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Flachschleifen Scheibenauswahl+Spannmittel

Beitrag 31.05.2015, 13:30 Uhr
CBR600
Level 3 = Community-Techniker
***

Hallo,

da ich beim schleifen überhaupt keine Erfahrung habe bitte ich euch um eure Meinung.

Wir haben eine Flachschleifmaschine, die momentan noch unnötig rumsteht.
In Zukunft soll alles im eigenen Haus geschliffen werden.

Geschliffen werden soll: Baustahl, Edelstahl(1.4301,1.4571...) und Aluminium

Baustahl von 50x50x4 bis 300x300x80
Edelstahl nur dünne Plättchen ca.50x50x4
Aluminium 250x350x25

Jetzt die Frage zu der Scheibe... da es keine großen Serien und die Maschine auch nur ab und an laufen wird, kann man diese Materialen mit einer Universalscheibe abdecken? Oder ist es sinnvoll für jedes Material eine Scheibe backen zu lassen?

Abrichter... welcher ist der beste? Einkorn, Vielkorn?

Nun zur Werkstückspannung, Magnet ist vorhanden, aber wie spanne ich Edelstahl und Aluminium?
Erste Seite im Präzisionschraubstock und zweite Seite auf ner Vakuumplatte? Oder doch auf den Magneten mit Leisten?

Habt ihr Herstellerempfehlungen für mich bezüglich Scheiben, Präzisionsschraubstöcke und Vakuumplatte
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Beitrag 02.06.2015, 09:04 Uhr
Schleifgott
Level 3 = Community-Techniker
***

Hallo,
1. Schleifscheibenwahl
Grundsätzlich kann man schon Einzelteile mit einer Universalscheibe schleifen. Bei Serien (auch Kleinserien) ist es sinnvoll, die passende Scheibe zu wählen. Als erstes gilt je härter das zu bearbeitende Material um so weicher ist die Scheibe zu wählen. Bei harten Materialien sind Siliziumcarbid-Scheiben (sind hauptsächlich grau) eine gute Lösung. Diese Scheiben sind sehr weich und begünstigt den Selbstschärfungseffekt. Eine harte Scheibe würde nur, wenn sie dann stumpf ist, über die Fläche "rutschen" und nichts mehr abtragen.
Bei extrem harten Stählen hilft nur CBN. Dies ist allerdings eine Kostenfrage. Die sind sehr hochpreisig. Würde sich bei geringeren Stückzahlen keineswegs lohnen. Dann ist auch noch die Abrichtung (Schärfen) dieser Scheiben nicht so einfach zu realisieren. Aber das würde jetzt zu weit führen.
Bei ALU würde ich eine großporige Korund-Scheibe wählen.
Schleifscheiben von Winterthur, Dorfner, Krebs & Riedel sind gute Schleifscheiben

2. Abrichter
Das ist Ansichtssache. Man hat mit Einkorn, sowie mit Vielkorndiamanten gute Ergebnisse. Kommt auf die Maschine und die Abrichtvorrichtung an. Beim Einkorndiamant muss man darauf achten, dass man den Abrichtvorschub nicht zu hoch wählt, sonst entstehen Rillen (Gewinde) auf der Scheibe.
Das ist beim Vielkorndiamant nicht so kritisch. Ist auch wiederum eine Kostenfrage. Vielkornabrichter sind in der Regel günstiger. Darauf achten, dass man beim Abrichten nicht zu viel zustellt. Das belastet nur den Diamant und verschleißt sinnlos. Im Grunde reichen dafür 0,01-0.02 mm Zustellung pro Durchlauf, dafür öfter, wenn es nötig ist. Bei Abrichten ist, wenn möglich, zu kühlen.

3.Werkstückspannung
ALU und Edelstahl im Schraubstock spannen. Das Spannen auf einer Magnetplatte unter Mithilfe von Leisten ist extrem gefährlich. Kann ich nur abraten. Mit einer Vakuumplatte habe ich noch keine Erfahrung.
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Beitrag 02.06.2015, 09:27 Uhr
CBR600
Level 3 = Community-Techniker
***

Danke für deine ausführliche Antwort.

Ich denke dann werde ich zwei verschiedene Scheiben machen lassen. Eine für Alu und eine für Stahl und Edelstahl.

Wie siehts mit Comet aus. Erfahrungen?

