SIMPLE-QUALITY
Quality - Keep it simple...!!
Messmittel
08.09.2023, 13:56 Uhr
Hallo QS-Kollegen,
wir sind nach 9001 und IATF16949 zertifiziert. Während eines Kundenaudits kamen wir auf den Punkt Messmittelfähigkeit. Habe hierzu eine Frage zum Thema Toleranzen bei Zugprobenknochen sowie der Messmittelfähigkeit.
Folgender Sachverhalt:
# Produktionsbegleitend werden bei uns Zugproben entnommen (gefräßt aus Orginalbauteil)
# Zugprobenknochen werden gezogen, dazu wird breite der Probe (ermittelt mit Messchieber) sowie dicke der Probe (ermittelt mit Bügelmessschraube) beim Zugprobenziehen eingetragen und man erhält ein Ergebnis. (z.B.: Dehnung Vorgabe >5% Ergebnis =8.5% usw…)
# Dakks Kalibrierung und MSA Analyse (Verfahren 2) konnte ich vorlegen.
# Diskussionen gab es bei den Toleranzen die ich in dem Exel-Sheet zur MSA Analyse eingetragen habe.
Toleranz Messchieber +/-0,1mm (Toleranz habe ich dadurch eine Aufstellung begründet, die an einem Zugprobenergebnis aufzeigt das eine Änderung von 0,2 mm das Zugprobenergebnis nur im Nachkommabereich verändert)
Der Auditor verwies auf die DIN 50125 Zugproben auf der eine Toleranz (Grenzabmaß) von +/-0,02 mm angegeben war. Mit dieser Toleranz wäre das Messmittel (Messschieber) ungeeignet.
Habe nun folgendes Verständnisproblem/ Frage:
# Die vom Auditor genannte Toleranz stand in der Norm. Meiner Meinung nach überprüfe ich aber nicht ob der Zugprobenknochen richtig gefertigt ist, sondern benötige den Wert zum Ermitteln der mechanischen Kennwerte. Allerdings finde ich hierzu nirgends Vorgaben außer der von mir selber erstellten Auflistung.
# Alle unsere Messschieber/Bügelmessschrauben sind Dakks kalibriert. Bisher bin ich davon ausgegangen das die Kalibrierung des Messmittels ausreicht und eine MSA Verfahren 2 nicht unbedingt nötig ist. Die Messung des Zugprobenknochens dient der Zugproben-Maschine zur Ermittlung der Werte. Die Schwankungen in der MSA kommen von der Zugprobengeometrie (teilweise unbearbeitete Bauteiloberfläche) und nicht vom Messmittel/dem Werker der die Bauteile misst.?
# Habe ich einen Denkfehler? Eure Meinung zu dem Sachverhalt würde mich interessieren!
Grüße
SG
wir sind nach 9001 und IATF16949 zertifiziert. Während eines Kundenaudits kamen wir auf den Punkt Messmittelfähigkeit. Habe hierzu eine Frage zum Thema Toleranzen bei Zugprobenknochen sowie der Messmittelfähigkeit.
Folgender Sachverhalt:
# Produktionsbegleitend werden bei uns Zugproben entnommen (gefräßt aus Orginalbauteil)
# Zugprobenknochen werden gezogen, dazu wird breite der Probe (ermittelt mit Messchieber) sowie dicke der Probe (ermittelt mit Bügelmessschraube) beim Zugprobenziehen eingetragen und man erhält ein Ergebnis. (z.B.: Dehnung Vorgabe >5% Ergebnis =8.5% usw…)
# Dakks Kalibrierung und MSA Analyse (Verfahren 2) konnte ich vorlegen.
# Diskussionen gab es bei den Toleranzen die ich in dem Exel-Sheet zur MSA Analyse eingetragen habe.
Toleranz Messchieber +/-0,1mm (Toleranz habe ich dadurch eine Aufstellung begründet, die an einem Zugprobenergebnis aufzeigt das eine Änderung von 0,2 mm das Zugprobenergebnis nur im Nachkommabereich verändert)
Der Auditor verwies auf die DIN 50125 Zugproben auf der eine Toleranz (Grenzabmaß) von +/-0,02 mm angegeben war. Mit dieser Toleranz wäre das Messmittel (Messschieber) ungeeignet.
Habe nun folgendes Verständnisproblem/ Frage:
# Die vom Auditor genannte Toleranz stand in der Norm. Meiner Meinung nach überprüfe ich aber nicht ob der Zugprobenknochen richtig gefertigt ist, sondern benötige den Wert zum Ermitteln der mechanischen Kennwerte. Allerdings finde ich hierzu nirgends Vorgaben außer der von mir selber erstellten Auflistung.
# Alle unsere Messschieber/Bügelmessschrauben sind Dakks kalibriert. Bisher bin ich davon ausgegangen das die Kalibrierung des Messmittels ausreicht und eine MSA Verfahren 2 nicht unbedingt nötig ist. Die Messung des Zugprobenknochens dient der Zugproben-Maschine zur Ermittlung der Werte. Die Schwankungen in der MSA kommen von der Zugprobengeometrie (teilweise unbearbeitete Bauteiloberfläche) und nicht vom Messmittel/dem Werker der die Bauteile misst.?
# Habe ich einen Denkfehler? Eure Meinung zu dem Sachverhalt würde mich interessieren!
Grüße
SG
11.09.2023, 09:21 Uhr
Guten Tag,
der Auditor hat Recht, weil Sie eine Zugprobe mit 0,04 Toleranz mit einem Messchieber messen, der nach dem Stand der Technik dafür nicht geeignet ist. Sie müssten gemäß Faustregel ein Messmittel einsetzen, welches eine Auflösung von 5% der Toleranz hat.
Sie haben in soweit (zumindest ein wenig) Recht, dass Sie den Messfehler analysiert haben und nachweisen können, dass die Auswirkung am Zugprobenergebnis gering ist. Um es korrekt zu machen, müssten Sie das Zugprobenergebnis um den errechneten Messfehler zu Ihrem Ungunsten korrigieren.
Meine Empfehlung:
umgehen Sie die Diskussion mit Auditoren, indem Sie ein nach dem Stand der Technik geeignetes Messmittel verwenden.
Die Toleranz an einer Zugprobe vergrößert sich gemäß DIN, wenn Sie größere Zugproben verwenden.
der Auditor hat Recht, weil Sie eine Zugprobe mit 0,04 Toleranz mit einem Messchieber messen, der nach dem Stand der Technik dafür nicht geeignet ist. Sie müssten gemäß Faustregel ein Messmittel einsetzen, welches eine Auflösung von 5% der Toleranz hat.
Sie haben in soweit (zumindest ein wenig) Recht, dass Sie den Messfehler analysiert haben und nachweisen können, dass die Auswirkung am Zugprobenergebnis gering ist. Um es korrekt zu machen, müssten Sie das Zugprobenergebnis um den errechneten Messfehler zu Ihrem Ungunsten korrigieren.
Meine Empfehlung:
umgehen Sie die Diskussion mit Auditoren, indem Sie ein nach dem Stand der Technik geeignetes Messmittel verwenden.
Die Toleranz an einer Zugprobe vergrößert sich gemäß DIN, wenn Sie größere Zugproben verwenden.
--------------------
Mit freundlichen Grüßen
aus dem Naheland
Sonntag
aus dem Naheland
Sonntag
1 Besucher lesen dieses Thema (Gäste: 1)
0 Mitglieder: