SIMPLE-QUALITY
Quality - Keep it simple...!!
Einführung EN 9100
23.07.2025, 13:48 Uhr
Hallo liebe Forumsmitglieder,
hat jemand Erfahrung bei der Einführung von EN 9100?
Aktuell sind wir nach IATF und ISO 9001 zertifiziert.
Was sind die Knackpunkte bei der Erweiterung unseres QM Systems?
Kann mir jemand nützliche Dokumente zur Verfügung stellen, die mir die Arbeit erleichtern?
hat jemand Erfahrung bei der Einführung von EN 9100?
Aktuell sind wir nach IATF und ISO 9001 zertifiziert.
Was sind die Knackpunkte bei der Erweiterung unseres QM Systems?
Kann mir jemand nützliche Dokumente zur Verfügung stellen, die mir die Arbeit erleichtern?
25.07.2025, 07:50 UhrHallo liebe Forumsmitglieder,
hat jemand Erfahrung bei der Einführung von EN 9100?
Aktuell sind wir nach IATF und ISO 9001 zertifiziert.
Was sind die Knackpunkte bei der Erweiterung unseres QM Systems?
Kann mir jemand nützliche Dokumente zur Verfügung stellen, die mir die Arbeit erleichtern?
hat jemand Erfahrung bei der Einführung von EN 9100?
Aktuell sind wir nach IATF und ISO 9001 zertifiziert.
Was sind die Knackpunkte bei der Erweiterung unseres QM Systems?
Kann mir jemand nützliche Dokumente zur Verfügung stellen, die mir die Arbeit erleichtern?
Hallo Thomas,
ich denke so einfach ist das nicht! Das geht sicherlich "irgendwie" bei einer ISO9001 aber nicht bei IATF oder 9100.
N.m.E. mache da bitte ein Projekt daraus. Gehe mit den Prozesseigner in die jeweilige Kapitel und bewerte diese. Fokus hierbei ist sicherlich ein vernünftiges RM-System
Gruß
Wolfgang
29.07.2025, 11:47 Uhr
Hallo Wolfgang,
vielen Dank für Deine Rückmeldung.
Wir sind bereits nach IATF 16949 zertifiziert.
Mir geht es darum die Lücken zu EN 9100 zu schließen.
D.h. welche Lücken gibt es und wie können diese sinnvoll geschlossen werden.
Z.B. Risikobetrachtung mittels FMEA machen wir bereits. Ist dies erfahrungsgemäß für EN 9100 ausreichend, oder gibt es spezielle weitere Tools.
Gibt es aus Erfahrung bestimmte Themen, die man im Vergleich zu IATF vertiefen müsste?
Gibt es vielleicht eine GAP-Analyse, oder für EN 9100 nützliche Dokumente, die mir das Leben erleichtern würden.
Vorab vielen Dank.
Grüße
Thomas
vielen Dank für Deine Rückmeldung.
Wir sind bereits nach IATF 16949 zertifiziert.
Mir geht es darum die Lücken zu EN 9100 zu schließen.
D.h. welche Lücken gibt es und wie können diese sinnvoll geschlossen werden.
Z.B. Risikobetrachtung mittels FMEA machen wir bereits. Ist dies erfahrungsgemäß für EN 9100 ausreichend, oder gibt es spezielle weitere Tools.
Gibt es aus Erfahrung bestimmte Themen, die man im Vergleich zu IATF vertiefen müsste?
Gibt es vielleicht eine GAP-Analyse, oder für EN 9100 nützliche Dokumente, die mir das Leben erleichtern würden.
Vorab vielen Dank.
Grüße
Thomas
31.07.2025, 08:15 Uhr
Guten Tag,
meine Erfahrungen bei der Begleitung eines KMU ist mehr als 15 Jahre her und inzwischen sicherlich veraltet.
Aus dem Internet (DEKRA) habe ich zur EN 9100 folgenden Text gefunden:
"Neben den Leitlinien für ein umfassendes, verlässliches Qualitätsmanagement zeichnet sich der Standard durch seine Prozessorientierung und dessen Bewertung aus. Er fordert neben einem optimierten Projekt- und Risikomanagement nachweisliche Qualität während der gesamten Lebenszeit des Produktes. Das umschließt generelle Sicherheitsaspekte des Produktes selbst, aber auch die Rückverfolgbarkeit aller verwendeten Materialien und genaue Dokumentation von Qualifikationen des Personals während der Produktion."
