QUOTE (modellbaumeister @ 03.06.2015, 19:00 Uhr)
Hallo,
denke nicht das es funktioniert.
Wenn ich in der Schule aufgepasst habe, wirfst du hier zwei Sachen durcheinander.
Beim reinen
Nitrieren wird eine "Schicht" aufgebracht, welche eine gewisse Tiefenwirkung hat. Jedoch findet hier im Material keine Gefügeveränderung statt.
Dein Materialkörper an sich ist nicht härter, er wird nur durch eine Nitrierschicht geschützt.
Ich glaube nicht das sich diese Schicht durch eine reine Wärmebehandlung wieder lösen lässt.
Bin mir da aber wie gesagt sehr unsicher, liegt schon ne Weile zurück.
Hallo Modellbaumeister,
in deinem Beitrag stimmen ein paar Feinheiten nicht. Eine Schicht wird beim Plasmanitrieren nicht aufgebracht sondern es wird Stickstoff in die obersten Werkstoffschichten eindiffundiert der dann eine starke Randschichtverfestigung zur Folge hat. Es findet somit sehr wohl eine Gefügeveränderung statt! Der große Vorteil ist wie du bereits erwähnt hast das der Materialkörper zäh und fest bleibt sowie sich nicht verzieht und die Randschicht extrem hart wird. Ein meiner Meinung nach sehr großer Nachteil ist das die Teile durch das Eindringen des Stickstoffes am Außendurchmesser etwas aufbauen und bei Innendurchmessern etwas kleiner werden (ca. 0,01mm bei DM 50 - keine verlässliche Angabe!). Das führt bei mir in der Werkstatt regelmäßig zu Nacharbeit an sehr heiklen Teilen. In einem Fachbuch habe ich auch gelesen das die weißliche Schicht die nach dem Nitrieren auf dem Werkstück entsteht entfernt werden sollte. Jedoch kann ich bei unseren nitrierten Teilen nur einen sehr dünne staubähnliche Schicht ausmachen die mit den Händen entfernt werden kann. Plasmanitrierte Teile können mit Schmiergelpapier feinst nachgearbeitet werden bzw. mit
CBN grob nachgearbeitet werden.