New Opel

Hallo

Gerne würde ich zum Thema "New Opel" Eure Meinung hören :

Ist es gut einen offensichtlich wirtschaftlich schwer angeschlagenen Betrieb seitens der Politik
mit allen (Steuer) Mitteln am köcheln zu halten !?

Welche Auswirkungen sind auf die übrige Automobilbranche zu erwarten !?


MFG E.Pauer

Hallo Erich,

das Thema Opel ist leider keiner einfacher Fall...

Zur Magna-Übernahme:
Ich sehe hier die Gefahr das sich Magna eventuell damit übernehmen könnte.Auch Magna hat zuletzt rote Zahlen geschrieben. Wenn nun einige OEM's ihre Drohungen war machen und den einen oder anderen Auftrag abziehen bzw. bei Neuvergaben Magna hinten anstellen, wirkt sich das natürlich auch finanziell noch negativer aus...

Zum Einsatz Steuermittel:
Ich denke es ist generell nicht sinnvoll kranke Unternehmen mit Steuermittel zu stützen. Oft hat es auch einen Grund wieso diese Unternehmen angeschlagen sind.
Was man jedoch schützen sollte sind die gesunden Unternehmen die mit so einer Insolvenz mit in den Strudel gezogen werden, d.h. die Zulieferer. Leider sind die Forderungen vieler Unternehmen, auch die von Opel, nicht mehr durch eine Kreditausfallversicherung abdeckbar. Jedes neues Projekt bringt somit für die Zulieferer, die oftmals erhebliche Vorleistungen bringen müssen (Werkzeugerstellung, Entwicklung) hohe Risiken mit sich.
Hier sollte der Staat eingreifen und die Kreditausfallversicherung übernehmen.

Gruß, Roland

Hallo Roland

Danke für Dein interessantes Statement !

Zu Magna Übernahme:

Magna hat damals vor einigen Jahren als erster Zulieferer
mit Zustimmung eines OEM`s (BMW) ein Auto (ich glaube der X3 war`s) selbst entwickelt und gebaut.

Damals haben Experten sowieso prophezeit daß das in Zukunft Standard werden würde...
,- die größten Zulieferer (eben Magna, Johnson Controls, Lear etc) werden Autobauer
und die klassischen OEM`s verschwinden vom Markt...

Es hat aber nicht lange gedauert und man merkte,
daß die OEM`s ziemlich forsch ihr Revier zu verteidigen begannen
(oft unter dem Deckmäntelchen "Lieferantenoffensive" wurde den Zulieferern stark zugesetzt...)

ich denke, Magna hat mit dem X3 bewiesen, daß Sie Autos bauen können
und darum haben Sie jetzt bei Opel auch zugeschlagen....

Ich stimme Dir zu, daß da jetzt viel Risiko dabei ist...
aber gerade auch wegen der Magna internen Probleme (aufgrund der Automobilkrise),
bleibt Stronach und Wolf nicht anderes übrig als voll in die Offensive zu gehen

Steuermittel

Stimme Dir voll zu !
Die Politik hat es leider nicht leicht. egal welche Entscheidung getroffen wird, ruft Kritik hervor...
Zu Beginn der Autokrise prophezeite Hr Dudenhöfer,
daß einige OEM`s sterben werden....
nichts ist bislang passiert...Chrysler, Volvo, Opel...alle haben bislang mit hängen und würgen überlebt....
trocken gesagt ist das schlecht für die übrigen ,- wesentlich gesünderen OEM`s....
den die siechen nehmen Ihnen weitere (eh schon geschrumpfte) Marktanteile weg

Schöne Grüße
erich

GM will nun Opel doch nicht verkaufen. Ich finde es unverantwortlich den ganzen Arbeitern gegenüber. Es stehen ganze Werke auf dem Spiel undf GM ist das völlig egal. Die US Regierung sollte eingreifen und macht es nicht. Ihnen gehören doch schließlich 60% von GM.


http://www.finanznachrichten.de

seit wann interessiert die Amerikaner wie es anderen geht (siehe Afganistan u.s.w.) also interessieren die unsere Arbeitsplätze noch weniger.

hollyaliene schrieb:


Hallo Jörg-Holger,
ich persönlich würde solche Statements nicht verbreiten wollen.

Einige meiner Kunden handeln so ähnlich wie mein größter Kunde:
Amerikanische Firmen kauften in den 80er Jahren und bis heute gezielt deutsche Mittelständler auf, die eine bestimmte Firmengröße und ein gutes Standing im Markt erreicht hatten. Die jedoch finanzielle Herausforderungen hatten und daran zu scheitern drohten.

Viele dieser Firmen würden heute nicht mehr existieren, wenn amerikanische Konzerne nicht zugeschlagen hätten und die Menschen dort wären arbeitslos. Denk einfach mal an Varta, was wäre mit dieser Firma ohne die Amis? Pleite!

