EROWA

Industrie 4.0, Ist die umsetzung in eine kleinem Betrieb überhaupt möglich?

Beitrag 04.11.2016, 10:46 Uhr
luba
Level 1 = Community-Lehrling
*
Guten Morgen, kennt sich jemand aus mit Industrie 4.0? Dass es einer Vernetzung ist, ist mir schon klar, nur hat mein Chef in Kopf gesetzt das es war für uns were 8 Mann Betrieb. Es macht bei einer Fertigung 1+ nicht wirklich viel Sinn teuer Anschaffungen für Maschinen oder so, unsere Teile müssen noch nicht mit der Maschine unterhalten können . Aber in Bereich Verwaltung, Kunden – Lieferanten könnte man doch ansetzen. Ok jeder muss mal klein anfangen, nun habe ich die dankbare Aufgabe, Ansatzpunkte zu suchen und Lösungen vorzuschlagen . Das Problem, mir fällt leider nichts ein, absolut nichts. Vielleicht ein Extranet mit Cloud, damit die Kunden immer auf dem Laufenden sind was ihre Aufträge angeht? Die können dann mit Passwort über ihre Aufträge informieren, sehen wer oder was gerade die Teile bearbeitet, wann denn das Material kommt und ob der Liefertermin angehalten wird. Ist aber wiederum echt mit viel Arbeit verbunden immer Daten auf dem laufen halten, natürlich könnte man Rechnungen und Lieferscheine auch auf diesem Weg dem Kunden zuzuführen, wäre zu mindestens eine Porto Ersparung. Was für Extranet noch sprechen würde , die 450 Mitarbeiter können von zuhause sehen ob die Arbeit haben, wann es fertig sein soll und so ihre Arbeitszeit selber einteilen und nicht jeden Tag anrufen müssen. Mehr fällt mir nicht ein.
So nun mal zur meiner Frage: hat sich schon jemand mit Industrie 4.0 in einem kleinem Betrieb auseinander gesetzt und kann mir vielleicht ein paar Tipps geben? Macht es überhaupt einem Sinn ?
Danke
   
Beitrag 04.11.2016, 13:26 Uhr
Hawky
Level 4 = Community-Meister
****
Hallo

8 Mann Betrieb? oder 450 Mitarbeiter?
Bereich Verwaltung: Kunden sind am Laufenden... Ja aber bringt das was? Außer Kosten (zahlen die mehr für das Produkt, wenn sie am laufenden sind)? Die Porto Einsparung kann man getrost in die Tonne stampfen. 450 Mitarbeiter sind auf Abruf verfügbar? Und rufen jeden Tag an?
Sorry aber deine Angaben verwirren mich...
Meiner Meinung nach wird das 4.0 eher mit größeren Betrieben (ab 50 Mitarbeiter aufwärts) Sinn machen.
Man möge mich jetzt steinigen aber das ist meine Meinung.

Industrie 4.0 heißt allerdings auch Einzelfertigung: Man bekommt zum Beispiel ein 3D Modell und ein Rechner erstellt automatisch das Programm und die notwendigen Bearbeitungswerkzeuge. Das es diese Software nicht für lau gibt ist klar. Eher das Gegenteil von lau. Also für kleine Betriebe unbezahlbar.

Sinnvoller als 4.0 ist mal eure Arbeit zu analysieren und evtl. Software kaufen die euch wertvolle Arbeitszeit ersparen. Stichwort: Programmieren am Computer. Das kann man auch als Vorabaufgabe von 4.0 ausgeben.
   
Beitrag 04.11.2016, 16:05 Uhr
coronet66
Level 7 = Community-Professor
*******
4.0 bezieht sich nicht auf kleine Betriebe.
So wie sich allgemein gar nichts von dem, was unsere politischen Vertreter oder die hohen Herren aus der Wirtschaft so planen,
auf kleine Betriebe bezieht.
Die Kleinen sind einfach nur da.
Zahlen brav Steuern, geben vielen Menschen Arbeit.
Aber interessieren tut sich in Wirklichkeit keiner für sie.....
Und jetzt kommt mir bloß nicht mit den Handwerkskammern biggrin.gif
Die sind noch bei 1.0, wenn überhaupt......

