Hallo t4z ,
eine Bohrung spart Gewicht, aber führt zu einer geringeren Steifigkeit.
Die große Kunst bei der Gestaltung eines neuen Bauteils ist die, dass man trotz unterschiedlicher Kräfte, im gesamten Bauteil die
gleichen Spannungen hat.
An der Stelle, wo die Spannung am größten ist, wird es versagen.
Bei manchen 3D-CAD-Programmen kann man die einwirkenden Kräfte simulieren und die dabei auftretenden Spannungen farblich darstellen.
Dinge versteht man besten, wenn man sie selber anfasst. Mache bitte folgende Versuche:
Versuch 1:Öffne die Haustüre und stecke deine Hand in den Spalt wo die Schaniere sind.
Drücke mit der anderen Hand, erst am Rand, dann in der Mitte und dann am Türgriff die Türe wieder zu.
Fazit:
Je länger der Hebel, desto größer wird die Kraft.
Moment = Hebellänge x Kraft
und L1 x F1 = L2 x F2 ( F2 drückt auf deine Hand und wird in Dezibel angegeben )
Die Belastung auf das Material steigt linear zur Hebellänge an.
Du musst also nach hinten den Querschnitt in deiner Konstruktion so verändern, dass dadurch eine konstante Spannung im Material erreicht wird.
Versuch 2:Schneide einen Papierstreifen 3 x 12 cm aus.
Halte ihn flach an einem Ende zwischen Daumen und Zeigefinger.
Der Papierstreifen wiegt ca. 0.1 g.
Nur durch sein Eigengewicht verbiegt er sich nach unten.
Falte jetzt den Streifen der Länge nach, so dass ein „V“ entsteht.
Halte das V jetzt an einem Ende mit dem Daumen, Zeige- und Mittelfinger.
Lege am anderen Ende einen Radiergummi in das V und der gleiche Streifen hält jetzt das 100-fache Gewicht aus.
Das axiale Flächenmoment wird in mm^4 angegeben und ist die Summe der einzelnen Flächen (mm²) mal dem Abstand zur Biegeachse im Quadrat (mm²).
Fazit:
Das Material wird um so „wertvoller“, je weiter es von der Biegeachse (neutrale Fase) weg ist.
Probiere es einfach aus. Probieren geht über studieren.
Der Beitrag wurde von Alleskleber bearbeitet: 11.11.2010, 18:43 Uhr