Ich werde von der Firma Wilke betreut und nutze auch eins deren Produkte.
Ich sprühe aktuell mit 1.2bar pro Düse und nutze 2 Düsen. Mehr gibt mein Kompressor leider nicht her.
Die Firma
Isel beispielsweise arbeitet gerne mit 6 bar pro Düse und erzielt damit deutlich bessere Standzeiten als ich.
Ich habe meine Werkzeuge und mein Kupfer zu Isel geschickt. Die sollten soviel Nuten und kürzester Zeit herstellen wie möglich.
Als Material wurde Kupfer genommen und der Fräser war ein 0.7mm Zweischneider. Prozess: Vollnutfräsen bis zu 3mm Schnitttiefe.
Also ein absoluer horror. Isel konnte bis zu 55 Nuten
fräsen. 6Bar eine Düse und als Schmiermittel Ethanol. Ich schaffte es hingegen nur auf 35 Nuten mit einer Düse 2.4 bar und nutzte Als Kühlmittel Muster 9043 von der Firma Wilke. Ein Sezialfräser schaffte 105 Nuten. Kostete aber das dreifache. Also nicht wirtschaftlich.
Dieses Muster 9043 hat eine vielfach bessere Schmierwirkung als Ethanol!
Die Standzeitgewinnung ist aufgrund des hohen Sprühdrucks zurückzuführen. Jeder Span wird fleißig aus der Nut geblasen. Daher werde ich bei mir einen zweiten Kompressor anbringen und werde später je Düse mit 2.4 bar sprühen.
MMKS VS Nass.
An Maschine 2 fräse ich nass mit
Blaser BC25 MD (Wassermischbares Schmiermittel). Auf dieser Maschine schaffe ich ca 80 volle Nuten.
Das bedeutet das die Standzeit beim nassfräsen besser ist als mit MMKS. Das beobachte ich auch bei anderen Fräsern und bei anderen Werkstoffen. Grund dafür ist die bessere Kühlung und die bessere Spanabfuhr.
Der Vorteil bei MMKS ist das die Oberflächenqualität steigt. Mein Kupfer sieht nach dem Fräsen aus wie poliert. Und man muss sich um Pils oder Schimmelbildung keine Sorgen machen. Das Schmiermittel ist auch extrem ergiebig.
Es gibt wirklich unendlich viele Schmiermittel. Wassermischbare und nicht Wassermischbare. Es gibt Schmiermittel die Aluminium und Kupfer verfärben, und es gibt Schmiermittel die das Material konservieren. Schwefel beispielsweise greift die Oberfläche von Kupfer an. Das Kupfer wird richtig dunkel. Die Oberfläche bekommt man nur chemisch oder mechanisch wieder blank.
Ein großer Nachteil bei nicht Wassermischbaren (zumeist Fettalkohole) Schmiermitteln ist, ist die Reinigung. Ich bekomme das Zeug ausschließlich mit elektrolytischer Entfettung so sauber das anschließend chemisch vernickelt werden kann. Alles andere als Reinigungsprozess versagt. Das sagt auch der Profi. Die Reinigung der Teile ist mit Wassermischbaren Schmiermitteln also deutlich besser und sehr einfach. 5minuten Ultraschallbad und fertig.
Das Problem ist aber das wassermischbare Schmiermittel deutlich schlechter schmieren und die Standzeit dadurch drastisch minimiert wird. Zumindet in einer MMKS. Mit dem Blasocut BC25MD habe ich auch mal dieses Vollnutfräsen mit einen 0.7mm Fräser in Kupfer probiert. Resultat: Nicht einmal eine volle nut konnte damit gefräßt werden! Dramatisch!
Es gibt für so ziemlich für jede Anwendung ein geeignetes Schmiermittel. Wenn das Zeug verdampft, hat man das falsche Schmiermittel. Die niedrigviskosen (Fettalkohole) oder Wassermischbaren Schmiermittel haben einen Flammpunkt in der Regel von 60-150°C. Das es da schnell mal stinken kann ist klar. Es gibt aber auch Schmiermittel die 250°C und deutlich mehr können. Diese sind dann in der Regel mittelviskos die man dann auch nur noch mit guten MMKS Anlagen versprühen kann. Ich nutze den Fogbuster mit 2 Düsen. Es ist eine kleine und günstige Lösung. Schmiermittel mit Viskosität kleiner 20 mm2/s können noch problemlos versprüht werden. Alles über 30 mm2/s geht dann gar nicht mehr sinnvoll.
Wenn es nebelt hat man ganz einfach falsch eingestellt. Es sei denn man hat eine Noga oder andere günstige Hobbygeräte.
Als Alternative werfe ich mal Dynacut in den Raum. Tröpfchen Schmiersystem. Es kommen kleine Tröpfchen aus den Düsen sodass keine Aerosole entstehen können. Nachteil, man verbraucht mehr. Letzteres ist aber egal. Wenigstens keine Aerosole. Ein solches System ist an meine Graviermaschine verbaut. Allerdings werde ich die Maschine erst nächsten Monat in Betrieb nehmen. Richtig konnte ich es noch nciht testen. Sicher ist aber das es tut. Nur wie gut im Vergleich zur MMKS oder nass fräsen kann ich noch nicht sagen.
Ich habe 2 Jahre mit Schmiermitteln getestet. Waren bestimmt über 30 Schmiermittel. Überzeugt haben Fanella VD 201N, Wilkeprodukte und Heidelbergprodukte. Letztere waren die besten, aber um ein vielfaches teurer als die Wilkeprodukte. Ich bin bei Wilke hängen geblieben. Schmiermittel die harzen oder die Maschine verkleben würde ich nicht einsetzen. Die Reinigung der Maschine ist mit meinen Schmiermitteln genauso bescheiden wie mit den Schmiermitteln vom Nass fräsen. Sauber machen macht halt kein Spass.
Wer nicht so viel sauber machen möchte der sollte niedrigviskose Fettalkohle verwenden die im wesentlichen Rückstandslos verfliegen. Wilke S15 oder Fanella Vd201N. Es gibt Schmiermittel die wirklich stinken. Es gibt aber auch Schmiermittel bei denen es erträglich ist. Theoretisch kann jeder Hersteller sein Kühlmittel weitgehend geruchsarm machen. Oder zumindest so gut verdecken das es nicht mehr unangenehm ist. Kostet aber mehr und der Hersteller muss flexibel sein. Wilke macht das und rührt auch mal gerne einen 20L Kanister an.