Naja, wie auch immer.
In kleinen Betrieben sinnvoll durchsetzbar? Glaube ich nicht.
Zuviel Aufwand, den ganzen "Automatismus" auf Laufen zu halten.
Das geht nämlich leider nicht von ganz allein.
Hier und da ein Stückchen vielleicht, aber voll und ganz reinhüpfen? Nee.
Mittelständler und größere Betriebe können sich da eher reindenken, ja.

Aber das Ganze bringt doch noch ganze andere Probleme mit sich.
Es geht schließlich darum, dass der einfache Arbeiter in Zukunft wegrationalisiert werden soll.
Für die Politik kein Problem.
Dann werden halt einfach ALLE höherqualifiziert biggrin.gif biggrin.gif
Was mit denen ist, die das einfach nicht können und mit denen, die einfach "zuviel" sind, sprich qualifizert, aber trotzdem überflüssig, sagt keiner der lieben Politiker....
   
Beitrag 04.11.2016, 18:10 Uhr
LucyLou
Level 5 = Community-Ingenieur
*****
Hallo,

QUOTE
Vielleicht ein Extranet mit Cloud, damit die Kunden immer auf dem Laufenden sind was ihre Aufträge angeht? Die können dann mit Passwort über ihre Aufträge informieren, sehen wer oder was gerade die Teile bearbeitet, wann denn das Material kommt und ob der Liefertermin angehalten wird. Ist aber wiederum echt mit viel Arbeit verbunden immer Daten auf dem laufen halten, natürlich könnte man Rechnungen und Lieferscheine auch auf diesem Weg dem Kunden zuzuführen, wäre zu mindestens eine Porto Ersparung.


1. Dem Kunden geht es nichts an auf welcher Maschine oder welcher Mitarbeiter das Teil Bearbeitet
Hier Reicht Angebot Erstellt, In Produktion, Versandfertig / Ausgeliefert wenn überhaupt
2. Lieferscheine gehören sowieso mit dem Produkt Ausgeliefert
3. Rechnungen kann der Kunde auf Wunsch sowieso per Mail erhalten oder Per Post
dann kommt es noch darauf an ob der Kunde eine Monatliche Sammelrechnung erhält oder für jeden einzelnen Auftrag
zudem muss ja sichergestellt werden das der Kunde die Rechnung auch erhält.

QUOTE
Was für Extranet noch sprechen würde , die 450 Mitarbeiter können von zuhause sehen ob die Arbeit haben, wann es fertig sein soll und so ihre Arbeitszeit selber einteilen und nicht jeden Tag anrufen müssen. Mehr fällt mir nicht ein.


Wenn der Mitarbeiter Anruft und Fragt ob er Arbeiten kommen soll dann hat er das letzte mal Angerufen und braucht auch nicht mehr zu kommen
Dies muss von der Firma kommen ob Mitarbeiter Zuhause bleiben soll oder nicht.

Zudem ist

Industrie 4.0

reine Kommunikation Zwischen einzelnen Maschinen Untereinander Zwischen verschiedenen Sensoren Zwischen Abteilungen.
z.b.
Anlage Meldet einen Sensordefekt
Anstatt jetzt in Hunderten verschiedenen Unterlagen herum zu suchen
Meldet die Anlage Direkt der Instandhaltung Sensor XY in Baugruppe GH auf Anlage ER ist Defekt
Instandhalter kann direkt mit diesen Sensor Kommen und tauscht diesen Einfach aus. und Fertig

soweit die Theorie

Praktisch sieht dies anders aus

Jeder Antriebsregeleinheit benötigt Daten über den Antrieb
Regler A hat für Antrieb X andere Daten als für Antrieb Y
Regler B hat wieder andere Werte als Regler A für den gleichen Antrieb X

mfg Peter


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mfg Peter

HAAS CompactMill 1
HAAS SuperMiniMill 2
HAAS ST10Y mit Stangenlader
   
Beitrag 07.11.2016, 08:34 Uhr
EROWA_Official
Level 2 = Community-Facharbeiter
Gruppensymbol
...Mein Lieblingsthema biggrin.gif

Zuerst mal vorneweg: Das Thema I4.0 ist zur Zeit eh in aller Munde. Es gibt daher verschiedene Ansichten und dementsprechend noch viel mehr verschiedene Meinungen und X Seminare dazu wink.gif Stichwort hierzu ist aber ganz klar die Vernetzung.