Die "übliche" FMEA nach IATF 16949 wird wahrscheinlich nicht ausreichen. Neben einer regelmäßigen Durchführung von Remote FMEA sollte wohl mehr personeller Aufwand (Schulung/Qualifikation/Arbeitszeit) einkalkuliert werden.
Sicherlich wird ein weiterer Schwerpunkt der lückenlose Nachweis des Einsatzes und der Qualifikation aller Beschäftigten (Planung, Projektierung, Fertigung, Prüfung) sein.
Auch ist zu erwarten, dass die Rückverfolgbarkeit (Seriennummer auf jedem Werkstück, Fertigungs- und Werkstoffchargen) vertieft betrachtet wird.
Die genannten Forderungen gibt es bei Berücksichtigung mancher CSR auch bei der IATF 16949 Zertifizierung. Ich kann mir vorstellen, dass die EN 9100 Auditoren und Kundenauditoren beim Audit weiter in die Tiefe gehen.
Vor Projektstart sollte der gesamte Führungskreis (GF, Controlling, Rechtsabteilung, Vertrieb, Projektmanagement, Einkauf, AV, Fertigung, QM, Instandhaltung u.s.w.) gebrieft werden. Führungskräfte, die bereits Schnappatmung beim Anblick von IATF 16949 Auditoren bekommen, werden bei EN 9100 an ihre Grenzen stoßen. Ein nachhaltig erfolgreiches Projekt kann es m.E. nur geben, wenn ausnahmslos alle Führungskräfte aktiv unterstützend mitwirken.
Nicht vergessen sollte man auch die Einbeziehung der betroffenen Versicherungen bzw. des Versicherungsmaklers.
Einige Versicherungen schließen explizit Produkte für Raum-, Luft- und Schifffahrt aus.
Eine Risikoerhöhung wird eine Prämienerhöhung und/oder ggf. eine Senkung der Versicherungssumme zur Folge haben.
Viel Erfolg.
Der Beitrag wurde von Sonntag bearbeitet: 31.07.2025, 08:54 Uhr
meine Erfahrungen bei der Begleitung eines KMU ist mehr als 15 Jahre her und inzwischen sicherlich veraltet.
Aus dem Internet (DEKRA) habe ich zur EN 9100 folgenden Text gefunden:
"Neben den Leitlinien für ein umfassendes, verlässliches Qualitätsmanagement zeichnet sich der Standard durch seine Prozessorientierung und dessen Bewertung aus. Er fordert neben einem optimierten Projekt- und Risikomanagement nachweisliche Qualität während der gesamten Lebenszeit des Produktes. Das umschließt generelle Sicherheitsaspekte des Produktes selbst, aber auch die Rückverfolgbarkeit aller verwendeten Materialien und genaue Dokumentation von Qualifikationen des Personals während der Produktion."
Die "übliche" FMEA nach IATF 16949 wird wahrscheinlich nicht ausreichen. Neben einer regelmäßigen Durchführung von Remote FMEA sollte wohl mehr personeller Aufwand (Schulung/Qualifikation/Arbeitszeit) einkalkuliert werden.
Sicherlich wird ein weiterer Schwerpunkt der lückenlose Nachweis des Einsatzes und der Qualifikation aller Beschäftigten (Planung, Projektierung, Fertigung, Prüfung) sein.
Auch ist zu erwarten, dass die Rückverfolgbarkeit (Seriennummer auf jedem Werkstück, Fertigungs- und Werkstoffchargen) vertieft betrachtet wird.
Die genannten Forderungen gibt es bei Berücksichtigung mancher CSR auch bei der IATF 16949 Zertifizierung. Ich kann mir vorstellen, dass die EN 9100 Auditoren und Kundenauditoren beim Audit weiter in die Tiefe gehen.
Vor Projektstart sollte der gesamte Führungskreis (GF, Controlling, Rechtsabteilung, Vertrieb, Projektmanagement, Einkauf, AV, Fertigung, QM, Instandhaltung u.s.w.) gebrieft werden. Führungskräfte, die bereits Schnappatmung beim Anblick von IATF 16949 Auditoren bekommen, werden bei EN 9100 an ihre Grenzen stoßen. Ein nachhaltig erfolgreiches Projekt kann es m.E. nur geben, wenn ausnahmslos alle Führungskräfte aktiv unterstützend mitwirken.
Nicht vergessen sollte man auch die Einbeziehung der betroffenen Versicherungen bzw. des Versicherungsmaklers.
Einige Versicherungen schließen explizit Produkte für Raum-, Luft- und Schifffahrt aus.
Eine Risikoerhöhung wird eine Prämienerhöhung und/oder ggf. eine Senkung der Versicherungssumme zur Folge haben.
