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MSA für Thermometer
06.09.2024, 13:10 Uhr
Hallo zusammen,
habe eine Frage an die Messsystemanalyse Experten:
Hätte gerne eine Messmittelfähigkeit für Thermometer durchgeführt. Thermometer werden verwendet um Badtemperaturen der Anlage gegenzuprüfen. Habe hierzu Exelvorlagen für MSA Verfahren 1 + 2 heruntergeladen.
Beim durchführen der Analyse sind folgende Probleme/Fragen aufgetaucht:
Für MSA 1 wollte ich eine Badprobe 50 Mal messen und in die Liste eintragen. Ein kalibriertes Normal habe ich nicht, daher habe ich eine Probe im Messraum 50 Mal nacheinander gemessen. (Werte von 19,9 bis 20,1°C) Als Istwert habe ich 20°C eingetragen.
Da Toleranz beträgt +/- 1,5°C !
Trotzdem soll mein Messmittel „nicht fähig“ sein. Kann das sein?
Bei MSA 2 habe ich 10 Proben entnommen und 3 Prüfer nacheinander Messen lassen. Laut Exelliste „Messsystem geeignet + Ansprechschwelle akzeptabel“
Mich wundert es sehr warum mein Messmittel nach MSA Verfahren 1 nicht fähig sein soll. (siehe Anhang)
Danke vorab für jeden Hinweis.
habe eine Frage an die Messsystemanalyse Experten:
Hätte gerne eine Messmittelfähigkeit für Thermometer durchgeführt. Thermometer werden verwendet um Badtemperaturen der Anlage gegenzuprüfen. Habe hierzu Exelvorlagen für MSA Verfahren 1 + 2 heruntergeladen.
Beim durchführen der Analyse sind folgende Probleme/Fragen aufgetaucht:
Für MSA 1 wollte ich eine Badprobe 50 Mal messen und in die Liste eintragen. Ein kalibriertes Normal habe ich nicht, daher habe ich eine Probe im Messraum 50 Mal nacheinander gemessen. (Werte von 19,9 bis 20,1°C) Als Istwert habe ich 20°C eingetragen.
Da Toleranz beträgt +/- 1,5°C !
Trotzdem soll mein Messmittel „nicht fähig“ sein. Kann das sein?
Bei MSA 2 habe ich 10 Proben entnommen und 3 Prüfer nacheinander Messen lassen. Laut Exelliste „Messsystem geeignet + Ansprechschwelle akzeptabel“
Mich wundert es sehr warum mein Messmittel nach MSA Verfahren 1 nicht fähig sein soll. (siehe Anhang)
Danke vorab für jeden Hinweis.
Angehängte Datei(en)
06.09.2024, 13:59 Uhr
Hallo Gruner,
das Ziel einer MSA 1 ist hier leider verfehlt. Dieses Verfahren 1 der Messsystemanalyse will feststellen, ob das Messsystem den richtigen Wert anzeigt, und das geht nur mit einer stabilen Referenz und einem gut bekannten Referenzwert. Ob Du hier also die Streuung des Messystems misst oder die Variation der Temperatur der Probe, ist nicht klar unterscheidbar. Heißt, wenn die Temperatur der Probe wackelt, dann ist das Messsystem scheinbar nicht geeignet.
Um das Ergebnis zu verstehen, solltest Du nicht auf den Range von +/- 1,5 °C schauen, sondern auf die aus der Streuung errechnete Standardabweichung, die eine Messprozess-Streubreite von 0,4318 °C nennt. Bei Deiner Berechnung und Deinem Grenzwert muss diese Streuung kleiner als 15% der Toleranz (T = 3 °C) sein, also kleiner 0,45 °C, vorausgesetzt der Bias (mittlere Abweichung von der Referenz) ist Bi=0 °C. Das passt gerade so. Kommt nun aber ein Bias dazu , dann muss die Streuung kleiner werden, und da knirscht es. Bei einem Bi=0,018 °C ist diese Streuung in dieser Messung dann ein wenig zu groß.
Tipp am Rande: Schau doch mal, ob Dein Unternehmen wirklich diese Berechnungsmethode festgeschrieben hat. Manche Unternehmen rechnen mit 4s und 2s, dann wäre alles super - Auch wenn es methodisch falsch bleibt und die Messung dadurch nicht besser wird.
Stephan
Der Beitrag wurde von Stephan_Conrad bearbeitet: 06.09.2024, 14:45 Uhr
das Ziel einer MSA 1 ist hier leider verfehlt. Dieses Verfahren 1 der Messsystemanalyse will feststellen, ob das Messsystem den richtigen Wert anzeigt, und das geht nur mit einer stabilen Referenz und einem gut bekannten Referenzwert. Ob Du hier also die Streuung des Messystems misst oder die Variation der Temperatur der Probe, ist nicht klar unterscheidbar. Heißt, wenn die Temperatur der Probe wackelt, dann ist das Messsystem scheinbar nicht geeignet.
