QUOTE (guest @ 01.01.2015, 17:24 Uhr)
Die Unterscheidung zwischen Maschinenaufwand und Personalaufwand ist scheinbar noch nicht so richtig angekommen.
- Maschinenlaufzeit ist wenn die Maschine produziert.
Dazu gehört auch die Zeit zum Werkstückwechsel bei Einlegeteilen. (Zykluszeit+Einlegezeit) - Bei mannloser Produktion ist das die reine Maschinenzeit. "Geisterschicht" ist auch mannlos und damit reiner Maschinenaufwand.
- Echter Maschinenstillstand kann also nur Fehlzeiten der Maschine generieren.
Diese Zeiten lassen sich auch automatisch mit einer MDE-Software (MaschinenDatenErfassung) erfassen.
- Ein Bediener oder Einrichter kann ja nicht Teile an Maschine A einlegen und gleichzeitig Maschine B rüsten und programmieren. (zumindest nicht effektiv).
- Wenn Maschine A jedoch ohne Aufsicht läuft, der Einrichter jetzt Maschine B rüstet und programmiert, hat er doch mit Maschine A nichts mehr am Hut.
- Warum sollte er dann Personal-Kosten für Maschine A erzeugen, indem er seine Arbeitszeit auf Maschine A bucht?
- Gleiches gilt für "Geisterschichten".
- reines Rüsten wird natürlich auf Personal und Maschine gebucht.
- Arbeitsvorbereitung hat mit der Maschine jedoch nichts zu tun und ist reiner Personalaufwand.
- Ausnahme (die eigentlich vermieden werden sollte): die Programmierung erfolgt an der stehenden Maschine - dann ist die Programmierung auch Rüstzeit und damit deutlich teurer als externe Programmierung.
Die reinen Personal-Zeiten könnten auch mit einer Zeiterfassungs-APP auf dem Smartfon, das ja wohl sicher jeder hat, erfasst und täglich oder wöchentlich synchronisiert werden. Diese APP's erlauben übrigens (aus gutem Grund) keine Doppelbuchungen.
Hi zusammen,
Heeerlich.......die alte Leier.....jetzt komm ich noch und erzähle dass wir noch als
CAM Leute an den Maschinen Vorrichtungen selbst konstruieren, herstellen, die dann auch noch für verschiedene Aufträge verwendet werden.
Wir sind je zwei Leute auf einer Schicht und für drei Maschinen zuständig ind zwar für alles.
Stempeltechnisch kriegen wir es nich abgebildet, ist aber auch nicht so wichtig.
Das ganze Gedöns ist auch der Grund warum ich wieder aus der AV raus bin in die Fertigung. Ich bekomm da Würmer.
Ich hab auch schon einige Firmen von innen gesehen, aber dieses Thema haben die wenigsten im Griff.
Meistens wird unzureichend gestempelt, oder die Produktion gebremst mit Vorgaben weit weg der Realität.
Unterm Strich wird viel getrickst, geschätzt, korrigiert, etc. Wenn der Laden läuft und das Ergebnis stimmt......passt es doch.
Ich hab mich mit mir selbst auf ein Motto geeinigt:
1. Spindel muss laufen
2. spindel muss wirtschaftlich laufen
3. Spindel muss nach diesem Auftrag schnell wieder laufen, in Zeiten von Nullpunktspannsystem und CAM soll das gefälligts innerhalb 10 min. Der Fall sein
4. Spindel muss die Mittagspause durchlaufen
5. Spindel muss in die Nacht hineinlaufen, solange wie es geht
6. der ganze Papierkram dazu, der Materialfluss muss angepasst sein an die Fertigung und nicht umgekehrt, inkl. QMBHandbuch.
Wenn diese Punkte beherzigt werden kommen machmal sogar Führungkräfte darauf, dass der Job der Knöpfchendrücker gar komplex ist, und die Planung manchmal die Bremse ist.
Ich lache nur, wenn dann frisch ausgebildete Zahlenfreaks anfangen zu erzählen, da kommt halt Theorie und Praxis zusammen.....
Guten Start!
Sorry guest, nichts gegen Dich.......
Christoph