Viel Erfolg.
Der Beitrag wurde von Sonntag bearbeitet: 31.07.2025, 08:54 Uhr
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Mit freundlichen Grüßen
aus dem Naheland
Sonntag
aus dem Naheland
Sonntag
31.07.2025, 13:00 Uhr
Guten Tag Herr Sonntag,
vielen Dank für Ihre Einschätzung.
Sie bestätigen meine persönliche EInschätzung voll und ganz.
Danke für den Hinhinweis bzgl. dem Versicherungsumfang. Dies Thema hatte ich bisher nicht auf dem Schirm.
Vielleicht meldet sich ja noch jemand mit Erfahrungen bzgl. Erweiterung eines bestehenden QM Systems IATF16949 um EN9100.
Grüße Thomas
vielen Dank für Ihre Einschätzung.
Sie bestätigen meine persönliche EInschätzung voll und ganz.
Danke für den Hinhinweis bzgl. dem Versicherungsumfang. Dies Thema hatte ich bisher nicht auf dem Schirm.
Vielleicht meldet sich ja noch jemand mit Erfahrungen bzgl. Erweiterung eines bestehenden QM Systems IATF16949 um EN9100.
Grüße Thomas
31.07.2025, 14:17 Uhr
Hallo,
leider habe ich auch keine Dokumente dafür.
Ich finde auch, Dokumente einsetzen, die aus anderen Unternehmen stammen, sind nicht der optimale Weg. Denn man lernt dabei nichts (ist wie mit KI) und es ist auch fraglich, ob diese überhaupt passen.
Meine erste Frage wäre, ist überhaupt die Norm vorhanden?
Wenn nicht, dann schnell mal kaufen.
Denn wenn man die dann liest, sieht auch man auch die zusätzlichen Anforderungen zumindest zur DIN EN ISO 9001:2015, die sind nämlich fett und kursiv geschrieben.
Kurz geschrieben, bin ich der gleichen Meinung wie Herr Sonntag, wenn die IATF schon viel war, wird es jetzt noch mehr werden.
Gerade was Personen betrifft, und damit sind alle gemeint, müssen sich deutlich mehr zum QMS bekennen.
Wichtige Themen sind auch Schutz vor gefälschten Teile (8.1.4), hier wird auch der Einkauf deutlich stärker in die Pflicht genommen. Das Thema Validierung ist deutlich intensiver. Zudem wird der Mensch als Fehler viel stärker betrachtet und wie Fehler dadurch zu verhindern sind.
Das Thema Risikomanagement ist in 8.1.1 deutlich beschrieben. Hier ist der Vorteil, dass man das ja aus der IATF schon kennen sollte. Ist nur die Frage, wie dieser Prozess bisher gelebt wird oder ist das Ganze nur ein Excel-Listchen?? Wobei in der Luft- und Raumfahrt ist die AP noch nicht so angekommen ist.
Also long Story short: Norm kaufen, alle Mitarbeiter schulen, vielleicht über eine Inhouse-Schulung am besten.
Zusätzlich, nachdem man die Norm gekauft, soll es im Neuland Internet so etwas wie eine Intelligenz geben, da könnte man vielleicht aus der Norm ein Excel mit den einzelnen Normenpunkte generieren lassen und dann schauen, was schon über die IATF erfüllt wird und welche Maßnahmen vielleicht noch notwendig sind.
Auch hier wieder passend mein Spruch: Improvisation statt Investition funktioniert (meistens) nicht.
Man muss auch ganz klar sagen, in diesen Bereich nützen die schönen Worte nichts, da müssen klare Worte gesprochen werden.
Es gibt ja genug Menschen, die mit einem Flugzeug fliegen, vielleicht ja man selbst.
Viel Spaß bei der Umsetzung
Der Beitrag wurde von OliverG_ bearbeitet: 31.07.2025, 15:12 Uhr
leider habe ich auch keine Dokumente dafür.
Ich finde auch, Dokumente einsetzen, die aus anderen Unternehmen stammen, sind nicht der optimale Weg. Denn man lernt dabei nichts (ist wie mit KI) und es ist auch fraglich, ob diese überhaupt passen.
Meine erste Frage wäre, ist überhaupt die Norm vorhanden?
Wenn nicht, dann schnell mal kaufen.
Denn wenn man die dann liest, sieht auch man auch die zusätzlichen Anforderungen zumindest zur DIN EN ISO 9001:2015, die sind nämlich fett und kursiv geschrieben.
