Wir programmieren größtenteils an der Maschine, da die meisten das CAM-System nicht beherrschen. Oft bekommen wir auch immer noch nur Zeichnungen. Um die Kollegen bei komplizierten Konturen und Bohrbildern zu unterstützen, gebe ich meist nur die Konturen und Bohrkoordinaten aus. Dies habe ich schnell zwischendurch erstellt und der Kollege rostet gedanklich nicht ein, da er ja alles "drumherum" noch programmieren muß. Leider ist das CAM-System nicht sehr kooperativ mit
Heidenhain, oder unser Postprozessorhersteller nicht in der Lage, hochkompatible Programme auszugeben.
Auch für mich selbst arbeite ich sehr oft so, da wir manchmal ähnliche Teile und dann auch spiegelbildlich herstellen. Mit einem Satz mehr ist das gespiegelte Teil programmiert. Das geht weitaus schneller als der Weg zum PC! Die Übersicht ist auch für alle anderen Kollegen voll gegeben und kleine Änderungen kann jeder vornehmen. Die vermissten Zyklen der Steuerung wurden durch eigene variable Programme erweitert. So können wir jetzt schon einige Sachen an der Maschine programmieren, für die wir früher unser CAM-System bemühen mußten.
Spezielle Teile mit unregelmäßigen Formen 5-Achs-Simultanfräsen u.ä. bleiben nach wie vor Spezialgebiet vom
CAM.
Somit kann man bei uns schon von "teils, teils" sprechen.
Trotzdem bin ich der Meinung, dass die Steuerung mehr kann. Es fehlen, wie schon erwähnt eine Vielzahl an Zyklen.
Das CAM-System rechnet mit der selben Mathematik, wie die Steuerung.
Also frage ich mich, warum soll die Steuerung nicht einiges den CAM-Systemen abringen?
An der Maschine bleibe ich flexibel in Bezug auf die Werkzeugauswahl, das CAM-System muß stets neu rechnen und neue Programme schreiben.
Ein Plädoyer für Heidenhain und möge es uns noch lange erhalten bleiben!