Vierbackenfutter in Dreibackenfutter spannen

Moin,
Wir müssen des öfteren auf unserer Mazak qtn 250my Futter in Futter spannen um Laserteile zu bearbeiten.

Als Facharbeiter sagt mein Verstand NEIN dazu, aber wir machen das schon viele Jahre so und es ist zum Glück nie etwas passiert.

Ist das überhaupt zulässig?
Gibt es da irgendwo etwas niedergeschriebenes was das verbietet?

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Da sehe ich jetzt nicht wirklich ein Problem, eher das Gegenteil.

Wir haben eine Maschine mit einem Futter Ø400, da ist der kleinste zulässige Span-Ø 50.

Ab und an drehen wir jedoch mal einen Zapfen der kleiner als Ø50 ist und dann ist umspannen nicht erlaubt. Warum?
Wenn ich die Standardbacke soweit versetze, dann sind nicht mehr alle Zähne der Keilstange im Futter im Eingriff, was bei zu hohen Kräften zum Bruch des Zahnes führen kann, was dann zu einem schweren Unfall führt.

Sicherheitsvorschriften berücksichtigen nur Fälle dieser Art um den Bediener vor Unfällen zu schützen die aus Unkenntnis entstehen können.

Warum sollte ich ein kleines Teil auf einer Maschine in einem kleinen Futter bearbeiten dürfen, aber wenn ich das Futter dann in ein anderes Futter sicher einspanne nicht mehr? Die Kraglänge wird etwas größer ja, aber sonst? Wo soll da ein Problem auftreten?

Es gibt schon eins, aber nicht beim Spannen:

Was die meisten Dreher in der Regel übergehen / übersehen sind die Fliehkräfte bei hohen Drehzahlen. Kleinere Teile bedingen höhere Drehzahlen und je größer die Backe desto mehr Gewicht und je größer der Ø desto mehr Fliehkräfte die auf die Backen wirken.

Die entsprechende DIN hab ich nicht vorliegen, aber hier ist ein ganz guter Artikel:
https://www.bghm.de/fileadmin/user_upload/B...-Spanfutter.pdf

Wenn man sowas macht, dann sollte man die Drehzahlgrenze so wählen als wenn das kleine Futter und Werkstück ein Stück wären, als wenn Du einen dicken Klotz einspannst.

Ein anderes Beispiel ist die Höhe der Aufsatzbacken, auch diese ist begrenzt. Manchmal hat man blöde Teile mit Störkonturen, da müsste die Backe etwas länger sein. Wer jetzt da einfach was anschweißt oder sich selber eine lange Backe baut läuft Gefahr das die Backe aus der Maschine fliegt!

Die Schraube mit der die Aufsatzbacke angeschraubt wird hält das nicht! Dennoch gibt es Kompaktbacken aus einem Stück die länger sind, die sind jedoch teuer. In den Apfel muss man beißen!

Noch eine Blödheit ist einfach die Schrauben bei eBay nachzukaufen, weil die schon ausgenudelt sind oder das Gewinde abgenutzt ist. Viele wissen nicht einmal das es Schrauben in unterschiedlichen Festigkeitsklassen gibt. BTW, wenn das Gewinde der Schraube hin ist sollte man auch mal in die Grundbacke schauen wie das aussieht und diese ggf. tauschen. Ist alles teuer, aber wenn das Leben davon abhängt...

Andreas.

Der Beitrag wurde von Andreas1964 bearbeitet: 12.01.2024, 08:51 Uhr

Hallo Hans,

wenn Du ganz sicher gehen möchtest:

Lass Dir von Eurem Futterhersteller Sonderbacken anbieten oder Fräß den Backen doch selbst und härte Ihn anschließend...

Hab mal das BT geschwärzt...

Danke für die Rückmeldungen.
Fliegkräfte usw. sind mir bekannt bin seit 2009 Dreher und "Problemlöser" in der Firma.

Also wenn es keine BG oder UVV Vorschrift gibt die das Aufspannen von Futter im Futter verbietet ist das ok.

Die Idee mit den gefrästen Backen ist mir auch schon gekommen.
Müsste ich mal abklären ob die Stückzahlen das rechtfertigen.
Das scheint mir neben einem Vierbackenfutter die beste Lösung zu sein.

Thema Sonderbacken fürs 3 - Backenfutter.
Von Schunk habe ich solche Backen schon gesehen die regelmäßige 4-Kant Profile im 3-Backenfutter spannen können. Allerdings nur in einem kleinen Bereich.
4 Backenfutter im 3 Backenfutter ist die billige Standardlösung. Aber da es sich dann meistens um ein kostengünstiges, manuelles Planspiralfutter handelt, ist der erreichbare Spanndruck doch eher gering. Von daher nur für gemässigte Drehzahlen zu empfehlen. Auf niedrige Bauhöhe achten und am besten nur in den harten Backen spannen!

Der Beitrag wurde von JohnDoe69 bearbeitet: 17.01.2024, 12:58 Uhr