Werkstückausrichtung auf KMG, Werkstückausrichtung KMG

Hallo zusammen,
ich Arbeitet seit Januar an einer Wenzel Messmaschine. Davor gab es diese Stelle bei uns im Hause nicht. Also hat die Firma auch noch keine Erfahrungen was Koordinaten-Messtechnik angeht. Ich habe zuvor als Fräser in unserer Zerspanung gearbeitet und bis auf Grundschulung, Aukom1 und Aukom2 noch keine Erfahrung. Nun zu meiner Frage.

Wie Richtet ihr eure Schraubstöcke auf dem KMG aus? Ich versuche es immer Manuel mit dem Taster aber das Dauert viel zu lang. Der Schraubstock muss bei uns Täglich mehrmals rauf und runter. Eine Messuhr Magnetisch zu befestigen klappt auch nicht da das Gehäuse komplett auf Alu ist. Nutzt ihr Winkel oder Bolzen zum Abstecken oder wie macht ihr das?

Desweitern hab ich eine Meinungsverschiedenheit mit meinem Vorgesetzten über die Raumbedingung. Laut KMG Hersteller Wenzel sollte man die Raumtemperatur von 18+-°C einhalten. Wir haben zurzeit morgens eine Temperatur von 21,5°C und mittags 26°C. In meinen Augen sollte man diese Temperatur Toleranz die vom Hersteller gegeben ist einhalten. Mein Vorgesetzter meinte das wäre nicht so kritisch zusehen. Wir haben viele kleinstmaße 0,040mm+-0,01mm Toleranz. Wir haben große Schwierigkeiten diese Maße einzuhalten der vorgesetzte meine das diese Schwankungen der Temperatur keine nennenswerten Einflüsse auf das Messergebnis hätten da wir ja nicht auf 0,001mm genau messen. Ich Zweifel etwas seiner Meinung, kann mir da jemand zustimmen oder liegt da mein Vorgesetzter richtig?

danke im voraus,

Patrick

Hallo, Das mit der Temperatur ist so eine Sache, wir hatten in unserem neuen Werk am Anfang auch keine Klimaanlage. Bei großen Teilen mit kleinen Toleranzen kann sich das schon bemerkbar machen.
Auf dauer macht es aber eh keinen Sinn mit diesen Schwankungen, spätestens bei der Kalibrierung und Maschinenabnahme wird der Monteur von Wenzel Probleme bekommen.

Ich würde mir eine Platte bauen auf der der Schraubstock montiert ist, und die du auf die Messplatte schraubst. Ist ja normalerweise ein Raster mit 10ner Gewine in der Messplatte. Dann hast du relativ gleich immer den Schraubstock sitzen. Und musst nicht jedes mal das PKS neui machen. Die Programme sollten so gemacht sein das er erst mal alle 3 Koordinaten mit genug Suchlauf anfährt und dann muss alles laufen.

Danke für die Schnelle Antwort,
das Problem mit der Ausrichtung des Schraubstocks sehe ich viel mehr beim Antasten. Stimmt das Werkstück nicht um 0,025mm Taste ich mit dem Schaft an. Einer unserer Taster hat z.b. eine Kugel von 1,5 und einen Schaft von 1,0mm. Ich muss an manchen stellen 25 oder sogar 30mm ins Werkstück Fahren um verschiedene stellen messen zu können.

Muss wirklich die komplette Messplatte leer sein? Kannst du eventuell ganz in Y- eine flache Anschlagleiste montiert lassen und an dieser dann Anlegen beim Schraubstock montieren?
Wenn du in kleine Ø tief rein musst verstehe ich dein Problem. Wir haben diesen Fall eher selten. Für Tiefe Bohrungen nutzen wir einen 3er Taster mit 1mm Schaft das ist dann nicht ganz so kritisch.

Ich könnte eventuell nach anderen Tastern schauen. Ø2mm und einen Schaft Durchmesser von Ø1mm sollte auch noch gehen. Danke für den Tipp mit der Anschlagleiste, werden mal Schauen was ich da umsetzen kann. Ich bin auch nicht besonders begeistert von unserem Schraubstock, wir haben da das Einsteiger-Set ALUMESS.basic A von Spreitzer. Das wirkt für mich irgendwie nicht so Qualitativ hochwertig für den gebrauch an einer Messmaschine. Mit welchem Schraubstock Arbeitest du, wenn du überhaupt mit einem Arbeitest?

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Mit einem uralten Maschinenschraubstock :-)

In den werden aber meist andere Spannmittel eingespannt. Unsere Kleinteile legen wir hauptsächlich auf Magnete, Ø 8, 10 und 40mm
Magnetprisma für Wellen. Kleiner Schraubstock für noch kleinere Teile :-) Und Sekundenkleber für kleine ALU Teile z.B.
Oder auch ne Platte mit kleiner Pride. Siehe Bild
Wir sind recht flexibel weil wir ein riesen Teilespektrum haben. Für Großteile haben wir noch mal andere Aufnahmen die mit Pressluft an der Messplatte ansaugen. Das ist alles in ca. 35 Jahren 3 KMG gewachsen.

Der Beitrag wurde von habback bearbeitet: 29.06.2023, 14:01 Uhr

Mega, ich danke dir. Hab wieder viel gelernt!

Also das mit dem ausrichten ist so eine Sache.
Wenn du denn Schraubstock über ein PKS anfährst, geht auch mit Programm, geht das schon. Aber du hast recht, wenn das Teil schräg ist, musst du mit dem Schaft.
Die Bezugstemperatur liegt meines Wissens nach bei 20°C. Je nach Teil Größe kann das schon was ausmachen. Wenn ihr prozessbegleitend messen müsst und euer Kumde in seiner QS kann das schon zu Differenzen führen.
Würde bei solchen Fällen mit der Temperaturkompensation und einem Verhleichsmuster arbeiten.
Dein Vorgesetzer hat meiner Meinung ind Erfahrung nach Unrecht.

Hallo Patrick,

wir haben ein sehr effektives und preiswertes Ausrichtelement für so etwas:
Centrex-duo

Wenn du auf der Wenzel an einer Ecke Platz für eine geschliffene Stahl-Zwischenplatte hast, die sollte dann immer drauf bleiben, dann ist es recht einfach 4 Bohrungen für die Hülsen in die Platte und anschließend noch 4 Bohrungen für die Centrex-Duo-Bolzen in den Schraubstock zu setzen. Maßgeblich für die Lage des Centrex-Duo ist natürlich der Schraubstock. Die Positionen so weit wie möglich auseinander legen.
Natürlich noch die Gewinde für die Schraubstock-Schrauben in die Platte rein machen.

Du kommst auf eine Wiederhol-Positioniergenauigkeit von ca 2 µm. Ob Dir dies reicht kann ich nicht bewerten.
Kostenpunkt irgendwie bei 150.- € für 4 Sätze Centrex-Duo. Gibt es lagerhaltig in 2 Größen .

Viel Erfolg.

Grüße Achim

Servus Patrick,

dein Vorgesetzter sollte sich Mal die Spezifikationen von der Messmaschine ganz genau anschauen, dort müsste stehen.
Zulässige Temperaturschwankungen in 24h ist +-1°C.

Mach dir eine Alu Platte mit Bohrungsraster die Gewinde und Passbohrungen hat. Diese Platte machst du auf der Messmaschine fest. Jetzt kannst du mit den Stiften und Schrauben deinen Schraubstock immer wieder gleich ausrichten und fixieren.

Lg