Toleranzen am Werkstück

Hallo zusammen,

ich brauch da mal eure Hilfe.
Wir haben bei uns in der Firma schon öfters eine Diskussion über Toleranzen an Werkstücken geführt. Sind aber nie auf einen grünen Zweig gekommen.

Wir haben manchmal Teile, die beschichtet werden müssen.

In den Zeichnungen, stehen im Textfeld Allgemeintoleranzen:
z.B. .0 = +/- 0.1mm
.00 = +/- 0.01mm
.000 = +/- 0.001mm

In der Zeichnung steht dann ein Hinweis:

umlfd. -0.003mm fertigen (für die Beschichtung)


Wir als Zerspaner sind der Meinung, dass die Maße dann z.B. so aussehen müssen.

Bsp. nach Allgemein-Toleranz

10.00 mm Nennmaß
9.99 mm Mindestmaß
10.01 mm Höchstmaß

Bsp. nach Abzug des Maß für Beschichtung

10.007 mm als Höchstmaß
9.997 mm als Nennmaß
9.987 mm als Mindestmaß


Unsere Konstrukteure meinen aber, dass die 9.997mm auf gar keinen Fall überschritten werden dürfen.


Ich hoffe ihr könnt mich verstehen und mir schnell weiterhelfen.

P.S. Die Kategorie wusste ich nicht genau. Hab es bei Pro/E reingepackt, weil wir damit konstruieren. Wenn falsch, bitte verschieben.

Der Beitrag wurde von CNCMarci bearbeitet: 28.08.2013, 14:16 Uhr

Tscha ganz klarer Fall: Da muss halt der Konstrukteur hinschreiben 10 -0,01
kommt aber immer darauf an ich meine 3µm spielen bei +-0,01 wenniger eine Rolle, aber wenn du weist in die Bohrung kommt eine Welle die Passen muss na dann kannst sicher sein das der Konstrukteur das so will. Zum anderen ist es einfach das im Cad anzuwählen z.B. 2Stellen nach dem Komme und dann zieht der da einfach nur von Punkt nach Punkt und hat sein Maß, wer macht sich da schon die Mühe 10 +0,01 +0,02 zuschreiben.

Schon mal Aluminiumteile zu Hartanodisieren geschickt dort kommen um die 0,025 bis 0,05mm auf´s Teil drauf wenn du da Passungen fräsen/drehen willst brauchst schon gute Erfahrungen wie Dick die Schicht meißtens wird.
Bei uns wird auf "0" Konstruiert und die AV gibt dann an was Kontur, was Teilung(wo die Form schließt) ist und was Frei sein kann.

Grüße

Der Beitrag wurde von Dragon45 bearbeitet: 28.08.2013, 14:38 Uhr

Hallo CNCMarci,

ich sehe das auch wie ihr Zerspaner. Die Schichtdicke wird vom Nennmaß bei Außenmaßen abgezogen und bei Innenmaßen dazugerechnet. Das ist dann euer neues Nennmaß für die Fertigung. Die Toleranzen bleiben wie in der Zeichnung angegeben.

Wenn der Auftraggeber die Oberflächenbehandlung managed, hat er für euch gefälligst Zeichnungen mit den korrekten Rohteilmaßen samt Toleranzen anzuliefern. Sonst seid Ihr am Schluss die Dummen wenn was nicht passt.
Wenn Ihr die Oberflächenbehandlung managed, dann sollte auf der Zeichnung das Endmaß stehen nach Oberflächenbehandlung und Ihr solltet in Zusammenarbeit mit dem Oberflächenpartner die korregierten Maße abstimmen und nach der Beschichtung auch nachmessen können (QS).

Schichtdicke 0,003mm dürfte PVD sein. Kniffliger wirds bei dickeren Schichten wie Eloxal oder sogar Teflonbeschichtungen.

Tja , das ist einfach keine klare Aussage , Fertig.Wenn ich schreibe "Machen Sie nach Lust und Laune" ist es das selbe. Anrufen und fragen was das genau zu bedeuten hat, ist ja ein normales Vorgehen, ansonsten wird es zur Streitfrage, aber normalerweise kann euch da keiner was vorwerfen, ich kann auch sagen, mach es -0.003 kleiner aber WAS ? Es kommt halt auf die Beschichtung drauf an die Art und Dicke bzw. Material, aber normalerweise steht da nur Schichtdicke XYZ und die die das fertigen, müssen sich selber informieren wenn sie es beschichten lassen wie das Maßlich handzuhaben ist und dementsprechen fertigen. Das ist meine Meinung. Oder bei keinen bis schlechten Erfahrungswerten ein paar Musterteile fertigen, hinschicken , nachmessen was dabei raus gekommen ist und dementsprechend fertigen. Eine Frage noch kann man so eine komplette Zecihnung vielleicht mal sehen ?

Viel Spaß, CoolTool

Der Beitrag wurde von CoolTool2 bearbeitet: 28.08.2013, 19:13 Uhr

Ach ja und nochwas, denke deine berechneten Maße stimmen nicht, wenn da steht 0.003 umlaufend ! Dann ist bei einer Toleranz von 10 +/- 0,01 dein Mindestmaß 9.984 und dein Höchstmaß 10.004 , da ja beidseitig 0.003 drauf gehen, falls es so gemeint war.

mit ähnlichen Problemen haben wir auch öfter zu kämpfen. Aber im Prinzip ist die Lösung ja schon gesagt worden und rel. eindeutig.

Was aber viel schlimmer ist: angenommen man hat eine Bohrung 6H6 (ist ja nicht unüblich) dann hat man eine Toleranzbreite von ungefähr 1/100 mm glaube ich. Und wenn das jetzt beschichtet werden soll dann muss beachtet werden, das die Toleranz der Schichtdicke auch nicht null ist. Also die Beschichter können die Toleranzen naturgemäß nicht so sehr beeinflussen wie wir. Z.B. Bei Eloxal wurde mir gesagt 20 µm +- 5µm. Der Zerspaner hat dann theoretisch nur noch ne hand voll µm für seine Toleranz.. Teuilweise hatt ich schon Teile da hätte ich auf 0,00000000000000..... fertigen müssen. Da war die Toleranz der Beschichtung schon so groß wie die Toleranz am Fertigteil.

Bei H6 Bohrungen werden diese auch manchmal einfach nicht mitbeschichtet um die Passung nicht zu ruinieren.
Oder man beschichtet und reibt dann nach.
Auf jedenfall ist die Sache gar nicht so einfach und man muss klare Regeln mit dem Auftraggeber ausmachen damit man am Schluss nicht auf dem Ausschuss sitzen bleibt.

Ups. Das stimmt was du sagst. Von der ganzen Diskussion gestern, ist mir das beim Schreiben untergegangen.


Die Teile bei uns werden meistens mit TiCN+Most beschichtet und da wurde uns gesagt, die Schicht wird das Teil um 6µm dicker machen.


Mit der Zeichnung muss ich mal sehen, wegen dem Datenschutz und so.