Kurz geschrieben, bin ich der gleichen Meinung wie Herr Sonntag, wenn die IATF schon viel war, wird es jetzt noch mehr werden.
Gerade was Personen betrifft, und damit sind alle gemeint, müssen sich deutlich mehr zum QMS bekennen.
Wichtige Themen sind auch Schutz vor gefälschten Teile (8.1.4), hier wird auch der Einkauf deutlich stärker in die Pflicht genommen. Das Thema Validierung ist deutlich intensiver. Zudem wird der Mensch als Fehler viel stärker betrachtet und wie Fehler dadurch zu verhindern sind.
Das Thema Risikomanagement ist in 8.1.1 deutlich beschrieben. Hier ist der Vorteil, dass man das ja aus der IATF schon kennen sollte. Ist nur die Frage, wie dieser Prozess bisher gelebt wird oder ist das Ganze nur ein Excel-Listchen?? Wobei in der Luft- und Raumfahrt ist die AP noch nicht so angekommen ist.
Also long Story short: Norm kaufen, alle Mitarbeiter schulen, vielleicht über eine Inhouse-Schulung am besten.
Zusätzlich, nachdem man die Norm gekauft, soll es im Neuland Internet so etwas wie eine Intelligenz geben, da könnte man vielleicht aus der Norm ein Excel mit den einzelnen Normenpunkte generieren lassen und dann schauen, was schon über die IATF erfüllt wird und welche Maßnahmen vielleicht noch notwendig sind.
Auch hier wieder passend mein Spruch: Improvisation statt Investition funktioniert (meistens) nicht.
Man muss auch ganz klar sagen, in diesen Bereich nützen die schönen Worte nichts, da müssen klare Worte gesprochen werden.
Es gibt ja genug Menschen, die mit einem Flugzeug fliegen, vielleicht ja man selbst.
Viel Spaß bei der Umsetzung
Der Beitrag wurde von OliverG_ bearbeitet: 31.07.2025, 15:12 Uhr
01.08.2025, 14:19 Uhr
Hallo OliverG.,
danke für die zusätzlichen Informationen.
Eine frage hätte ich dann doch noch. Sind die Anforderungen bzgl. Risikomanagement nochmals verschärft gegenüber der IATF und wie kann man diese dann sinnigerweise erfüllen.
Haben Sie vieleicht ein Beispiel?
Grüße
Thomas
danke für die zusätzlichen Informationen.
Eine frage hätte ich dann doch noch. Sind die Anforderungen bzgl. Risikomanagement nochmals verschärft gegenüber der IATF und wie kann man diese dann sinnigerweise erfüllen.
Haben Sie vieleicht ein Beispiel?
Grüße
Thomas
02.08.2025, 18:45 Uhr
Hallo,
gerne nochmals mein Hinweis, die Norm kaufen und lesen. Wenn man nicht bereit, die ca. 200 € zu investieren, wird das nichts. Und am besten sowieso, ist auch ein "muss", von einen entsprechenden Fachreferenten schulen lassen.
Alles andere bringt nichts.
Ich habe auch kein Beispiel.
Nur mal als Hinweis: Luftfahrt-, Raumfahrt- und Verteidigungsindustrie kennt keine Entdeckungsmöglichkeit.
Steht auch so in 8.1.1
Viele Grüße
Der Beitrag wurde von OliverG_ bearbeitet: 02.08.2025, 18:53 Uhr
gerne nochmals mein Hinweis, die Norm kaufen und lesen. Wenn man nicht bereit, die ca. 200 € zu investieren, wird das nichts. Und am besten sowieso, ist auch ein "muss", von einen entsprechenden Fachreferenten schulen lassen.
Alles andere bringt nichts.
Ich habe auch kein Beispiel.
Nur mal als Hinweis: Luftfahrt-, Raumfahrt- und Verteidigungsindustrie kennt keine Entdeckungsmöglichkeit.
Steht auch so in 8.1.1
Viele Grüße
Der Beitrag wurde von OliverG_ bearbeitet: 02.08.2025, 18:53 Uhr
11.08.2025, 11:06 Uhr
Hallo OliverG,
danke für die Rückmeldung.
Die Norm haben wir bereits, das ist nicht das Problem. Allerdings ist es immer interessant Informationen aus der Praxis zu bekommen und nicht nur die Theorie zu kennen.
Grüße Thomas
danke für die Rückmeldung.
Die Norm haben wir bereits, das ist nicht das Problem. Allerdings ist es immer interessant Informationen aus der Praxis zu bekommen und nicht nur die Theorie zu kennen.
Grüße Thomas
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