Zwei gleiche Maschinen in demselben Betrieb mit den gleichen Werkstücken.......
Wenn dort zwei Programmierer jeweils eine Maschine programmieren dann kommen so gut wie immer zwei unterschiedliche Programme raus.
Der ein programmiert mit z.B Traori usw. der andere findet CYCLE800 ganz toll.
Der eine programmiert mit Kompensation, der andere ohne. Das ein
CAM gibt auf MKS aus der andere auf WKS und das entweder mit oder ohne Längenoffsets und oder Kopfoffsets.
Der eine nutzt selbstgestrickte Zyklen der andere gibt alles in
ISO aus, allerdings mit sehr vielen verschachtelten UP's, was wiederrum der andere nicht macht.
Zu allem Überfluß sind die Maschinen zwar eigentlich identisch, jedoch unterschiedlich konfiguriert. Die eine Maschine fährt die C-Achse unendlich und der andere auf 360Grad, allerdings immer auf dem kürzesten Weg.
Hier wurden komplexe Kinematiken und Peripherie-Steuerungen gar nicht erst berücksichtigt.
ZU DEN KLEINIGKEITEN
Der eine will Wasser ein bei jedem G1 Befehl, der andere nur in Verbindung mit der Z-Achse. Bei diesem muss allerdings dann Wasser-Hochdruck gefahren werden wenn das Werkzeug T4711 eingewechselt wurde, ansonsten Schwallkühlung oder Minimalmengenschmierung(natürlich nur bei gewissen Werkzeugen).
Die Tür soll geöffnet werden wenn M30 auftaucht. Allerdings auch nach Messspänen, wobei selbstverständlich auch das Wasser und die Spindel vorher ausgeschaltet werden muss. Das alles muss auch bei der anderen Maschine geschehen, allerdings muss dort erst das Werkzeug auf sichere Position gefahren werden(Erst Z dann XY). Wobei natürlich berücksichtigt werden muss ob nicht vorher das Ksys gedreht wurde. Ausserdem ist dort die Ausgabe für die Messpäne nicht eindeutig so das hier noch ein Lösung gefunden werden muss wann die Türe jetzt geöffnet werden darf und wann nicht.
Nur Maschine 1 bearbeitet extrem große Teile weil nur Programmierer 1 sich damit auskennt. Damit kommt die Maschine allerdings an ihre Grenzen so das in diesem Falle bestimmte Vorschübe nicht überschritten werden dürfen und die Spindel in der ersten Getriebestufe arbeiten muss.
Damit hat Maschine 2 keine Probleme, allerdings werden hier des öfteren überlange Werkzeuge eingesetzt. Diese können nur von Hand eingewechselt werden da sie nicht in den WKZ-Wechsler passen. Es muss bei diesen Werkzeugen also mal wieder die Türe geöffnet, Wasser und Spindel ausgeschaltet werden usw.
Resüme....
Natürlich gibt es PP's die nicht oder nur geringfügig angepasst werden müssen. Es gibt allerdings auch PP's wo man unter umständen mehrere Wochen dran sitzt(Wobei der Kunde über Jahre hinweg immer noch Anpassungen fordert...natürlich umsonst). Hier wurde die Zeit die für das feststellen der PP-Anforderung nötig ist, noch gar nicht berücksichtigt.
Desweiteren kann es doch nicht wahr sein wenn hier gefordert wird das sämtliche Rechte an den Kunden übergehen und der Programmierer seine entwickelten Module nicht mehr nutzen darf.
Das würde ja heissen das einer das Programm (pprint"Hello World") verkauft nie wieder so was programmieren darf.
Noch ein Beispiel....
Kunde A gibt einen PP in Auftrag mit bestimmten Funktionalitäten. Diese Funktionalitäten erhalte ich indem ich gewisse >Functions< miteinander kombiniere und gewisse Parameter austauschen lasse und dann in einer neuen >Funtion< verarbeite.
Heißt das nun ich darf alle verwendeten Funktionen nicht mehr nutzen oder nur die Art und Weise nicht wie ich die kombiniere oder nur die einfache neue Function in der ich die erhaltenen Parameter aufarbeite.
Oder darf ich den gesamten Algorythmus nicht mehr nutzen.
Oder darf ich ihn zwar nutzen, allerdings muss ich ihn dann aus dem Kopf herraus wieder neu programmieren.
Oder ich darf auch das nicht und muss einem weitern Kunden sagen das das nicht mehr programmiert werden darf weil ich Kunde A sowas schon verkauft habe.
Also wie soll das jetzt gehen mit dem .....nicht mehr nutzen von bereits für andere programmierten funktionen ????
Ich bin mir zu 100% sicher das hier jeder der solche Meinungen vertritt nicht einen einzigen echten PP neu geschrieben hat. Und jeder der meint das nur weil er mal ein paar parameter verändert hat, wäre jetzt ein PP-Programmierer dem soll gesagt sein....ihr habt nicht die geringste Ahnung von dem Schweiß und der Arbeit die in komplexen PP`s stecken(Komplex können hier schon Drehmaschinen sein...je nach Kundenanforderung usw.)
Ach ja, noch was.......die meisten könnten eigentlich froh sein das viele CAM-Häuser die Preise der PP's über Mischkalkulation machen.
Ansonsten wären viele PP's überhaupt nicht bezahlbar.
Ich habe fertig