QUOTE (Keule0 @ 01.12.2014, 11:02 Uhr)
naja naja. Das hört sich schon recht logisch an. Aber die Frage ist wie immer ob es vom Kosten/Nutzen Verhältnis her wirklich was bringt.
Was für einen Voreil will er denn genau generieren ? Das man die Standzeit vorhersagen kann ?
Beim
Drehen gibt es sowas ja schon seit tausend Jahren. VDI ... Auslegung von Drehprozessen. Aber wer macht das denn wirklich im täglichen Betrieb ? Ich habe das ganz selten mal gemacht. Und da kommt einem wieder was in die Quere: Die Streuungen zwischen mehreren Zerspanwerkzeugen bzgl. der Standzeit können laut Literatur bis zu Faktor 5 betragen. Ich selbst habe es schon bis Faktor 3 erlebt. Das bedeutete konkret, dass die Standzeit eben nicht genau bestimmbar war. Denn es gab Platten die hielten fast 1 h wohingegen andere (des selben Typs) nach 18 min platt waren. Es wurde an dem ganzen Prozess aber nichts geändert.
Aber es wäre wirklich mal interressant zu erfahren was der Nutzen sein soll ? Will er Kostenoptimale Schnittwerte ermitteln ?
Zur Frage des Nutzens kann ich die Aussagen weitergeben, die mir ein Anwender hat zukommen lassen. Er hat seine Werkzeugkosten halbiert und die Verweilzeit der Werkstücke auf der Maschine ( Einspannen bis Ausspannen ) um 25 % reduziert. Zum Prozessablauf gibt er noch folgende Kommentare:
1) Es können günstigere Werkzeuge verwendet werden. 16-Fräser früher 150 €, 16-Fräser heute 60 €.
2) Wesentlich höhere Vorschübe, Zeiteinsparung.
3) Sehr maschinenschonend. Dadurch dass wir sehr genaue Teile fertigen, verwenden wir eine high speed Spindel, die natürlich nicht so viel Kraft/Drehmoment aufweist. Diese Spindel zeichnet fast keine Belastungen auf, sprich Qualität und Langlebigkeit bleibt erhalten.
4) Ganze Arbeitsschritte eingespart. Früher kauften wir die sogenannten Rahmenplatten immer mit einem Übermaß ein, schruppten diese, danach wurden sie geschliffen und zuletzt fertig gefräst. Da die Wärme in den Span abgeleitet wird und nicht in das Werkstück gibt es somit auch keine im Werkstoff. Das heißt wir
fräsen die Platte fix und fertig und sparen uns das Schleifen.
5) Da wir sehr viele mannlose Stunden produzieren hilft uns die Standzeitberechnung des Werkzeugs enorm. Die berechnete Standzeit stimmt auf plus/minus 10 %
6) Da die Standzeitberechnung ziemlich genau stimmt, sparen wir uns die sogenannten Schwesterwerkzeuge ein. Somit können wir das Werkzeugmagazin mit komplett unterschiedlichen Werkzeugen ausstatten.
7) Da die meisten Werkzeugkosten ziemlich gering sind lohnt es sich auch nicht mehr, die Werkzeuge nachschleifen zu lassen. Das heißt, Werkzeuge werden bis zu ihrem bitteren Ende hergenommen.