Das ganze letzte Jahrzehnt habe ich nun in diversen Qualitaetsabteiılungen verbringen dürfen, teilweise als Qualitaetsmanager und teilweise als Qualitaetsingenieur. Der Zustand, in dem sich der Qualitaetsmanager befindet, ist katastrophal: Manager pflegen zumeist gute Kontakte zum Verkauf, da diese Verkaufszahlen bringen. Dadurch erhoehen sich schon mal die Verkaufszahlen und der Aufwand für den Qualitaeter, bei steigenden Verkaufszahlen 0% Fehler zu erzeugen, wird mehr.
In jedem Unternehmen, wo ich war, gab es feste Strukturen, die sich innerhalb der letzten Jahrzehnte festgestaucht hatten: immer war die Konstruktion jahrelang von denselben Personen besetzt worden, wo ausschliesslich nie Produktqualitaetsvorausplanung betrieben worden war: es wurde auch immer abgelehnt, Qualitaet im Entwicklungsstadium vorauszuplanen. Immer gab es einen Labortechniker, der seit Jahren, wenn nicht sogar seit Jahrzehnten als Qualitaetsverantwortlicher in diesem Unternehmen verantwortlich war, sich immer als praktischer Mitarbeiter im Labor, der Messungen durchgeführt hatte, erwiesen hatte, selbst nie etwas für vorbeugende Massnahmen getan hatte, im Grunde auch keinen Hauch an Ahnung von QM hatte. Dieser Techniker hat in jedem Unternehmen sehr gut verdient. Er hat ganz von Anfang an den Qualitaetsmanager gemobbt: er sah im Qualitaetsmanager eine Gefahr für sich. Der Einkauf: dieser hat immer Lieferantenqualitaetssicherung für sich behalten, hat im Grunde nie Ahnung von Lieferantenauditierung gehabt, mit Lieferanten mysteriöse Beziehungen gepflegt und den Qualitaetsmanager bei Fragen der Lieferantenqualitaetssicherung immer aussen vorgelassen. Der Verkauf: dieser hat den Qualitaetsmanager bei Fragen der Kundenzufriedenheit nur informiert, wenn mal ein Kundenaudit bevorstand: der Qualitaetsmanager sollte alles regeln, damit der Kunde das beste Bild vom Unternehmen waehrend des Audits erhielt. Ansonsten wurde vermieden, dass der Qualitaetsmanager jeglichen Kontakt zum Kunden erhielt.
Die Produktion: diese hatte durch steigende Verkaufszahlen, sinkende Loehne und zu wenige Mitarbeiter schon genug Probleme und keine Zeit für Qualitaetsaufgaben. Das obere Management: dieses erwartete vom Qualitaetsmanager, überall die Qualitaet in kürzester Zeit anzuheben, ohne auch die geringste Unterstützung an den Qualitaetsmanager zu bieten. Den Qualitaetsmanager anzuschreien ist nicht selten gewesen.
Der Qualitaetsmanager: dieser sitzt beim Essen meistens alleine, geht in die Produktion und spricht freundlich Mitarbeiter an (und wird hintenrum ausgelacht), vom Labortechniker zumeist mit fehlenden Informationen versorgt und er soll alles machen.
Der Qualitaetsmanager wird überall schnell gemobbt und ausgetauscht. Meistens wandert er von Stadt zu Stadt, hat nur kurzfristige Jobs, hat nie Sicherheit, kann deswegen keine Familie gründen, ist richtig einsam und ist psychologisch am Ende nach ein paar Jahren.
Meistens werden Qualitaetsmanager auch vom Management einfach eingestellt, damit diese mal kurz einen Durchlauferhitzer im Betrieb erzeugen und werden danach einfach gekündigt, nachdem die meisten im Unternehmen Stelllung gegen den Qualitaetsmanager halten.
Bearbeitungsgrund: Rechtschreibfehler