haben sollte. Denn ich denke mal es wird schon ein umdenken beim Programmieren und an der Maschine Arbeiten stattfinden müssen.
Wir wollen die Pyramide dann so nuttzen das abends die Maschine noch etwa släuft bzw sie auch am Tag längere Laufzeiten hat.

ich hoffe ihr Könnte mir da etwas weiter helfen mit eurem Wissen und euren Erfahrungen.


Vielen Dank


Mfg
TomTom

Moin,
ich hab das in SolidCAM recht einfach gelöst (für Heidenhain): es gibt einen Schalter "Mehrfachaufspannung". Wenn hier eine Zahl größer 1 eingetragen wird, wird jeder Job in Label gepackt und anschliessend mit neuem Nullpunkt aufgerufen. Am Ende dann NP1-Aufruf nicht vergessen ;-)
Also: kein Mehraufwand beim Programmieren, lediglich kleine Retuschen am PP.
Funktioniert wie Hulle.

Danke schon mal für deine schnelle Antwort

Wie machst du das dann in der Simulation? ich würde mir das ganze halt auch ganz gerne anschauen wie es mit der Pyramide dann simuliert wird. Hast du dann von der ganzen 3-Fach Spannsituation auch die Modelle und alles eingepflegt?
Programmierst du es dann erst alleine und baust dann die 3-Fach Spannung im Nachgang hinzu?
Ist das im Grundmodul 3+2 Achsen schon hinterlegt oder muss man dann dann noch was erweitern?

Mfg

Hallo Tom,

Man muss beim Programmieren schon ein wenig mehr darauf achten, dass man den Maschinenraum unter Kontrolle hat.

Im Anhang findest du zwei Varianten die in der Praxis häufig verwendet werden.

1. Variante: Bei Fusion 360 heisst es "Muster" erstellen, bei Solidcam "Transformation" . Alles Jobs in dem Ordner "Muster" werden nach eigenen Wünschen vervielfältigt. Großer Vorteil dabei ist die Simulation, man kann sich alles so anordnen wie es dann auch in der Maschine sein soll und nach Kollision prüfen. So könntest du immer entscheiden wieviele Teile du machen möchtest.

2. Variante: Über den Nullpunkt vervielfältigen. Diese Variante wird häufig im 3-Achs-Bereich verwendet. Man programmiert ein Teil komplett und fertigt das erste "Gut-Teil", danach kann man im Setup sagen wie oft man es in der Maschine herstellen möchte und somit die Nullpunkte alle einzeln in der Maschine vergeben. Wenn man kein Nullpunktspannsystem hat ist es oft von Vorteil. Der Nachteil ist die Simulation, man gibt nur an wieviele Teile mit verschiedenen Nullpunkten erstellt werden, deshalb ist es im 3-Achs-Bereich einfacher als im 5-Achs-Bereich.

Ich persönlich bevorzuge die 1.Variante mit einer sicheren Vorarbeit, indem ich mir alles in 3D so darstelle wie es auch in der Maschine ist.


Viele Grüße aus Niederbayern

Der Beitrag wurde von UNISTACKler-bha bearbeitet: 02.09.2022, 08:08 Uhr

Wir haben keine Pyramide.
Wenn, dann würde es sicherlich Sinn machen, alle (bis zu) 3 Teile aufzubauen.
Bei Transformation muss man halt in jedem Job die Transformation eingeben.
Wir geben lediglich die Anzahl der Teile ein (und wissen, dass es keine Kollision gibt...).

btw, wenn ein Teil auf der Pyramide läuft, sollten die anderen es doch auch tun.

Ja, sollte so auch funktionieren.

Ordnet er dann die Werkzeuge automatisch neu an oder macht man das dann im Editor? (Damit man die Werkzeugwechsel verringert)

Werkzeugwechsel
Job auf NP1
Job auf NP2
Job auf NP3
Werkzeugwechsel
Job auf...

Du programmierst nur ein Teil und am Ende vom Job werden die Wiederholungen auf dem neuen NP aufgerufen.

Danke für deine Antwort und die Bilder.
Genauso hatte ich mir das vorgestellt. Muss mal schauen wie das dann ist mit der 5 Seiten Bearbeitung. Denke das ich da dann etwas eingeschrenkt bin. Aber solange es im großen und ganzen Funktioniert ist das nicht schlecht.

