Hallo Andy,
also nach deinen ausreichenden Infos brauche ich ja nun guests Mutmaßungen nicht mehr zu kommentieren und beziehe mich auf deine Antwort.
1. Rostiger Stahl?
2. Tja, da fehlt jemand, der sich für diese Maschine verantwortlich fühlt. Scheinbar interessiert es bei euch wirklich keinem, was mit dieser Maschine passiert und meine Frage ist, ob es wirklich Sinn macht, weiterhin diese Maschine in der Ecke vergammeln zu lassen. Aber das ist ein anderes Thema.
3. Siehe 2.
4.
Schwarz /graue Scheibe deutet auf eine Siliciumcarbid-Schleifscheibe. Dieses
Schleifmittel ist für einen Stahl, wie du es unter 1. beschrieben hast (irgendwelcher 0815-Stahl), nicht geeignet. Dieses Schleifmittel verwendet man beim Bearbeiten z.B. von Hartmetall oder besonders hochfesten Stählen. Diese Schleifscheibe hat eine sehr weiche Bindung, was den Vorteil bei der Bearbeitung von sehr hochfesten Materialien hat, in dem der Selbstschärfungeffekt zur Wirkung kommt. Für mittelzähe bis harte Stähle Werkstoffe was ich bei diesem Stahl vermute ist der Korund das ideale Schleifmittel. Schau mal nach, ob du in der Gammelecke ne andersfarbige Scheibe findest. Dies wäre entsprechend eine Korundscheibe.
5. Bei den Schleifscheiben aus DDR-Zeiten zu der ja nun auch die Maschine gehört wie du beschrieben hast, wurde immer detailiert die Körnung und die Härte bzw. Bindung aufgedruckt. Nun, wird meistens nach West-Standard alles verschlüsselt, bzw. nur ne nichts aussagende Artikelnummer aufgedruckt. Schau mal nach. Für diese Bearbeitung / Aufgabe ist eine Körnung von 80 zu wählen.
6. Die Porosität und die Anordnung des Korns sowie die Qualität sind entscheidend für den spanenden Prozess. Ein Sinterkorund zum Beispiel ist von den Leistungsmerkmalen (Abtragsrate, Schleifleistung, Formstabilität, Selbstschärfungseffekt und Abrichtbarkeit) deutlich wertiger, als ein Edelkorund.
7. / 8. …bestätigt Punkt 2
9. Umfangsschleifen: Dann verstehe ich guest´s Aussage mit dem „Kreuzschliff“ nicht. Aber dazu noch später.
10. … danach richtet sich auch Körnung. In dem Fall bist du unter Punkt 5 genannte Körnung am günstigsten
11. …unfähige, unwillige und unbrauchbare Mitarbeiter austauschen
12. Mit 5 Stufen lässt sich schon etwas regeln. Die ideale Schnittgeschwindigkeit für Korundschleifscheiben und bei dieser Bearbeitung liegt bei 30-40 m/s. Also bei einem 250iger Ø 2300-3000 U/min.
13. Der seitliche Überdeckungsgrad sollte beim Pendelschleifen bei 10% der Scheibenbreite sein.
Ich vermute mal, dass du jede Menge Frust hast, dass neben dir ein unfähiger, arbeitsunwilliger „Typ“ an einer leider vor sich hin gammelnden
Schleifmaschine seine Arbeitszeit absitzt und sich hauptsächlich mit der Smartphone-Welt beschäftigt und du dies ertragen bzw. diese Sache mit erwirtschaften musst.
Nun muss ich doch nochmal auf guest´s Ratschläge und Hilfestellungen eingehen.
Zitat guest:
„Als Erstes sollte die Scheibe mal richtig scharf sein. Also sauber abgezogen.“
Weiter unten schreibst du: „Bei nur zwei möglichen Drehzahlen gehe ich auch davon aus, daß kein Abrichter installiert ist.“
… das verstehe ich jetzt nicht. Wie soll dann die Scheibe „scharf“ gemacht werden?
„Die erste Stufe ist für eine frische Scheibe mit Original-Durchmesser bis etwa 2/3, dann sollte die zweite Stufe genommen werden.“
Ausschlaggebend für das effektive
Schleifen ist nicht ob „die Scheibe frisch mit Originaldurchmesse bis etwa 2/3 ist“, sondern um die für die Bearbeitung erforderliche Schnittgeschwindigkeit (Umfangsgeschwindigkeit) einzustellen, in der oben genannten Abhängigkeiten (Schleifmittel, zubearbeitendes Material usw.).
„Zum Schruppen rauh abziehen.“
Wie definierst du „rauh abziehen“? …und das ganze, wie du selber geschrieben hast ohne Abrichter?
„Wenig Y-Vorschub mit Zustellung in X-Endlage und "volle Kanne" in X, sonst brennt sich die Scheibe fest“
Ich habe in meiner jahrelangen Erfahrung im Fachbereich Schleifen noch nie eine sich „festbrennende Schleifscheibe“ gesehen. Ich habe auch noch keine Berichte von Kollegen von solchen Phänomenen gehört.
„Für's Schlichten sauber und
fein Abrichten. Langsamer konstanter Vorschub (wenn möglich) in Y und etwas langsamer in X. Damit gibts einen leichten Kreuzschliff der sehr fein wird. ... und Ausfunken lassen.“
Wie soll bitte sehr ein Kreuzschliff entstehen, wenn die Schleifscheibe ausschließlich im Umfang ihren Schleifabtrag leistet? Ein Kreuzschliff entsteht nur, wenn die Schleifscheibe planseitig im Eingriff ist und im Eintritt der Scheibe sowie im Auslauf der Scheibe gleiche Beträge an Material abträgt. Nur so entsteht ein sogenannter „Kreuzschliff“ Bedingung ist, dass die Schleifscheibe
exakt der Längsachse des Maschinentisches bzw. der Vorschubachse ausgerichtet ist. Ansonsten hat man Abweichungen in der Geradheit der Fläche bzw. Winkligkeit und es entsteht auch nicht der typische "Kreuzschliff" .
„…und Ausfunken lassen“ das ist korrekt.
Die Fachunkenntnis in Sachen „Beratung von Schleifen“ kann ich hier noch weiter fortfahren.
Wir wollen uns ja aber hier nicht verbal duellieren. Das ist meines Erachtens nicht Sinn dieses Fachforums. Nur nochmals mein Vorschlag: bitte fachlich kompetent diskutieren oder beratschlagen, was ich hier zum Beispiel wieder nicht mehr so sagen kann.
Aber im Fachbereich Schleifen? Naja, ich weiß nicht……
Gruß SG