Koordinatenkreuz von Heidenhain

Hallo ich habe mir von Heidenhain die HIT Software 3+2achsen gekauft und das dazu gehörige Koordinatenkreuz aber ich verstehe nicht wie man es benutzt zum Schwenken könnte mir das vl jemand verständlich erklären? Ich arbeite an einer Hermle c20u mit A und C Achse

Hallo,

die erste Frage ist, ob Du von Achs- oder Raumwinkel ausgehst. Die Achswinkel sind die real an der Maschine existierenden Maschinenachsen, z.B. hat eine Hermle normalerweise eine A-Achse ("Schaukel") und auf dieser eine C-Achse (Drehtisch). Also eine AC-Kinematik und somit natürlich keine B-Achse. Hier hilft der Koordinatenwürfel wenig weiter - Du musst jede Achse einzeln in Ihrem Schwenkweg positiv/negativ betrachten, d.h. die auf dem Koordinatenwürfel aufgezeichneten Schwenkachsen und Schwenkrichtung sind nicht sind nur für Raumwinkelprogrammierung vorgesehen, in der Form nicht für die Achswinkel. So existiert bei der oben erwähnten Hermle-Kinematik natürlich gar keine reale B-Achse, zudem ist die Schwenkrichtung bei Drehachsen im Tisch anders herum (linke-Hand-Regel), als bei Drehachsen im Kopf (rechte-Hand-Regel).

Der Koordinatenwürfel ist dagegen sehr hilfreich, wenn Du von Raumwinkeln ausgehst. Raumwinkel sind vom Koordinatensystem des Bauteils aus gesehen. Also unabhängig von den realen Achsen der Maschine, programmierst Du in der Orientierung des Bauteils. Vom Bauteil-Nullpunkt aus (X0,Y0,Z0), verschiebst Du den Nullpunkt auf die Schwenkachse und an dieser Stelle kannst Du dann entsprechend der aufgedruckten Schwenkachsen (A,B,C) die korrekte Schwenkrichtung (+ oder -) ablesen. Wenn Du das Kunststoffröhrchen über der Achse drehst, zeigt Dir der Plus- bzw. Minuspfeil die korrekte Schwenkrichtung an und damit, wie das Werkzeug nach dem Einschwenken zur Werkstückoberfläche steht.

Deshalb programmiert man heute gerne mit Raumwinkeln - man muss nicht die Maschinenkinematik beachten und kann sich direkt auf das Werkstück und deren Anforderungen konzentrieren.

Ich hoffe, das war einigermaßen verständlich - so etwas lässt sich natürlich besser an einem realen Beispiel, direkt an der Maschine zeigen.

Eine gute Erklärung liefert dieses Webinar von meinem Kollegen Michael Wiendl.

Viele Grüße
TNC Clubberer

Ich habe mir die Software HIT Fräsen 3+2 gekauft um das zu ler und da ist auch das Koordinatenkreuz dabei doch leider weiß ich nicht wann ich die Runden Hülsen drehen muss tu mir da etwas schwer. Wir programmieren auch nur mit Raumwinkel

Mfg

Der Beitrag wurde von Hermle5achs bearbeitet: 28.09.2024, 15:56 Uhr

Die Hülsen mußt Du normalerweise nicht drehen. Nur, wenn Du die Pfeilrichtung nicht erkennst. Der Pfeil zeigt in Plusrichtung. Leider ist dieser nicht wirklich gut erkennbar. Ich persönlich finde, daß wurde von DMG besser gelöst.
Deine Maschine hat XYZ und die beiden Rundachsen A und C. Diese A und C-Achsen haben nichts mit den Achsen am Koordinatenkreuz zu tun. ABC sind die Drehachsen von XYZ.
C dreht um Z, B dreht um Y und A dreht um X. Die Reihenfolge zum programmieren ist CBA, weil die Steuerung nach dieser Regel arbeitet.
Die Maschine hat eine Wippe. Es gibt also meistens 2 Lösungen -SYM und +SYM.
Versuche nur eine davon zu verwenden.
Wenn Du um B schwenkst, fährt bei Betätigen der +X Taste und -SYM die Spindel nach hinten und bei +SYM nach vorne. Also wenn du mal das Programm abrechen mußt, schaue zuerst wie die Ebene angestellt wurde.
Hier ein Tip: Versuche nach CA zu programmieren. Am Koordinatenkreuz die C-Achse solange drehen, bis die A-Achse ins Minus gedreht werden kann. Dann bleiben die Achsrichtungen in etwa gleich. Statt SPA0 SPB+90 SPC+0 -SYM lieber SPA-90 SPB+0 SPC-90 -SYM.

Gruß eckitsch.
Koordinatenkreuze:
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