Hast du vielleicht einen tipp für mich wo ich gute Präzisionschraubstöcke zum schleifen herbekomme?
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Beitrag 02.06.2015, 10:05 Uhr
Schleifgott
Level 3 = Community-Techniker
***

Mit Comet-Schleifscheiben habe ich noch keine Erfahrungen.
Schau Dich mal bei HILMA um. Ich muss dann später mal auf Arbeit schauen, was wir noch so an Schraubstöcken haben. Nachtrag folgt.
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Beitrag 03.06.2015, 09:22 Uhr
Schleifgott
Level 3 = Community-Techniker
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Nachtrag: Wir haben im Moment nur HILMA-Schraubstöcke. Die sind recht gut.
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Beitrag 03.06.2015, 09:29 Uhr
CBR600
Level 3 = Community-Techniker
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QUOTE (Schleifgott @ 03.06.2015, 10:22 Uhr) *
Nachtrag: Wir haben im Moment nur HILMA-Schraubstöcke. Die sind recht gut.



Die gibts doch aber nur mit Hydraulik, zum schleifen verwendet man doch normalerweise Prazisionsschraubstöcke ohne Hydraulik, oder nicht?
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Beitrag 04.06.2015, 13:40 Uhr
Guest_guest_*
Themenstarter


Diese Hydraulik ist ein Spanndruckverstärker. Ein kleiner Stößel wird mit der Kurbel in die "Hydraulik" gedrückt und treibt den großen Stößel gegen den Backen). Das ist nicht verkehrt.
Die "klassischen" Schleifschraubstöcke haben, wie auch die modernen Maschinenschraubstöcke mit Spannkraftverstärkung, keine "Störkontur", haben aber meist eine simple Spannmechanik, die sich leicht zerlegen und reinigen läßt, was für den gelegentlichen Gebrauch wohl am sinnvollsten ist. Zudem sind diese einfachen "Klötze" auch viel preisgünstiger.
Solche Niederzug-Schraubstöcke gibt es bei fast jedem Werkzeughändler in unterschiedlichen Größen. 25mm ~60€ bis 125mm ~350€.
Bei den ganz Billigen würde ich in punkto Rostbeständigkeit die Erwartungen nicht zu hoch ansetzen. wink.gif
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Beitrag 15.07.2015, 09:53 Uhr
Nachtfalkeonair
Level 1 = Community-Lehrling
*

Für dünne Teile gibt es noch selbstspannende Spannleisten (Messingmagnete), die sich an die Teile krallen.
Link: https://hahn-kolb.de/produkte/spannleisten-d5f8c3

Wegen Schleifscheiben. Einfach mal bei nem Schleifscheibenhersteller anrufen. Die helfen gerne weiter.

Ansonsten noch ein klassischer Schleifschraubstock. Damit kannst Du dann Teile auch winkelig schleifen.

CBN oder Diamant macht nur bei den entsprechenden Materialien Sinn.
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Beitrag 15.07.2015, 12:21 Uhr
Andy742000
Level 7 = Community-Professor
*******

Hi
Wir haben uns eine Art Zwangskorsett gebaut wo die nicht magnetischen Teile eingelegt wurden. Und seitlich via Madenschraube fixiert wurden. Da lagen dann eben 2-3 dieser Rahmen für jede Bauteilform rum. Auf der Magnetplatte gabs 3 Anschlagstifte und so konnte der Mitarbeiter die anderen Rahmen bestücken, während die Maschine noch schlief. Spart auch Aufspannzeit.
Ob sich das bei euren Stückzahlen lohnt vermag ich nicht einzuschätzen. Auch wenn es wiederkehrende Kleinserien sind lohnt es sich darüber nachzudenken. PS: bei uns ist nie so ein Rahmen oder ein Teil aus diesem Angepfiffen.
Mfg
Andy


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MfG
Andy

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4 BIT NC, Kugelschrittschaltwerk
Numerik 600 + Lochstreifen
und nun nicht weiter gekommen als bis zur Sinumerik ;-)

PS : Ich hasse R- Parameter ! Aus Rxxx wird unter Beachtung der Mond-Parabel und der "ERDschen" Glockenkurve nach der Division mit PI/8 + Werkhallenhöhe ein neuer sinnvoller Parameter Rxxx

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Beitrag 15.07.2015, 16:03 Uhr
CBR600
Level 3 = Community-Techniker
***

Danke euch für die Antworten, das Thema habe ich mittlerweile abgeschlossen.

Scheiben habe ich zwei bestellt, eine nur für Alu, eine für Stahl...

Die Edelstahlteile spanne ich im Präzisionsschraubstock (so ein manueller)

Die Aluminiumteile spanne ich mit Niederzugschnellspanner die ich auf dem Magnet spanne.

Funktioniert alles ganz gut soweit.
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