Die Röders Steuerung in Kombination mit den Macro Funktionen im Powermill bietet viele Möglichkeiten zur Automatisierung.
So lasse ich beispielsweise Antast-Programme mit ein paar Klicks am 3D Modell direkt als Datei ausgeben, der Bediener braucht dann nur noch ungefähr über die Null-Position fahren und kann das NC-Programm starten.
Auch ist im Powermill Packet der Editor für den
Postprozessor enthalten, Änderungen am Programmkopf oder implementieren von Benutzerbefehlen oder Abfragen ist somit nach einer kurzen Einlernzeit auch ohne Schulung möglich.
(Wie bei der Macro-Programmierung braucht es ein bisschen Interesse, Spaß an der Arbeit und ein paar graue Zellen...beibringen wird es euch keiner)
Ich kann nach 8 Jahren mit einer RXP600 DSH nicht klagen, die Maschine ist zuverlässig und präzise. Rückblickend würde ich vielleicht eine größere Spindel bevorzugen (derzeit mit HSK40), da der Anteil an gehärteten Werkstücken zunimmt, wärend die Graphit-Bearbeitung allmählich weniger wird und die hohen Drehzahlen daher weniger eine Rolle spielen. Jedoch lässt sich auch in dieser Konfiguration überraschend gut im gehärteten Stahl schruppen, man sollte es nur nicht mit dem Werkzeug-Durchmesser übertreiben, um die Spindel nicht an die Drehmomentgrenze zu treiben.
Im Moment bearbeiten wir großteils Werkstücke mit 56 HRC prozesssicher mit Hitachi/
Moldino Fräsern bis zu einem Durchmesser von 0.5mm, ab 0,4 wird es kompliziert bzw nicht mehr serientauglich. Das wird sich mit stetig fortschreitender Werkzeug-Evolution aber sicher noch verschieben.
Inzwischen kenne ich die Kombination von Maschine und verwendetem Werkzeug so gut, das ich ohne "Angstaufmass" je nach Fräserdurchmesser mit 0.005-0.007mm negativem radial Aufmaß programmiere und damit auch sicher bei +/-0.005mm an dem angestrebten Maß lande um noch genauer zu arbeiten muss man im schlimmsten Fall noch einmal nachstellen.
Die Z Werte am Werkstück stimmen zu 99% , da bei uns jedes Werkzeug neu eingemessen wird und die Spindel über eine zuverlässige Längenausdehnungs-Kompensation verfügt.
Beim nutzen aller 5 Achsen schleichen sich manchmal Fehler von +/-0.01-0,02mm ein. Dabei ist darauf zu achten vor dem Start einer Bearbeitung eine Maschinen-Kallibrierung durchzuführen. Eine Sache von einer Minute.
Fazit zum angestellt oder simultan
fräsen, wenn es unvermeidbar ist und die Toleranzen kein Spiel zulassen, lieber ran tasten, wenn es im Hundertstelbereich liegt und der Maschinen-Bediener nicht gerade einen Crash verheimlicht, kann man auch mit gutem Gewissen direkt auf Fertigmaß fräsen.
Dazu sollte man unbedingt erwähnen:
Die LINEUP Funktion muss freigeschalten sein, falls es nicht von vornherein mit installiert wurde. Ohne diese verrechnet die Steuerung eine eventuelle Schräglage des Werkstücks infolge von Aufspannfehlern nicht richtig. (dafür kommt man um eine Postprozessor-Anpassung nicht herum, da die Befehle für das Ausrichten des Tisches von der standartmäßigen abweichen)
Ein manuelles gerade-klopfen oder unterlegen mit Folie gehört in Zeiten von 3D-Taster und 5achs Bearbeitung eindeutig ins Museum oder in die Azubi-Ecke.