Ausdrehen des SK40-Spindelkonus an einer Mazak Nexus 510C
30.11.2025, 18:22 Uhr
Hallo zusammen,
ich lese hier schon seit einer ganzen Weile still mit und hab mir schon einiges an Wissen aus dem Forum gemopst – jetzt ist es mal Zeit, selbst etwas zurückzugeben. Vielleicht hilft es ja irgendwann jemandem, der auch so einen „Oh nein… das hat’s jetzt nicht wirklich getan“-Moment an der Maschine hat. ????
Wir arbeiten mit einer Mazak Nexus 510C, allerdings in der ziemlich exotischen Variante mit einer Heidenhain TNC530.
Und ja… die Spindel hat’s erwischt. Richtig.
Durch einen kräftigen Werkzeugauszug hat’s den SK40-Konus ordentlich zerrupft. Der Prüfdorn hat nur müde gelächelt und 0,08 mm Rundlauf angezeigt – teilweise sogar noch mehr.
Normalerweise: Große Rechnung oder neue Spindel
Klassischerweise würde man:
die Spindel professionell schleifen lassen (mit entsprechend professioneller Rechnung ????)
oder
gleich die komplette Spindel tauschen.
Da wir auf der Maschine aber hauptsächlich 15-5PH vorschruppen oder Alu durch die Gegend werfen, brauchen wir keine 2µ-Perfektion. Also dachte ich mir:
„Warum nicht selbst nachdrehen? Schlimmer kann’s ja eh nicht werden…“
Also los.
Aufbau & Vorbereitung
1. Aufspannung
Schraubstock hochkant gestellt (ja, sieht komisch aus – funktioniert aber!)
grob ausgerichtet
Hintere feste Backe angetastet → Y +8 mm für die Schneidenmitte des Drehstahls
2. Schneidwerkzeug
Drehstahl + CBN-Wendeschneidplatte
Erste CBN-Platte wurde Opfer meiner Motivation (RIP ????)
Spindel im M4, weil der Stahl sonst beleidigt gewesen wäre
3. Konus ankratzen
Spindel gemütlich gestartet: M4 / 100 U/min
Mit dem Handrad vorsichtig ran – so vorsichtig, dass man fast die Luft anhält
Bezugspunkt festgelegt:
X = +22,225 mm
Z = 0 mm
Ab da war der SK40-Halbwinkel (8,297°) im Prinzip schon „eingestellt“ und es konnte losgehen.
Das Programm (für alle, die es nachmachen wollen – auf eigene Gefahr ????)
Das Ergebnis (und ja, ich war selbst überrascht)
Nach dem Ausdrehen wurde im Spindelkonus ein Rundlauf von 0,005 mm erzielt.
Für eine improvisierte Reparatur:
Absolut top!
Wenn jemand Fragen zu dem Vorgehen hat gerne her damit. ????
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ich lese hier schon seit einer ganzen Weile still mit und hab mir schon einiges an Wissen aus dem Forum gemopst – jetzt ist es mal Zeit, selbst etwas zurückzugeben. Vielleicht hilft es ja irgendwann jemandem, der auch so einen „Oh nein… das hat’s jetzt nicht wirklich getan“-Moment an der Maschine hat. ????
Wir arbeiten mit einer Mazak Nexus 510C, allerdings in der ziemlich exotischen Variante mit einer Heidenhain TNC530.
Und ja… die Spindel hat’s erwischt. Richtig.
Durch einen kräftigen Werkzeugauszug hat’s den SK40-Konus ordentlich zerrupft. Der Prüfdorn hat nur müde gelächelt und 0,08 mm Rundlauf angezeigt – teilweise sogar noch mehr.
Normalerweise: Große Rechnung oder neue Spindel
Klassischerweise würde man:
die Spindel professionell schleifen lassen (mit entsprechend professioneller Rechnung ????)
oder
gleich die komplette Spindel tauschen.
Da wir auf der Maschine aber hauptsächlich 15-5PH vorschruppen oder Alu durch die Gegend werfen, brauchen wir keine 2µ-Perfektion. Also dachte ich mir:
„Warum nicht selbst nachdrehen? Schlimmer kann’s ja eh nicht werden…“
Also los.
