QUOTE (Monsieur5Achs @ 09.12.2017, 15:01 Uhr)
Ich danke euch für eure Bedenken, ich habe bereits eine schriftliche Zusage.
Das ist ja im Prinzip schonmal positiv.
QUOTE (Monsieur5Achs @ 09.12.2017, 15:01 Uhr)
Die einzige Frage ist, gibt es hier gleichgesinnte die in der ähnlichen Lage wie ich waren oder sind, und wie ihr damit umgeht und was eure Erfahrungen sind?
Das erste Mal war ich Vorarbeiter mit 32Jahren. Ich bin einfach dazu gemacht worden, weil die vorherigen nichts getaugt haben und sich auf ihren Lorbeeren ausgeruht haben.
Ich war damals "so blöd" und habe das einfach gemacht, weil es nichts besonderes war und es eine Lohngruppe mehr dafür gab.
Neben meiner normalen Arbeit bestand der Vorarbeiter hauptsächlich darin, die verschiedenen Arbeiten auf die Maschinen und zu den Leuten zu verteilen nach Termin und die Termine möglichst einzuhalten. Und halt helfend zur Seite zu stehen, was ich vorher sowieso schon gemacht habe.
Es wollte auch kein anderer machen. Da ich aber erst seit einem Jahr in der Firma war, fingen die Leute an zu meckern, obwohl das Verhältnis vorher gut war. Von anderen Abteilungen, die von uns mehr oder wenig abhängig waren, kamen nur gute Rückmeldungen, seit ich diesen Job erledigte, das war vorher viel negativer. In der Abteilung gab es zwei Meister, die auch auf mich neidisch wurden, da eine Etage höher Fragen gestellt wurden, warum das auf einmal so gut klappt mit dem Vorarbeiter. Da bräuchte man doch keine zwei Meister.
Ab diesem Zeitpunkt wurde ich gemobbt. Das habe ich mir ein halbes Jahr mit angesehen, dann konnten die mich am Ar... lecken und ich habe gekündigt.
Das gab ein großes Geschrei bis in die Personalabteilung, ich wurde fast angebettelt zu bleiben, aber das hätte sich nicht gebessert.
Ich war immer freundlich zu meinen "Untergebenen", habe immer bitte gesagt und nie den "Vorgesetzten" raushängen lassen, obwohl ich ja weisungsbefugt war.
Danach war ich noch in zwei weiteren Firmen Vorarbeiter, da war das ähnlich, aber ohne Mobbing. Die Leute waren neidisch, obwohl sie so einen Job ums Verrecken nicht machen wollten.
In der jetzigen Firma bin ich seit Anfang an der Werkstattleiter. Der Chef läßt mich machen, weil er weiß, daß es läuft.
Wir hatten mal einen Meister, der aber nur als Fräser angestellt war. Damals auch gerade 24Jahre alt, keine Ahnung von nichts, meinte aber, da er auf dem Papier Meister war, hätte er die Weisheit mit Löffeln gefressen und müßte sich nichts sagen lassen. Der hat bei uns nicht lange überlebt.
Auch andere jüngere eingestellte Mitarbeiter waren der Meinung, daß ich ihnen nichts zu sagen hätte, weil ich ja kein Papiermeister bin, sondern nur Facharbeiter. Trotzdem bin ich der Werkstattleiter und Vorgesetzter.
Die haben auch nicht lange überlebt.
Du brauchst für diesen Job auf jeden Fall ein dickes Fell.
QUOTE (Monsieur5Achs @ 09.12.2017, 15:01 Uhr)
Technisch bin ich sehr versiert sonst hätte ich mich in meinen zusätzlichen Tätigkeiten keine Erfolge erzielen können. Theoretisches Wissen kann ich sehr schnell erwerben ableiten und in die Praxis umsetzen, daher kommen auch meine Erfolge, was mir auch mehrfach bestätigt wurde.
Ein gesundes Maß an Selbstvertrauen und Selbstbewußtsein braucht man für diesen Job, aber Hochmut kommt vor dem Fall.
Alles schon oft genug miterlebt.
QUOTE (Monsieur5Achs @ 09.12.2017, 15:01 Uhr)
Mein Fachwissen ist nicht so breit und tief gefächert wie das eines Technikers, Meisters oder Ingeneur, aber ich habe mir nebenher alle theoretischen Praktiken des Industriemechanikers angeeignet.
Man muß nicht alles wissen als Abteilungsleiter oder Meister oder Obertrottelindianer, kann man auch nicht. Man muß aber den guten Leuten vertrauen und sie machen lassen, wenn sie etwas können. Das setzt natürlich ein wenig Menschenkenntnis und Fingerspitzengefühl im Umgang mit Mitarbeitern vorraus.
QUOTE (Monsieur5Achs @ 09.12.2017, 15:01 Uhr)
Mein einziges Bedenken ist das meine sehr geschätzen Kollegen nun mir unterstehen und ich nicht, zumindest noch nicht, konkret weiß wie ich ihnen gegenübertreten soll. Neid ist keiner vorhanden da alle für den Posten gefragt wurden und jeder abgelehnt hat..
Die Frage ist, warum will das keiner machen? Ich weiß ja nicht, was bei Euch so läuft.
Wissen die Leute, was da auf sie zukommt oder traut sich das einfach keiner, weil sie wissen, daß sie dafür nicht geeignet sind?
Deine Bedenken kann Dir keiner abnehmen, das mußt Du mit DIr selber ausmachen, weil nur Du die örtlichen Begebenheiten kennst.
Ich kenne DIch nicht und weiß ja nicht, wie Du so drauf bist, aber ich persönlich würde auch anhand meiner Erfahrungen sagen, arbeite noch ein paar Jahre, sammle Lebenserfahrung und Fachwissen und entscheide dann, was Du machst.
Was Du jetzt vorhast, kann, muß aber nicht in die Hose gehen (wäre dann ja auch eine Lebenserfahrung).
Es liegt alleine an DIr.
Nicht gegen DIch gerichtet, aber ich habe es oft genug erlebt, das sehr junge Leute einen leitenden Posten hatten und abgedreht sind, ob bei der Bundeswehr oder im zivilen Leben. Die hatten einfach noch nicht genug Lebenserfahrung, waren damit überfordert oder einfach nicht dafür geboren.
Nur mal so nebenbei: alle meine Texte werden ohne Computer Rechtschreibprüfung geschrieben.
Das geschieht bei mir ganz altmodisch, nämlich durch mich persönlich. :-)