Da werde ich jetzt dann wohl mal auf die AMB gehen und mich mal umschauen was für Systeme es da genau gibt und worin die Unterschiede liegen.
Werde mich da auch umgewöhnen müssen. Bisher spannen wir sehr viel in selbst gebauten Spannvorrichtungen. Die uns eine gute Zugänglichkeit erlauben bei deutlich weniger Störkontur als bei einem Schraubstock.


Was für Hersteller gibt es denn so die Pyramiden und Schraubstöcke anbieten? Bisher hab ich Gressel, Schunk, Lang, Triag gefunden.
Gibt es da noch weitere die gut sind und was taugen?

Hallo Tom,

am Schluß macht es die Mischung aus.
hier nur ein kleines Beispiel: ZeroClamp Grundplatte. 3-Fach Turm von Lang oder HWR. Schraubstöcke von Gressel.

Wir haben uns auch lange mit dem Thema beschäftigt und eine eigene Vorrichtung entwickelt. Siehe Anhang.
Wenn man die Zeit und das Know-how dazu hat, dann würde ich was eigenes empfehlen- abgestimmt auf eure Bedürfnisse. Wenn die gleichen Schraubstöcke immer drauf bleiben, dann braucht man keinen Spannturm mit Anzugstechnik.

Frag doch mal bei Solidcam nach ob die euch ein Paar Musterprogramme auf Regie programmieren können.

Viel Erfolg, vielleicht sieht man sich auf der Messe :-)

Beste Grüße aus Niederbayern

Hallo Tom Tom

Wir habe auch Pyramiden im Einsatz auf einer Grob G352 und 750.
Die Pyramide und Spannmittel haben wir von Hoffmann. Hoffmann hat das Lang System mit den Backen übernommen. Ob das die besten Spanner sind kann ich nicht sagen. Wir hatten bisher keine Probleme.

Du hast leider keine Maschine und Steuerung geschrieben deshalb ist es etwas schwer dir zu antworten.


Wobei ich nicht erwartet habe, das es ein Problem geben könnte, war beim Winkel vom Turm.

Unser Turm hatte vor der Modifizierung 45 Grad. Die Grob hat einen Schwenkbereich von -180 bis 45 Grad. Also eigentlich genug.
Die 45 Grad werden aber dann zum Problem, wenn man die 3D-Ebene von den eingespannten Bauteile aufnehmen muss und die Maschine dann die Ebene kompensiert. Schon sind es 45.01 Grad und somit Endschalter .


Zur Programmierung mit Solidcam kann ich direkt nichts sagen.Wir programmieren mit Topsolid.
Unabhängig welches CAM-System, ist eine Kundenschulung sicher nicht verkehrt um Anfängerfehler zu vermeiden.

In Topsolid gibt es eigentlich 2 Vorgehensweisen.
1 Bauteil Programmieren dann 3x Wiederholen und das CAM-System optimiert die Werkzeugbahen, Schwenkungen, Werkzeugwechsel.

Oder, was ich nicht vor der Schulung wusste, man kann bestehende einzelne und unterschiedliche CAM Programme via Drag an Drop auf die Pyramide ziehen und Topsolid verbindet diese einzelnen Programme.

Ich bin mir sicher solche Lösungen gibt es auch für Solidcam.


Am besten du konstruierst die Aufspannung genau im CAM System. Manchmal vergisst man Details der Maschine die plötzlich mehr relevant werden.
z.B. Dass bei unserer Grob der Tisch 4 grosse Fasen an den Ecken hat. Auf einer Seite hat die Fase 40x40 und auf der anderen nur 30x30.


Gruss

Querox

Vielen Dank für eure Antworten und Anregungen.

Maschine ist eine Hermle B300 mit Heidenhain Steuerung und einem 280er Rundtisch.
Das hatte ich ganz vergessen zum angeben.




Das mit dem Schwenkbereich und sich von SC ggf mal zeigen vorführen lassen ist definitiv eine gute Idee und werde ich mal so mit im Hinterkopf behalten.


Vielen Dank

Wir waren auch auf der AMB und haben uns Spannpyramiden angeschaut bei Satorius. Was ein interessanter Punkt ist das es diese in unterschiedlichen Winkeln gibt. Die kann man sich passend zur Zugänglichkeit die man braucht in Kombination der Maschine aussuchen.

Mit der Programmierung muss ich mich auch noch genauer befassen. Wir haben Esprit 2000, und überlegen aufs TNG umzusteigen weil damit solche Spannung einfacher umzusetzen seinen.

Hallo Chris,

für was steht "TNG" ?

Esprit The Next Generation

Der Beitrag wurde von cnchris bearbeitet: 22.10.2022, 14:48 Uhr