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Stangenmaterial mit Rissen - DIN EN 10088-3 -Normauslegung
11.12.2024, 13:39 Uhr
Mahlzeit,
Wir haben bei laufender Kontrolle von Drehteilen in der Produktion Rissige Teile gefunden. (Bilder im Anhang) Die Analyse ergab:
Der Lieferant beruft sich jetzt auf die 1% Regelung für Ungänzen in der Norm 10088-3 Abschnitt 6.6
Hier heißt es bei Oberflächengüte 2H (wie bestellt) sein Ungänzen bis 0,3 mm zulässig, 1% der Liefermenge dürfen auch größere Ungänzen aufweisen.
Für uns ist jetzt ein erheblicher Schaden im fünfstelligen Bereich entstanden. und es wird hier wohl auf eine gerichtliche Auseinandersetzung hinaus laufen.
Wir stellen uns jetzt die Frage, wie Stichhaltig die Argumentation ist. Aus unserer Sicht handelt es sich nicht um eine Ungänze gem. der Norm (Riss bis zum Kern). Wir sehen eher sogar Kapitel 6.7 greifend, in dem es heißt "frei von Inneren Fehlern[...] die für eine übliche Verwendung nicht zulässig wären."
Wir habenden Sachverhalt jetzt auch nochmal dem hiesigen Institut für Werkstoffe und Anwendungstechnik gegeben. Wir wissen aber nicht, ob Sie uns in Fragen der Normauslegung helfen können. Gibt es hier im Forum ggf. Experten zum Thema Norm oder kann mir jemand einen geeigneten Kontakt nennen, an den ich mich wenden kann.
Merci
Der Beitrag wurde von Wunold bearbeitet: 11.12.2024, 13:41 Uhr
Wir haben bei laufender Kontrolle von Drehteilen in der Produktion Rissige Teile gefunden. (Bilder im Anhang) Die Analyse ergab:
- -Bei der Untersuchung im Wirbelstromverfahren (ELOTEST B300 mit Spule ULAS 114-6 Ø20) wurden insgesamt 72 Fehlteile in einem abgegrenzten Bereich der Produktionscharge gefunden.
- -Die gesamt betroffene Menge entspricht ca. 1 kg Material, äquivalent zu 800 mm Länge , also ca. 0,02 % der Gesamtliefermenge.
- -Das Fehlerbild und die der Auffindungsbereich innerhalb einer klar abgrenzbaren Menge lässt vermuten, dass der Fehler einmalig (ein Riss) und am Stück auftrat
- -Das Material wird in der Bearbeitung auf Ø13 überdreht, Bauteillänge 21,5 mm, eine einseitige zentrische Bohrung mit 14,75 mm Tiefe
- -Die Risse sind an der Oberfläche erkenntlich, in axialer Richtung über die gesamte Bauteillänge. Sie sind durchgehend bis zum Kern.
- -Am aufgetrennten Teil ist erkennbar, das ein Altriss (korrodierte dunkle Flächen) am Teil mit etwa 1,3 mm Tiefe vorliegt (nach Abzug der radialen Abtragung von 0,5 mm). Daraus folgt, dass ein Altriss mindestens mit 1,8 mm Tiefe vorlag.
- -Die frischeren Rissflächen gehen reichen dann bis in den Kern.
- -Teilweise gehen die Risse nach außen Y-förmig, Kern sind teilweise ausgebrochen und wieder in benachbartes Material eingewalzt, Drehspuren auf dem Ausbruch zeigen, das die Ausbrüche schon vor dem Drehen in das benachbarte Material eingedrungen sind (Überwalzung???)
Der Lieferant beruft sich jetzt auf die 1% Regelung für Ungänzen in der Norm 10088-3 Abschnitt 6.6
Hier heißt es bei Oberflächengüte 2H (wie bestellt) sein Ungänzen bis 0,3 mm zulässig, 1% der Liefermenge dürfen auch größere Ungänzen aufweisen.
Für uns ist jetzt ein erheblicher Schaden im fünfstelligen Bereich entstanden. und es wird hier wohl auf eine gerichtliche Auseinandersetzung hinaus laufen.
Wir stellen uns jetzt die Frage, wie Stichhaltig die Argumentation ist. Aus unserer Sicht handelt es sich nicht um eine Ungänze gem. der Norm (Riss bis zum Kern). Wir sehen eher sogar Kapitel 6.7 greifend, in dem es heißt "frei von Inneren Fehlern[...] die für eine übliche Verwendung nicht zulässig wären."
Wir habenden Sachverhalt jetzt auch nochmal dem hiesigen Institut für Werkstoffe und Anwendungstechnik gegeben. Wir wissen aber nicht, ob Sie uns in Fragen der Normauslegung helfen können. Gibt es hier im Forum ggf. Experten zum Thema Norm oder kann mir jemand einen geeigneten Kontakt nennen, an den ich mich wenden kann.
Merci
Der Beitrag wurde von Wunold bearbeitet: 11.12.2024, 13:41 Uhr
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11.12.2024, 16:14 Uhr
Welches Material ?
Solche Qualitätsmängel kommen leider immer wieder vor. Davon profitieren Qualitätshersteller, vor allem im Stahl Bereich die es besser machen.
Solche Qualitätsmängel kommen leider immer wieder vor. Davon profitieren Qualitätshersteller, vor allem im Stahl Bereich die es besser machen.
12.12.2024, 08:19 Uhr
Welches Material ?
Solche Qualitätsmängel kommen leider immer wieder vor. Davon profitieren Qualitätshersteller, vor allem im Stahl Bereich die es besser machen.
Solche Qualitätsmängel kommen leider immer wieder vor. Davon profitieren Qualitätshersteller, vor allem im Stahl Bereich die es besser machen.
Hallo,
danke für den Hinweis, hab alles reingepackt nur nicht den Stein des Anstoßes
Es handelt sich um einen Rundstahl Ø14 h9 kalt gezogen 1.4105 (Magnetkernstahl zerspanungsoptimiert) bestellt nach DIN EN 10088-3 Oberflächengüte 2H
12.12.2024, 10:14 Uhr
Hallo,
danke für den Hinweis, hab alles reingepackt nur nicht den Stein des Anstoßes
Es handelt sich um einen Rundstahl Ø14 h9 kalt gezogen 1.4105 (Magnetkernstahl zerspanungsoptimiert) bestellt nach DIN EN 10088-3 Oberflächengüte 2H
danke für den Hinweis, hab alles reingepackt nur nicht den Stein des Anstoßes
Es handelt sich um einen Rundstahl Ø14 h9 kalt gezogen 1.4105 (Magnetkernstahl zerspanungsoptimiert) bestellt nach DIN EN 10088-3 Oberflächengüte 2H
Mit hoher Wahrscheinlichkeit Problem bei der Herstellung und thermischen Nachbehandlung.
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