Du selbst arbeitest bei einer amerikanischen Firma, ein amerikanischer Konzern mit ca. 100.000 Mitarbeiter.

Glaub mir eins, bei den Amis geht es heute in Bezug des Miteinander im Betrieb humaner zu, wenn man die mit einigen deutschen Firmen vergleicht.

So und jetzt drei Euro in die Phrasen Kasse!

Grüßle
Peter

das kann man jetzt so oder so sehen auch wenn ich in einem Amerikanischen Konzern arbeite halte ich einfach nicht so viel von der Vorgehensweise. Mir ging es eben eher darum das die Amis nur unser Wissen haben möchten denn ohne das ganze Know How von Opel steht GM ganz schön dumm da......... auch ich war mal 10 Jahre bei JCI und auch da konnte man das gut beobachten. Aber wir wollen hier ja nicht streiten sondern dikutieren........ und meiner Meinung nach würde Opel ohne GM besser da stehen.

Hallo Jörg-Holger,
dann komm ich eben auch wieder zu OPEL zurück.

Wie war das denn damals? OPEL war zwar größter Hersteller hier in Deutschland aber offenbar mit gewaltigen Liquditätsproblemen, die GM 1929 1930 eben trotz Wirtschaftskrise nicht hatte.

Die Amis haben natürlich zugeschlagen, wie sie das immer tun, siehe meinen vorherigen Beitrag, denn der passt auch hier.

Jetzt haben die GM gewaltige Strukturprobleme und meinen sie können das mit 3-Monate Denken ändern in dem, wie üblich, Menschen als Kostenfaktor betrachtet werden.

Ein Hersteller ohne eigene Produkt-Entwicklung hat keine Überlebenschance, denk ich mal. Ich behaupte das ist den GM Eignern klar geworden und aus dem Grund wurde die ganze Schmierenkommödie aufgeführt. Man hat einfach die Zeit benötigt um selbst wieder handlungsfähig zu werden. Ob GM mit OPEL das überleben wird, weiß ich nicht und an dieser Spekulation kann ich mich auch nicht beteiligen, denn ich bin kein Hellseher. Im Moment haben sie jedenfalls die richtigen Produkte und wie heist es: Todgesagte leben länger.

Grüßle
Peter

Hallo Peter,

schreibe bitte nicht immer in den Foren hinein wo die Kollegen arbeiten, dass wissen die schon selber. Im Forum kann jeder hineinschauen , aber zu den pers. Daten nur der sich registriert hat. Aus diesem Grund gebe ich auch nicht meine kompletten Daten in mein Profil.... .

Roland,
gibt es da die Möglichkeit zu sagen welche Daten veröffentlicht werden und welche nicht (ähnlich wie z.B. bei XING u.a.)

Hallo an alle,

nun zu der eigentlichen Frage bzw. diskussion:
ich sehe die Entwicklung mit sehr gemüschten Gefühlen. Ich glaube nicht, dass GM die richtige Mutter für Opel ist. Alledings ist Opel auch zu klein um selbstständig zu sein. Auch denke ich das MAGNA nicht der Richtige war, da eigentlich selbst ein sehr geschwächter "russicher OEM" nur mit hohen Krediten investieren konnte.

Aber evtl. muß sich der Markt auch mal bereinigen, (ist natürlich nicht gerade positiv wenn man bei Opel arbeitet) aber der Markt wird ungerecht wenn einige Firmen Subvesionen bekommen und andere nicht. Quelle wurde ebenfalls mit dem Hinweis aufgegeben, das dies nicht auf die Finanzkrise sondern auf Mismanagement zurückzuführen ist. Bei Opel ist dies zu mindesten zum Teil auch der Fall... .

Gruß
Wolfgang

ich finde es auch so das GM und Opel nicht zusammen passen wie es mit Magna gewesen wäre weiß ich nicht. Ob Opel aber zu klein ist um selbstständig zu sein weiß ich auch nicht, glaube ich aber auch nicht. Jetzt muss man soweiso erstmal wieder abwarten was GM mit Opel macht.........

WolfgangA schrieb:


Hallo Wolfgang,
damit hast Du recht. :blush:

Pardon Jörg-Holger!

Grüßle
Peter

Werte Kollegen

Erstmal Danke für die rege Diskussion zum Thema !

Aus meiner Sicht hat man seitens der deutschen Regierung viel zu lange gezögert den Deal mit Magna abzuschließen.
Das wäre vorallem im Übergang von 2008 auf 2009 möglich gewesen,
da war GM wirtschaftlich am Boden. Spätestens dann bei der GM Insolvenz im Sommer hätte man abschließen MÜSSEN !

Jetzt hat man alle Chancen verpasst , GM ist wieder gestärkt und gibt Opel nicht mehr her !

Wirklich schade nur für die Opel Mitarbeiter ,- schon ein Jahr hoffen und bangen...und kein Ende in Sicht !
Die sind wirklich sehr zu bedauern !

MFG E.Pauer