Um das Ergebnis zu verstehen, solltest Du nicht auf den Range von +/- 1,5 °C schauen, sondern auf die aus der Streuung errechnete Standardabweichung, die eine Messprozess-Streubreite von 0,4318 °C nennt. Bei Deiner Berechnung und Deinem Grenzwert muss diese Streuung kleiner als 15% der Toleranz (T = 3 °C) sein, also kleiner 0,45 °C, vorausgesetzt der Bias (mittlere Abweichung von der Referenz) ist Bi=0 °C. Das passt gerade so. Kommt nun aber ein Bias dazu , dann muss die Streuung kleiner werden, und da knirscht es. Bei einem Bi=0,018 °C ist diese Streuung in dieser Messung dann ein wenig zu groß.
Tipp am Rande: Schau doch mal, ob Dein Unternehmen wirklich diese Berechnungsmethode festgeschrieben hat. Manche Unternehmen rechnen mit 4s und 2s, dann wäre alles super - Auch wenn es methodisch falsch bleibt und die Messung dadurch nicht besser wird.
Stephan
Der Beitrag wurde von Stephan_Conrad bearbeitet: 06.09.2024, 14:45 Uhr
12.09.2024, 09:37 Uhr
Hallo Stephan,
Danke für deine Antwort. Hat sehr geholfen...
Gruß
G
Der Beitrag wurde von Gruner bearbeitet: 12.09.2024, 09:40 Uhr
Danke für deine Antwort. Hat sehr geholfen...
Gruß
G
ZITAT(Stephan_Conrad @ 06.09.2024, 12:59 Uhr) 
Hallo Gruner,
das Ziel einer MSA 1 ist hier leider verfehlt. Dieses Verfahren 1 der Messsystemanalyse will feststellen, ob das Messsystem den richtigen Wert anzeigt, und das geht nur mit einer stabilen Referenz und einem gut bekannten Referenzwert. Ob Du hier also die Streuung des Messystems misst oder die Variation der Temperatur der Probe, ist nicht klar unterscheidbar. Heißt, wenn die Temperatur der Probe wackelt, dann ist das Messsystem scheinbar nicht geeignet.
Um das Ergebnis zu verstehen, solltest Du nicht auf den Range von +/- 1,5 °C schauen, sondern auf die aus der Streuung errechnete Standardabweichung, die eine Messprozess-Streubreite von 0,4318 °C nennt. Bei Deiner Berechnung und Deinem Grenzwert muss diese Streuung kleiner als 15% der Toleranz (T = 3 °C) sein, also kleiner 0,45 °C, vorausgesetzt der Bias (mittlere Abweichung von der Referenz) ist Bi=0 °C. Das passt gerade so. Kommt nun aber ein Bias dazu , dann muss die Streuung kleiner werden, und da knirscht es. Bei einem Bi=0,018 °C ist diese Streuung in dieser Messung dann ein wenig zu groß.
Tipp am Rande: Schau doch mal, ob Dein Unternehmen wirklich diese Berechnungsmethode festgeschrieben hat. Manche Unternehmen rechnen mit 4s und 2s, dann wäre alles super - Auch wenn es methodisch falsch bleibt und die Messung dadurch nicht besser wird.
Stephan
das Ziel einer MSA 1 ist hier leider verfehlt. Dieses Verfahren 1 der Messsystemanalyse will feststellen, ob das Messsystem den richtigen Wert anzeigt, und das geht nur mit einer stabilen Referenz und einem gut bekannten Referenzwert. Ob Du hier also die Streuung des Messystems misst oder die Variation der Temperatur der Probe, ist nicht klar unterscheidbar. Heißt, wenn die Temperatur der Probe wackelt, dann ist das Messsystem scheinbar nicht geeignet.
Um das Ergebnis zu verstehen, solltest Du nicht auf den Range von +/- 1,5 °C schauen, sondern auf die aus der Streuung errechnete Standardabweichung, die eine Messprozess-Streubreite von 0,4318 °C nennt. Bei Deiner Berechnung und Deinem Grenzwert muss diese Streuung kleiner als 15% der Toleranz (T = 3 °C) sein, also kleiner 0,45 °C, vorausgesetzt der Bias (mittlere Abweichung von der Referenz) ist Bi=0 °C. Das passt gerade so. Kommt nun aber ein Bias dazu , dann muss die Streuung kleiner werden, und da knirscht es. Bei einem Bi=0,018 °C ist diese Streuung in dieser Messung dann ein wenig zu groß.
Tipp am Rande: Schau doch mal, ob Dein Unternehmen wirklich diese Berechnungsmethode festgeschrieben hat. Manche Unternehmen rechnen mit 4s und 2s, dann wäre alles super - Auch wenn es methodisch falsch bleibt und die Messung dadurch nicht besser wird.
Stephan
Der Beitrag wurde von Gruner bearbeitet: 12.09.2024, 09:40 Uhr
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