ZITAT(woaldy @ 23.06.2024, 23:59 Uhr)
Hallo Leonx96,
in einem Werbebeitrag von
Siemens im Zusammenhang der durchgängigen Prozesskette hat das System automatisiert eine
Wenzel KMG programmiert (Ja, ich weiß, Werbung
).
Das ganze funktioniert auch nur wenn es eben durchgängig ist, als Beispiel STEP AP242. Bekommen wir als Lohnfertiger
noch nicht so häufig.
Habe bei
Zeiss angefragt (wir haben fast nur noch Zeiss) ob die so etwas auch haben. Oder zumindest wie im
CAM, finde
alle Bohrungen, Features,??? Bliebe immer noch das Eintragen der Toleranzen / Strategie übrig. Das haben sie zu dem
Zeitpunkt verneint.
Darum auch von mir: Hat sich eine Software - wenngleich ich mich von kostengünstig vermutlich entferne - diese Aufgabe
auf die Fahnen geschrieben?
Vollautomatische Programmierung eines Messprogramms gibt’s nicht, jedenfalls nicht ohne eigenes Mitdenken. Ja, einige Hersteller bieten inzwischen die Möglichkeit an, über sogenanntes PMI halbautomatisch ein Messprogramm zu erstellen, dabei sind die Messanforderungen im CAD-Modell gespeichert, aber das erfordert eben auch das Vorhandensein entsprechender CAD-Modelle. Wenn man eine eigene Konstruktionsabteilung hat, ist das kein Problem, aber dann sollte man sich darüber im Klaren sein, dass die Modelle von Leuten erstellt werden, die meistens nicht die geringste Ahnung haben von der
Messtechnik und völlig irre Anforderungen ins Modell schreiben. Also müssen diese Leute auch wiederum geschult werden, was Kosten mit sich bringt.
Dann gibt es noch eine andere Möglichkeit: automatische Erkennung von Messelementen aus dem normalen CAD-Modell ohne PMI. Da gibt es einige Softwarepakete, die das können. Calypso von Zeiss kann das auch, hab ich nämlich selber schon gemacht, allerdings ist das je nach Komplexität des CAD-Modells ein zeitaufwändiger Prozess und hinterher hast du einen Haufen Messelemente, für die Du trotzdem noch die Messstrategien anpassen musst, die Taster festlegen musst (auch wenn das bei Calypso auch halbautomatisch gemacht werden kann) und dann hast du aber immer noch keine Auswertung. Die musst du dann selber machen.
Was du bei Wenzel gesehen hast, ist deren Version einer PMI-Programmierung, und die ist nicht besonders ausgereift. In Demos sieht das alles immer ganz toll aus, aber die Realität ist da oft anders. Für mich zählt, ob ich es effizient einsetzen kann, und effizient ist es nicht, wenn ich den Wust hinterher stundenlang nachbearbeiten muss. Und auch Wenzels Lösung setzt vorhandene und sinnvolle PMI-Dateien voraus.
Aber egal welche Software und egal welcher Anbieter: Du wirst die zusätzlichen Module, die Dir diese Fähigkeiten ermöglichen, fürstlich bezahlen müssen, und dann sollte das Geld dafür auch wieder reinkommen.
Wie immer gilt auch hier: Die Hersteller werden überglücklich sein, Dir das Ganze persönlich vorzuführen. Die Katze im Sack kaufen musst du auf keinen Fall.
Der Beitrag wurde von DanielWB bearbeitet: 02.07.2024, 09:56 Uhr