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PP-generierter NC-code IMMER MCS-bezogen? (5-Achs)

Beitrag 16.11.2006, 11:05 Uhr
traori_klarwinke...
Level 1 = Community-Lehrling
*

Hallo?

Gehe ich recht in der Annahme, dass der durch Postprozessoren generierte NC-Code IMMER MCS-bezogen ist?

Mal angenommen, dass dem so ist - wie wann ich dann mehrere gleiche Teile fertigen, die jedes Mal im Schraubstock ein wenig unterschiedlich eingespannt sind?
Bedingt der Einsatz eines Postprozessors etwa eine wiederholgenaue Aufspannlage?

Anmerkung: Ich gehe hier von simultaner 5-Achs-Bearbeitung aus. Bei 3-Achs-Bearbeitung wäre das sicher alles kein Problem, aber bei den Drehtransformationen der 5-Achs-Bearbeitung spezifiziere ich ja nur ein Mal den Abstand zwischen MCS und Werkstückaufspannlage bei der Postprozessorgenerierung.

Für hilfreiche Beiträge wäre ich sehr dankbar!
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Beitrag 17.11.2006, 08:37 Uhr
Dainty Davy
Level 4 = Community-Meister
****

QUOTE (traori_klarwinkel @ Donnerstag, 16.11.06 - 11:05 Uhr)
Hallo?

...Mal angenommen, dass dem so ist - wie wann ich dann mehrere gleiche Teile fertigen, die jedes Mal im Schraubstock ein wenig unterschiedlich eingespannt sind?

Man in dem Fall mit Meßzyklen arbeiten.


--------------------
MfG

Davy
TOP    
Beitrag 20.11.2006, 07:42 Uhr
Andreas1964
Level 4 = Community-Meister
****

Hallo traori_klarwinkel!

QUOTE
Gehe ich recht in der Annahme, dass der durch Postprozessoren generierte NC-Code IMMER MCS-bezogen ist?

Ja, das ist im Prinzip korrekt, wobei der Nullpunkt aber nicht zwangsläufig der Maschinennullpunkt sein muss, denn es ist durchaus möglich das MCS zu transformieren und/oder zu verschieben.

Die Frage wäre ggf. ob Dein CAM-System das bei 5-achsigen Bewegungen macht, aber selbst wenn, Dein CAM-System kann nur "statischen Code" erzeugen, d.h. es geht von einer bestimmten Lage und Position als Nullpunkt aus und berechnet dann die Wege.

QUOTE
Mal angenommen, dass dem so ist - wie wann ich dann mehrere gleiche Teile fertigen, die jedes Mal im Schraubstock ein wenig unterschiedlich eingespannt sind?

Generell muss in der Teilefertigung das nächste Teil an exakt derselben Stelle wie das vorherige Teil eingespannt werden.

QUOTE
Bedingt der Einsatz eines Postprozessors etwa eine wiederholgenaue Aufspannlage?

Nein, das hat mit dem PP nichts zu tun. Jedes NC-Programm, egal ob 3-achsig oder 5-achsig simlutan, ist statisch, d.h. drückst Du auf den Startknopf, dann macht die Maschine exakt die gleichen Bewegungen wie beim letzten Mal.

Deine Frage müsste eigentlich anders lauten: Kann die Maschinensteuerung bei 5-achsigen Bewegungen die Bearbeitung auf einen Werkstücknullpunkt beziehen?

Alles andere ist wurscht und hat nichts mit einem PP zu tun.

Mit freundlichem Gruß,
Andreas Killer, Arbeitsvorbereitung und NC-Programmierung
KLÖCKNER HÄNSEL
PROCESSING GmbH
Lister Damm 19
D-30163 Hannover
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Beitrag 20.11.2006, 09:34 Uhr
traori_klarwinke...
Level 1 = Community-Lehrling
*

Danke für die Antwort!

Du hast recht, freine frage müsste lauten:
"Kann die Maschinensteuerung bei 5-achsigen Bewegungen die Bearbeitung auf einen Werkstücknullpunkt beziehen?"

Sie (840d) kann es, aber nur mit der aufpreispflichtigen "TRAORI"-Option.
Damit wird werkstück(nullpunkt)-bezogen programmiert. Vorzugsweise wird dabei nicht mit Klarwinkeln, sondern mit einem Orientierungsvektor (X Y Z A3= B3= C3=) gearbeitet. Ich suche aber nach einer Möglichkeit der Maschinensteuerung Klarwinkel zu diktieren.
Klarwinkelanweisungen, die der Postprozessor berechnet hat, zusammen mit "copy and paste"-X/Y/Z-BVefehlen aus dem CLDATA-File funktionieren zusammen mit TRAORI bedingt. Wie mir scheint, sieht die Steuerung in den Klarwinkelangaben lediglich einen "Werkzeugorientierungswunsch". Und da bei meiner Maschinenkinematik (A-Tisch/C-Drehtisch) oft eine Mehrdeutigkeit auf tritt (C-Achse 180° versetzt, A entgegengesetzt geschwenkt) laufen die Achsen auch schon mal andersherum und fahren in die Winkelbegrenzung.

Gibt es generell die Möglichkeit 5-Achs-Programme auf einen Werkstücknullpunkt zu beziehen ohne "High-End-TRAORI-Steuerungstransformation"?

