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Simultane 5-Achs-Bearbeitung ohne Einfräsungen mit Fanuc (COF + DFO)

Beitrag 28.09.2025, 19:49 Uhr
hemmi71328
Level 1 = Community-Lehrling
*
Wir haben eine Makino A51 Horizontalmaschine (Pro 5) mit einer zusätzlichen Koma-Rundachse, die an einem Tombstone montiert ist. Momentan programmieren wir vom Rotationszentrum aus und verwenden G54.2 DFO, um eventuelle Positionierfehler des Werkstücks zu kompensieren.

Wir haben jedoch festgestellt, dass es zu Einkerbungen/Einfräsungen an den Werkstücken kommt, wenn wir simultane 5-Achs-Bewegungen fahren. Ich bin zu dem Schluss gekommen, dass dies möglicherweise daran liegt, dass wir DFO verwenden.

Gibt es eine Möglichkeit, den Werkstücknullpunkt zu verschieben – also etwas Vergleichbares wie DFO – und gleichzeitig einkerbungsfreie 5-Achs-Bewegungen zu erhalten? (Ohne das Werkstück jedes Mal im CAM anzupassen – wir sind ein Produktionsbetrieb, das ist also nicht wirklich praktikabel.)

Ich bin mir nicht sicher, ob wir auf dieser Steuerung G43.4 oder G68.2 lizenziert haben, aber wenn möglich, würde ich lieber vermeiden, darauf umzusteigen. Auch wenn ich weiß, dass dies die korrektere und modernere Methode für 5-Achs-Bearbeitung auf Fanuc-Steuerungen ist. Der Grund ist, dass wir dafür unseren Postprozessor neu entwickeln lassen müssten, und da steckt so viel „Ballast“ vom Vorbesitzer in unserem aktuellen Post drin, der ansonsten für fast alle Situationen funktioniert, möchte ich dieses Fass nur ungern aufmachen, wenn es sich vermeiden lässt.
   
Beitrag 30.09.2025, 08:56 Uhr
woaldy
Level 4 = Community-Meister
****
Hallo Hemmi,

wir haben bei einigen Maschinen den gleichen Aufbau, dort werden Teile fünfseitig bearbeitet (wenn überhaupt, hat simultanes Fräsen einen sehr kleinen Anteil). Das Konzept ist so alt, dass ich nicht weiß ob G43.4 aus Kostengründen nicht gekauft wurde, oder es damals schlicht noch nicht so verbreitet war.
Bei uns wurde der Nullpunkt in den Drehpunkt B/C gelegt, eigentlich auch wie bei Dir, nur ohne G54.2. Da kann der Maschinenbediener über den Tag
auch den Wärmegang der Achsen anpassen. Die Übergänge, die Du beschreibst, werden dann kleiner. Wir fertigen allerdings auch Teile mit sehr
geringem Anspruch darauf. Grob gesagt "alles ±0,2", keine hohe Oberflächengüte. Und der Rohteilspanner bleibt lebenslang an seinem Platz. Wenn das
gleiche Programm bei Dir mit wechselnden Spannmitteln oder ein Halbfertigteil weiter bearbeitet werden soll, funktioniert der Ansatz für Dich
natürlich nicht.

Eine andere Frage:
fahrt Ihr beim Fräsen über den Pol oder ein Achslimit im CAM/Maschine? Sprich, Die Maschine startet in B+... und C0, fräst die Fläche bis B=0
erreicht ist. An dem Punkt wird die C Achse um 180° herum gedreht. B fräst wieder weiter in B+ Richtung. In solchen Fällen habe ich auch mit G43.4
sichtbare Einkerbungen auf der Fläche.
   
Beitrag 01.10.2025, 09:05 Uhr
stephan70
Level 1 = Community-Lehrling
*
Hi , wie entstehen denn die Einkerbungen ? Habt ihr das herauskommen?
Ihr fräst ohne RTCP. Das allein kann nicht zu Einkerbungen führen. Einkerbungen können entstehen wie woaldy es erwähnt hat.
Wenn euer Cam wegen der Limits eine 180 Drehung machen muss. Dann sind die Einkerbungen auf den Pol-Punkten
Einkerbungen können auch entstehen wenn die Maschine beim Nachlanden stoppt.
Ihr müsst zunächst die Ursache klären.
   
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