HEIDENHAIN
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Steuerungen, Messgeräte & Positionsanzeigen

Externe Tabellen auf der iTNC 530/640, Eine extern ermittelte NP Tabelle auf Maschine einlesen/mit arbeiten

Beitrag 25.02.2025, 22:01 Uhr
M3undAbfahrt
Level 1 = Community-Lehrling
*
Moin,
bei mir in der Firma sind wir gerade dabei uns Richtung Automatisierung zu bewegen.
Wir Maschinenbediener, bzw Ich, haben den Auftrag bekommen uns damit auseinander zu setzen und ich bräuchte mal einen Denkanstoß.
Es soll so laufen: Die Werkstücke werden mit einem Palettierungssystem auf einer Messmaschine eingemessen und die bestückten Paletten packen wir dann auf die Maschine, dann NC-Start und laufen lassen.
Meine Idee ist, dass man die Werte aus der Messmaschine in ein Preset schreibt und dann damit arbeitet. Nun ergibt sich das Problem, dass die Werte aus der Messmaschine sich auf den Paletten NP beziehen und nicht wie die Preset Tabelle auf den Maschinen NP. Ergo kann ich den Preset so garnicht verwenden oder ? Muss/kann ich die Werte evtl miteinander verrechnen ?
Ich würde ungern mit einer .D Tabelle aus der Messmaschine arbeiten, da wäre mir der Lösungsweg klar -> .D nach CYCL247 aufrufen, bzw als NP Verschiebung verwenden. Das wäre dann allerdings bei einer 5x Bearbeitung umständlich, da man dann den NP immer wieder zurückschieben muss, meines Wissens nach.
Ich arbeite mit einer iTNC530 und einer iTNC640 Steuerung, gibts da evtl schon Unterschiede zu beachten ?
Würde mich schon über eine theoretische Antwort freuen, muss keine explizite Anleitung sein, da ich auch bei den Maschinenherstellern Anfragen stellen werde.
M30
Jonas
   
Beitrag 26.02.2025, 17:04 Uhr
schwindl
Level 7 = Community-Professor
*******
Hallo Jonas, interessantes Thema.
Grundsätzlich kann der Maschinenhersteller den Beginn der Presettabelle so anpassen, dass Palette und Presetbeginn gleich sind. Oder man lernt es der Messemaschine. Wo die Differenz beachtet werden muss, ist ja dann egal.

Es gibt tatsächlich Unterschiede zwischen der itnc530 und TNC640 in der Presettabelle

Bei der itnc530 wurden die Transformationen in der Presettabelle vom Werkstück zum Beginn der Presettabelle gerechnet.

Ab der TNC640 ist das anders rum, da wird vom Presetbeginn zum Werkstück gegangen. Also die Transformationskette aus der Kinematik fortgesetzt.

Muss man halt wissen, wenn man mit FN17 die Tabellen beschreibt. Es sind aber auch andere FN17 Nummern, also kann es nicht zum Fehler kommen.



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Gruß
Schwindl
   
Beitrag 26.02.2025, 22:04 Uhr
M3undAbfahrt
Level 1 = Community-Lehrling
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Moin, danke erstmal für die Antwort.
Die Situation ist allerdings keine Konstante, heißt das Palettensystem wird unregelmäßig vom Maschinentisch runtergenommen um Platz für große Werkstücke schaffen zu können.
Aber da könnte man das doch trotzdem so regeln, dass z.B. der PRESET99 immer für die Palettesystemposition reserviert ist und sich Programme bzw. Umrechnungen, welche im Post der Messmaschine geschrieben sind, so auch mit der variablen Positionierung des Palettensystems verrechnen lassen oder ?
Ist es sonst möglich mit einer zweiten Presettabelle zu arbeiten, bzw den Bezugsnullpunkt selbst zu setzten, sprich in dem Fall den vom Palettensystem ? So ähnlich läuft das parallel bei uns auf einer Senkerodiermaschine. Da hat der MItarbeiter die Möglichkeit den absoluten Nullpunkt über ein erneutes Starten des Systems mit einer zweiten Initialisierungsdatei zu definieren. Hier ist der PalettensystemNP allerdings konstant.
M30
Jonas
   
Beitrag 27.02.2025, 10:38 Uhr
schwindl
Level 7 = Community-Professor
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ZITAT(M3undAbfahrt @ 26.02.2025, 23:04 Uhr) *
Moin, danke erstmal für die Antwort.
Die Situation ist allerdings keine Konstante, heißt das Palettensystem wird unregelmäßig vom Maschinentisch runtergenommen um Platz für große Werkstücke schaffen zu können.
Aber da könnte man das doch trotzdem so regeln, dass z.B. der PRESET99 immer für die Palettesystemposition reserviert ist und sich Programme bzw. Umrechnungen, welche im Post der Messmaschine geschrieben sind, so auch mit der variablen Positionierung des Palettensystems verrechnen lassen oder ?