Sieht jemand eine Möglichkeit mit oder ohne TRAORI NC-Programme mit Klarwinkelangaben für die Drehachse wirklich 1:1 auf der Maschine auszuführen. (Jedenfalls bezüglich der Drehachsen, Linearachsenbewegungen bzw. Ausgleichsbewegungen können von mir aus auch in der Steuerung berechnet werden.)


Vielen Dank und Gruß
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Beitrag 21.11.2006, 11:56 Uhr
Andreas1964
Level 4 = Community-Meister
****

Hallo.

QUOTE
Wie mir scheint, sieht die Steuerung in den Klarwinkelangaben lediglich einen "Werkzeugorientierungswunsch". Und da bei meiner Maschinenkinematik (A-Tisch/C-Drehtisch) oft eine Mehrdeutigkeit auf tritt (C-Achse 180° versetzt, A entgegengesetzt geschwenkt) laufen die Achsen auch schon mal andersherum und fahren in die Winkelbegrenzung.

Hmm..., ich vermute mal der Haken liegt woanders.

Also ich sage mal , das Deine C-Achse sich 360° dreht und Deine A-Achse sich +/-115° bewegt?

Könnte es sein das die Maschine bei manchen Bewegungen einfach versucht den kürzeren Weg zu wählen?

Oder Dein Werkzeugvektor kippt tatsächlich ausserhalb des Verfahrbereichs?

Versuch mal bei den Fällen, wo Du auf den Endschalter fährst, zuerst eine Zwischenposition anzufahren, d.h. teile die Gesamtbewegung in mehrere Bewegungen auf und achte darauf das die Vektoren sich deutlich weniger als 180° von Position zu Position ändern.

Ist das Problem weg, liegts an der Interpretation in der Maschine/Programmierfehler. Ist das Problem noch da, dann ist's nur ein Programmierfehler.

Also die Winkel, in denen das Werkzeug zum Werkstück steht, bleiben immer gleich, egal ob mit oder ohne TRAORI oder sonstwas. Das solltest Du Dir klarmachen.

Das bedeutet aber auch das sich die Winkelstellungen der Achsen Deiner Maschine auch nicht ändern, mal evt. von der C-Achse abgesehen, was wurscht ist, weil sie ja 360° dreht.

Ich hab selber erst einige Male dumm kuckenend mit einem ähnlichen Problem an der Maschine gestanden, bis der Groschen gefallen ist und mir klar wurde, das es nur eine einzige Position für die 5-Achsen meiner Maschine gibt in denen ich die Position erreiche und ich deshalb immer auf den Endschalter fahre (bei mir war's die Y-Achse).

Also nochmal: Die Winkel bleiben immer gleich, nur die Position von X,Y,Z ändert sich, je nachdem wo Dein Werkstücknullpunkt liegt.

Also soll der Fräser unter 30° auf der Seite eines Würfels stehen, dann steht auch Deine A-Achse unter 30°, egal wie und wo der Würfel aufgespannt ist. Vorausgesetzt natürlich das die Grundfläche des Würfels parallel zum Tisch liegt.

BTW, ich kenne weder die Maschine, noch Steuerung. Ich hab hier eine DMC80U mit Heidenhain TNC 426, die hat einen Rundtisch (C-Achse) und einen um 90° schwenkenden Kopf (B-Achse). Leider hab ich in meinem CAM keine Option für 5-Achs-Fräsen, daher kann ich nur mit meinem "allgemeinen" Wissen zu dem Thema dienlich sein.

QUOTE
Gibt es generell die Möglichkeit 5-Achs-Programme auf einen Werkstücknullpunkt zu beziehen ohne "High-End-TRAORI-Steuerungstransformation"?

Nicht wirklich, oder möchtest Du die Maschinenkinematik im NC-Programm selber berechnen?

Mit freundlichem Gruß,

Andreas Killer, Arbeitsvorbereitung und NC-Programmierung
KLÖCKNER HÄNSEL
PROCESSING GmbH
Lister Damm 19
D-30163 Hannover
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Beitrag 20.12.2006, 00:46 Uhr
Spanförderer
Level 2 = Community-Facharbeiter
**

Mit TRAORI kann mittels Vektoren oder Winkeln programmiert werden.

Mit dem Befehl ORIWKS (Orientaton Werkstückkoordinatensystem) werden die Winkel steuerungsintern aber nur als Werkzeugorientierung angesehen, also ähnlich wie Vektoren. Das hat den vorteil, dass Das Werkstück auch verdreht auf dem tisch aufgespannt werden kann, respektive nicht genau ausgerichtet werden muss, die Drehung kann über die Nullpunktverschiebung eingegeben werden.

Mit dem Befehl ORIMKS (Orientation Maschinenkoordinatensystem) werden die Winkel entsprechend den Maschinenachsen verfahren. sollte jedoch im Programm eine Koordinatensystemdrehung (ROT, AROT) programmiert sein muss allerdings ORIWKS eingefügt werden, ansonsten würden sich die Maschinenachsen immer noch stur auf die winkel drehen welche im Programm stehen.

Meine erachtens ist die 5-Achs-Bearbeitung für viele ein Buch mit 7 Siegeln, obwohl bei Siemens alles in der Dokumentation Steht, welche sogar online veröffentlicht ist. Leider ist diese etwas schwer verständlich. SIEMENS bietet einen sehr guten 5-Achs Kurs an, wo auch ein sich bewegendes Maschinenmodell zur verfügung steht.


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Bei Computerproblemen sitzt das Probleim meist näher als 1Meter vor dem Bildschirm.
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