Aufbau & Vorbereitung
1. Aufspannung
Schraubstock hochkant gestellt (ja, sieht komisch aus – funktioniert aber!)
grob ausgerichtet
Hintere feste Backe angetastet → Y +8 mm für die Schneidenmitte des Drehstahls
2. Schneidwerkzeug
Drehstahl + CBN-Wendeschneidplatte
Erste CBN-Platte wurde Opfer meiner Motivation (RIP ????)
Spindel im M4, weil der Stahl sonst beleidigt gewesen wäre
3. Konus ankratzen
Spindel gemütlich gestartet: M4 / 100 U/min
Mit dem Handrad vorsichtig ran – so vorsichtig, dass man fast die Luft anhält
Bezugspunkt festgelegt:
X = +22,225 mm
Z = 0 mm
Ab da war der SK40-Halbwinkel (8,297°) im Prinzip schon „eingestellt“ und es konnte losgehen.
Das Programm (für alle, die es nachmachen wollen – auf eigene Gefahr ????)
QUELLTEXT
0 BEGIN PGM Spindel Ausdrehen MM
1 BLK FORM 0.1 Z X-30 Y-1 Z-30
2 BLK FORM 0.2 X+86 Y+79 Z+0
--------------------------------------------------
4 * -- NP Verschiebung
5 *; Zum Weg bleiben + zustellen im Z
6 CYCL DEF 7.0 NULLPUNKT
7 CYCL DEF 7.1 X+0
8 CYCL DEF 7.2 Y+0
9 CYCL DEF 7.3 Z+0
--------------------------------------------------
10 * ----WERKZEUGLISTE----
11 * - Spindel Ausdrehen
12 TOOL CALL 0 Z S380 F150
13 M4
--------------------------------------------------
14 L X+30 Y+0 R0 F500
15 L Z+20 R0 F500
16; Positionieren
17 L X+22.225 R0 F500
18 L Z+0 R0 F500
19; Winkelbahn fahren (SK40 Halbwinkel 8,297°)
20 L X+32.197 Z-68.4 R0 F50
21; Aus Konus fahren
22 L Z+20 R0 F500
23 M5 M9
25 M30
26 END PGM Spindel Ausdrehen MM
1 BLK FORM 0.1 Z X-30 Y-1 Z-30
2 BLK FORM 0.2 X+86 Y+79 Z+0
--------------------------------------------------
4 * -- NP Verschiebung
5 *; Zum Weg bleiben + zustellen im Z
6 CYCL DEF 7.0 NULLPUNKT
7 CYCL DEF 7.1 X+0
8 CYCL DEF 7.2 Y+0
9 CYCL DEF 7.3 Z+0
--------------------------------------------------
10 * ----WERKZEUGLISTE----
11 * - Spindel Ausdrehen
12 TOOL CALL 0 Z S380 F150
13 M4
--------------------------------------------------
14 L X+30 Y+0 R0 F500
15 L Z+20 R0 F500
16; Positionieren
17 L X+22.225 R0 F500
18 L Z+0 R0 F500
19; Winkelbahn fahren (SK40 Halbwinkel 8,297°)
20 L X+32.197 Z-68.4 R0 F50
21; Aus Konus fahren
22 L Z+20 R0 F500
23 M5 M9
25 M30
26 END PGM Spindel Ausdrehen MM
Das Ergebnis (und ja, ich war selbst überrascht)
Nach dem Ausdrehen wurde im Spindelkonus ein Rundlauf von 0,005 mm erzielt.
Für eine improvisierte Reparatur:
Absolut top!
Wenn jemand Fragen zu dem Vorgehen hat gerne her damit. ????
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Anzahl der Downloads: 31 01.12.2025, 07:30 Uhr
Servus,
tip top.
Haben wir früher in meinem aalten Betrieb in dem ich gearbeitet habe auch so gemacht.
Wir haben dafür als einen extra Pneumatik Schleifer genommen.
Hat super Funktioniert und eine Menge Geld gespart.
tip top.
Haben wir früher in meinem aalten Betrieb in dem ich gearbeitet habe auch so gemacht.
Wir haben dafür als einen extra Pneumatik Schleifer genommen.
Hat super Funktioniert und eine Menge Geld gespart.
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