Für kleinere Unternehmen lohnt es sich aber auch sich mit dem Thema zu befassen. Wir reden dann hier lieber von "Smart Factory". Im Endeffekt ist dann weder unbedingt ein Roboter, noch "weniger Personal" nötig. Das Ziel hierbei ist die Verkürzung der Zeit vom Angebot bis "zum ersten Span": (Einmaliges Eingeben relevanter Auftragsdaten, effiziente Planung der Kapazitäten, Einrichtzeit auf der Maschine eliminieren).
Nach oben sind dann bis zur Vollautomation dann keine Grenzen gesetzt. Dazu gibt es aber Schubladenfertige Lösungen, welche stetig ausbaubar sind.

Wichtig für dich sind erst mal diese Sachen:
- was habt ihr bereits an System-Ressourcen? (ERP, Werkzeug-Maschinen, etc.)
- wissen, wie euer gesamter Arbeitsablauf von A bis Z aussieht
- wissen, wie eure IT-Architektur und Sicherheitsrichtlinien aussehen

Gruss Michael


--------------------
   
Beitrag 07.11.2016, 12:00 Uhr
Guest_guest_*
Themenstarter
Wenn luba sich die Mühe macht, mal bei den Initiatoren dieser "Glaubensrichtung" nachzulesen, wad damit eigentlich bezweckt wird, wären die meisten Fragen geklärt.
Guckst du hier:
Industrie 4.0
Zu "Industrie 4.0" könnte man auch bereits abgeschlossene Threads in der Arena finden. Wenn man danach sucht ... wink.gif

Wie EROWA_Official schon bemerkte, sollte man das schrittweise angehen.
Bevor man an die Automatisierung von Prozessen geht, sollte man diese Prozesse selbst schon mal beherrschen.
   
Beitrag 30.06.2018, 12:38 Uhr
Stefan_Kruck
Level 1 = Community-Lehrling
*
Also ich kann hierzu nur über unser neues iloading Automationssystem berichten - einfach super. Läuft jetzt seit einigen Monaten konstant mit unterschiedlichsten Produkten. DMGMori bietet dies zwischenzeitlich an.

Das System ist standardisiert, womit Crashs verhindert werden. Es sind verschiedenste Bauteil Zu- und Abführungen möglich!

Der Maschinenstundensatz liegt extrem niedrig, da mannlose Fertigung mit niedriger Energieaufnahme und geringem Invest! Ein Palettenwechsler würde mehr Energie verschlingen, als hier das gesamte System (physikalisch: wir transportieren lediglich das Bauteilgewicht und keine Vorrichtungen oder Paletten).

https://www.youtube.com/channel/UCgX9GgYCCdD4gHCY-_XUWMg
   
Beitrag 23.10.2019, 09:49 Uhr
MiMa_
Level 1 = Community-Lehrling
*
Hallo,
wir haben die X-CELL WB von Zeltwanger im Einsatz.
Wir beladen unsere DMG Maschine damit und fertigen übers ganze Wochenende.

Wir sind hier auch sehr zufrieden aber suchen derzeit noch eine weitere Lösung für unsere Drehmaschine.

Auch hier bietet Zeltwanger eine Lösung, doch wir wollten uns noch eine andere bessere Lösung anschauen.
Hat hier jemand Erfahrung im Bereich der Automatisierung einer CNC-Drehmaschine?

Die Lösung von Zeltwanger für die Fräsmaschinen Beladung ist super einfach zu bedienen und die Anlage läuft störungsfrei.
Unter http://www.xcellwb.com kann man sich die Maschine konfigurieren.
Doch für die Drehmaschine nicht das passende Konzept.

ich wäre euch sehr Dankbar wenn mir jemand ein paar Lösungen hätte.

Vielen Dank smile.gif

Der Beitrag wurde von MiMa_ bearbeitet: 23.10.2019, 09:50 Uhr
   
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