Hoi
Um eines vorwegzunehmen - wenn Du in die Selbstständigkeit möchtest, dann ist mit 31 genau der richtige Zeitpunkt. Die 5 Jahre als Konstrukteur sind nicht vergeudet, aber besser wäre gewesen wenn während dieser Zeit an Werkzeugmaschinen gestanden hättest.
Je nach Land besteht die Meisterpflicht. Mit 28 hatte ich berufsbegleitend während 2.5 Jahren den Meister gemacht, anschliessend einen bestehenden Betrieb übernommen und abgestottert. Im Nachhinein muss ich feststellen den Meister zu machen die einzig richtige Entscheidung war, obwohl bei uns die Meisterpflicht nicht besteht.
Nur mit Drehteilen alleine dürfte es imho schwierig werden genügend Futter bereitzustellen. Zumindest eine kleine 3-Achs
Fräsmaschine wäre sinnvoll. Bis die passende Infrastruktur steht geht sehr viel mehr Kapital auf dass einem lieb ist. Investieren und auf Aufträge zu hoffen dürfte etwas riskant sein, aber die Selbstständigkeit beinhaltet das Unternehmerrisiko. Wie weit man sich dabei zum Fenster rauslehnt muss jeder selbst entscheiden und immer mit dem worst-case rechnen.
Bei solchen Plattformen wie Orderfox hat man m.M. nur eine Chance wenn man für die angefragten Teile optimal eingerichtet ist und über die entsprechende Erfahrung verfügt.
An Deiner Stelle würde ich mich nach einem Betrieb in der Nähe umsehen, bei dem ein Nachfolgeproblem besteht. Infrastruktur, Portfolio, Kunden- und Mitarbeiterstamm sind vorhanden und kannst darauf aufbauen. Während der Einarbeitungszeit berufsbegleitend den Meister machen und anschliessend den Betrieb übernehmen. Wenn den Betrieb abstottern kannst, musst nicht den Gesamtbetrag auf den Tisch legen. Der Ex-Inhaber wird bis zur Tilgung der letzten Rate ein Mitspracherecht haben...
Während der Einarbeitungszeit wirst auch genügend Einblick in den Betrieb erhalten, bevor den Übernahmevertrag unterzeichnest.
Soviel von mir zu dem Thema und wünsche Dir das nötige Glück dazu.