Moin zusammen,
da geht nur eins: DICKSTES LOB!
Die haben da was hingezaubert - Hammer.
Es trug sich zu in Marbach, ein beschaulicher Flecken am Neckar am Freytag den 13.05. a.d. 2011.
Ca. 15.000 Einwohner und Geburtsstadt von Friedrich Schiller
Ja, das ist der mit der "Glocke".
Für die Kulturbanausen hier nochmal die Zusammenfassung:
Loch in Erde, Bronze rin.
Glocke fertig, bim bim bim.
Heinz Erhardt
Und ebenhier gibt es quasi als Kontrast Hightech-Spanntechnik von der Fa.
Hainbuch, die mit weltweit nur einigen Hundert Mitarbeitern eine erstaunliche Veranstaltung für einige Dutzend von uns CNC-Areanern ausgerichtet hat.
Nach dem obligatorischen Stammtisch am Donnerstagabend, bei dem auch schon 2 Abgesandte von Hainbuch anwesend waren, ging es Freitag morgens richtig los.
Ein kurze Einführung im Vortragsraum, in dem auch unsere 50 Leute locker Platz hatten, über die Eckdaten der Firma und den weiteren Tagesverlauf vorab und dann wurden wir in 4 Gruppen aufgeteilt. Jede Gruppe durchlief im Laufe des Tages jeden der 4 Programmpunkte. Jede Station dauerte 1Stunde.
Ich war zum Beispiel in der "Gruppe gelb". Wir begannen mit Spannmöglichkeiten beim
Drehen. Innenspannung auf einem Gewinde, kürzestes Außenspannen auf 1 oder 2 mm Bauteillänge, Vorteil des Längsanzuges "Axzug" waren die Highlights dieser Stunde.
Nach wenigen Minuten ging es weiter mit einem Rundgang durch die ganze Fertigung mit Erläuterungen und Vorführungen an Schleifmaschinen, Dreh- und Fräszentren, Endmontage, Vulkanisierung, Materialfluß, Gruppenfertigung und Ablauforganisation.
Als nächstes gab's dann Mittagessen - picobello! Nach einer angemessenen Pause mit Gruppenfoto ging es dann in die zweite Hälfte des Tages.
"Gruppe gelb" besuchte nun die Fräsabteilung, um sich einen 4-Seiten-Zentrischspanner mit Ausgleichsbacken anzusehen oder zu staunen, wie stabil sich eine exzentrische Spannung an einer gesägten und gebohrten Scheibe verhält. Trotz stark außermittiger Belastung hat sich das Werkstück nicht verstellt. - Wirklich beeindruckend. Weitere Details zeigten eine klassische Drehspannzange dann in einer Halterung auf einem Fräszentrum - also ein klassischer Baukasten, bei dem sich zahlreiche Teile des HAINBUCH-Baukastens mehrfach verwenden lassen.
Schon wieder 'ne Pause: Kaffee und Kuchen!
Die 4. Lektion war dann die nicht nur trockene Theorie. Hier wurde nochmal der Werdegang der Firma skizziert und wichtige Anstöße zur Produktentwicklung und -verbesserung gezeigt. Insbesondere die Fertigungstoleranzen der sechskantigen Spanneinsätze und die daraus resultierenden Vorteile haben mich beeindruckt. Die Idee das mit Polymerbeton zu realisieren und diesen Prozeß derartig zu beherrschen zeigt die technische Spitzenstellung eindrucksvoll.
Die Professionalität setzt Maßstäbe. Die Offenheit, wirklich jede Nachfrage zu beantworten war auffällig. Man weiß, was man tut und was die Technik kann! Ein Unternehmen "nur" 60 Jahre nach der Gründung in eine solch herausragende Position zu bringen, zeugt von Weitblick, guter Ausrichtung und sicher auch von einer Portion
Fortune bei wichtigen Weichenstellungen.
Aber das war nur der fachliche Teil, um ca 17:00 Uhr liefen die meisten die kurze Strecke bis zur Innenstadt gemeinsam zurück. Am Stadtturm angekommen wartete bereits der "Torwart". Ein in historischer Tracht gekleideter "Nachtwächter", der uns mit zahlreichen Anekdoten bekannt machte, mit ins 95 Stufen auf den Torturm stieg, um uns dort oben mit vielen Informationen zu füttern, ein Stück mit uns über die Stadtmauer flanierte, uns weitere Details an mehreren Stellen der historischen Stadt erläuterte, die Funktion des "Aufwind-WC's" erklärte, das Musem zu Ehren von Tobias Meyer, ein wichtiger Astronom des 18. Jahrhunderts, zeigte. Und dann sahen wir noch das Geburtshaus von Friedrich Schiller, wohl mit Abstand der bekannteste Sohn der Stadt.
Um alles Gelernte zu verdauen, lieferte uns unser "Torwart" (nach seinem Bekunden die offizielle Berufsbeichnung seiner Zunft) schließlich einige Schritte weiter an einer kleinen Privatbrauerei ab, in der wir zum Abschluß des Events mit Speis' und Trank und manchem lockeren Spruch des Wirts denTag ausklingen ließen. Das Lokal war im Inneren angefüllt mit den Mitbringseln und vielen kleinen Kostbarkeiten aus aller Welt. Eine Orgelpfeife in Originalgröße, zahllose Wandteller mit Reklame oder losen Sprüchen, zahllose Trinkgefäße zierten den Scankraum im historischen Salzlager der zurückliegenden Jahrhunderte.
Der Wirt hatte den "Schalk im Nacken". Er versorgte uns mit einer Variante der rückstandslosen Verwertung einer historischen Bierflasche einschließlich Umbau des Flaschenkörpers zu einem formschönen Glas, ebenso konfrontierte er uns mit einer zu befreienden Bierflasche und mit Verzahnungsproblemen des Mittelalters.
Sehr fröhlich verabschiedeten wir uns zu vorgerückter Stunde.
Ich denke, es sollte allen so gut gefallen haben wie mir.
Mal gucken, was die Arena demnächst ausheckt.
Gruß daxfrech