Grundsätzlich werden ja alle Werkstücke auf der Maschine angestastet und eingemessen, oder? Somit wird der Preset immer richtig geschrieben, egal ob die Palette drauf ist oder nicht.
Wichtig ist immer ein durchgängiges System. Egal wie ihr Euch entscheidet, den Weg müsst ihr dann verfolgen.
Es gibt viele Wege nach Rom, manche könnt ihr selber machen, bei anderen braucht ihr den Maschinenhersteller oder jemand der sich in PLC/Kinematic auskennt

ZITAT(M3undAbfahrt @ 26.02.2025, 23:04 Uhr) *
Ist es sonst möglich mit einer zweiten Presettabelle zu arbeiten, bzw den Bezugsnullpunkt selbst zu setzten, sprich in dem Fall den vom Palettensystem ? So ähnlich läuft das parallel bei uns auf einer Senkerodiermaschine. Da hat der MItarbeiter die Möglichkeit den absoluten Nullpunkt über ein erneutes Starten des Systems mit einer zweiten Initialisierungsdatei zu definieren. Hier ist der PalettensystemNP allerdings konstant.

Ja, man kann verschiedene Presettabellen haben, allerdings ist der Beginn immer der Gleiche.
Ihr solltet Euch überlagen, was für Euch der einfachste Weg wäre und den dann umsetzen.
Es muss ein Standard-Bezugssystem geben und alles andere sollte sich danach richten.


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Gruß
Schwindl
   
Beitrag 27.02.2025, 11:52 Uhr
M3undAbfahrt
Level 1 = Community-Lehrling
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ZITAT(schwindl @ 27.02.2025, 09:38 Uhr) *
Grundsätzlich werden ja alle Werkstücke auf der Maschine angestastet und eingemessen, oder? Somit wird der Preset immer richtig geschrieben, egal ob die Palette drauf ist oder nicht.
Wichtig ist immer ein durchgängiges System. Egal wie ihr Euch entscheidet, den Weg müsst ihr dann verfolgen.
Es gibt viele Wege nach Rom, manche könnt ihr selber machen, bei anderen braucht ihr den Maschinenhersteller oder jemand der sich in PLC/Kinematic auskennt

Die Werkstücke sollten final dann nur noch auf der Messmaschine eingemessen werden und dann über Versatzdatendateien auf der Fräsmaschine, ohne antasten bearbeitet werden. Auf der Fräse soll nur noch die der Palettensystemhalter angetastet werden über eine Referenzpalette(Drehlage und Mittelkreis). Und dann am besten die Paletten extern bestücken und Werkstücke einmessen und dann "Tür auf, Palette drauf, Tür zu und NC-START".

ZITAT(schwindl @ 27.02.2025, 09:38 Uhr) *
Ja, man kann verschiedene Presettabellen haben, allerdings ist der Beginn immer der Gleiche.
Ihr solltet Euch überlagen, was für Euch der einfachste Weg wäre und den dann umsetzen.
Es muss ein Standard-Bezugssystem geben und alles andere sollte sich danach richten.

Jau, das ist das Ziel, nur sollte eine mögliche Variabilität gegeben sein, damit man auf möglichst viel reagieren kann. Werde das mal in meinem Arbeitskreis besprechen, und mit der erfahrenene Fräsern quatschen. Danke für die Antworten.
M30
Jonas
   
Beitrag 28.02.2025, 05:54 Uhr
soop
Level 1 = Community-Lehrling
*
Moin Jonas,

habt ihr euch schon mal mit dem Automationshersteller ausgetauscht? Wenn das jetzt nicht die erste Automation ist die sie verkaufen dann könnten die auch ein paar Vorschläge haben. Jeder Automationshersteller hat ja auch seine eigene Logik solche dinge umzusetzen und hat sich dazu Gedanken gemacht.
Palette auf der Messmaschine aufnehmen und übertragen sollte eigentlich kein Problem sein, kommt drauf an wer die Automation bei euch hinstellt, es gibt Hersteller die da auch Erfahrung drin haben.
   
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