597.801 aktive Mitglieder*
5.391 Besucher online*
Kostenfrei registrieren
Einloggen Registrieren

Zerspannungsvolumen

Beitrag 19.01.2025, 12:58 Uhr
Tommy19
Level 1 = Community-Lehrling
*

Hallo Leute,

ich habe jetzt schon häufiger in Videos gesehen, dass aus gigantisch großen Schmiedeblöcken die verschiedensten Bauteile durch CNC Fräsen hergestellt wurden.
Jetzt frage ich mich folgendes:
Wenn durch das CNC Fräsen das Innerste eines solchen Blocks plötzlich zur Aussenhaut wird, sind dann nicht die mechanischen oder korrosiven Werte deutlich schlechter?
Hat man im Inneren nicht Sigmaphase oder schlechtere Umformung?

Wäre ja blöd wenn so ein Bauteil dann rostet weil man die Sigmaphase freigelegt hat.

Oder wird da vor einer Endbearbeitung vorher Lösungsgeglüht?

Bzw. wie stellen die Schmieden die Qualität ihrer Blöcke sicher?
Bisher weiß ich nur von Proben die man aus definierter Tiefe zieht, aber nie aus dem Inneren.
Ist das dann nicht sinnlos?
TOP    
Beitrag 19.01.2025, 18:31 Uhr
LucyLou
Level 5 = Community-Ingenieur
*****

Hallo,

Wieso sollte es Schlechter sein?
Wenn man so einen kleinen Stahlblock Herstellt sollte die Werte im ganzen Stahlblock Identisch sein.
Gewisse Prozentuelle Abweichungen sind erlaubt.
Dies wird vor Anstich beim Hochofen schon geprüft.

Was in so einem Stahlblock für Elemente enthalten sind kann man jederzeit über das Datenblatt einsehen.
Was tatsächlich drinnen ist darüber gibt das Werkzeugnis auskunft.

Und so ein Bauteil Rostet sowieso wei ldie Meisten Materialen sind
z.b.
Baustähle 1.1730 bzw.
Werkzeugstähle 1.2312,1.2311,1.2343, 1.2344 und diese rosten im allgemeinen.

Die Qualität wird vorm Anstich geprüft welche Elemente sind im Stahl enthalten.
Danach über Ultraschall wenn der Kunde das wünscht geprüft.
An sonsten merkt man es beim bearbeiten wenn Sand und Lunker enthalten sind.



--------------------
mfg Peter

HAAS CompactMill 1
HAAS SuperMiniMill 2
HAAS ST10Y mit Stangenlader
TOP    
Beitrag 20.01.2025, 08:30 Uhr
plastichead
Level 3 = Community-Techniker
***

Hallo Tommy19,

zum Thema Schmieden kann ich leider nichts beitragen, aber ein bisschen aus Erfahrung mit der Bearbeitung von geschmiedeten Rohteilen.

Wir durften mal Klötze aus 1.4841 bearbeiten (Fräsen und Bohren).
Das Material, aus Schmiedeplatten gesägt, hat der Kunde beigestellt.
Fräsen ging so, aber beim Bohren (Ø11, 60 durchbohren) hatten wir arge Probleme, erst mit HSS-Co-Bohrern und von zwei Seiten hat es geklappt.

Haben dann einen Anwendungstechniker des Werkzeughändlers eingeladen, der erklärt hat, dass bei geschmiedetem Material manchmal bis zu 20mm "Außenhaut" weg müsste, um ans homogene Gefüge zu gelangen.

Also eher das Gegenteil von der Vermutung im ersten Post.
TOP    



1 Besucher lesen dieses Thema (Gäste: 1)
0 Mitglieder: