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WERKBLiQ News

Was bedeutet Instandhaltung im Zeitalter der Digitalisierung? DIN 31051 und DIN 13306 klären auf

Instandhaltung nach DIN 31051

Instandhaltung: Definition

Hier ein verschlissenes Bauteil wechseln, dort einen technischen Fehler an einer Maschine beheben – oft werden solche Maßnahmen mit dem Begriff Instandhaltung gleichgesetzt. Ebenso werden die Bezeichnungen Instandhaltung und Instandsetzung gerne als Synonyme verwendet. Aber treffen diese Vorstellungen und der allgemeine Sprachgebrauch wirklich das, was fachspezifisch unter Instandhaltung verstanden werden müsste?

Licht ins Dunkel des Begriffsdschungels bringt die DIN 31051. Sie definiert die Instandhaltung als einen Oberbegriff für ein umfassendes Maßnahmenpaket, mit dem die Funktionsfähigkeit von Maschinen und Anlagen aufrechterhalten oder bei Ausfall wiederhergestellt wird.

Wörtlich heißt es dazu gemäß den Ausführungen der DIN 31051, dass die Instandhaltung eine „Kombination aller technischen und administrativen Maßnahmen sowie Maßnahmen des Managements während des Lebenszyklus […] einer Einheit […] [ist], die dem Erhalt oder der Wiederherstellung ihres funktionsfähigen Zustands dient, sodass sie die geforderte Funktion […] erfüllen kann.“[1]

So weit, so gut. Und wie wird die Instandhaltung nun im Berufsalltag konkret umgesetzt? Welche Informationen gibt die Norm dazu an die Hand? Wichtig: Die DIN 31051 macht keine Vorgaben hinsichtlich konkreter Maßnahmen. Sie formuliert lediglich die fachspezifischen Begriffe, die für den Bereich der gesamten Instandhaltung relevant sind. Somit ist die DIN 31051 letztendlich als eine Art Vokabelheft zum Thema Instandhaltung zu verstehen.

Was sind die Ziele der Instandhaltung?

Grundsätzlich dienen sämtliche Instandhaltungsmaßnahmen der Erhaltung und Optimierung von Betriebsprozessen sowie der Betriebssicherheit. Weitere Ziele der Instandhaltung können sein:

  • Reduzierung von Störung und Stillständen
  • Vorausschauende Kostenplanung
  • Erhalt von Investitionswerten
  • Reduzierung von Betriebs- und Instandhaltungskosten
  • Erhöhung der Anlagenverfügbarkeit
  • Einhaltung gesetzlicher Prüfpflichten

Die Grundmaßnahmen der Instandhaltung

Folgende Grundmaßnahmen gehören laut Begriffsdefinition der DIN 31051 zur Instandhaltung:

Wartung: Definition nach DIN 31051

Als Wartung werden alle präventiven Maßnahmen bezeichnet, die der „[…] Verzögerung des Abbaus des vorhandenen Abnutzungsvorrats[2]  dienen. Somit verfolgt die Wartung nicht das Ziel, Defekte zu beheben, sondern den Soll-Zustand von (Maschinen-)Bauteilen oder Werkzeugen zu erhalten. Dazu beitragen können unter anderem Maßnahmen wie das Auswechseln verschlissener Teile oder das Reinigen verschmutzter Bereiche.

Inspektion: Definition nach DIN 31051

Von einer Inspektion ist dann die Rede, wenn der Ist-Zustand einer Einheit festgestellt und beurteilt wird. Die Ursachenbestimmung für Abnutzungserscheinungen gehört ebenso dazu wie das Ableiten notwendiger Maßnahmen zur Sicherstellung der Funktionsfähigkeit von Anlagen und Maschinen.[3] Mess- und Prüfverfahren sind exemplarische Maßnahmen, die im Rahmen von Inspektionen getroffen werden.  

Instandsetzung: Definition nach DIN 31051

Der Begriff Instandsetzung bezeichnet die Beseitigung von Schäden an Produktionsanlagen zur Wiederherstellung der Funktionsfähigkeit.[4] Funktionsüberprüfungen können ebenso zu den Maßnahmen gehören wie Reparaturen oder

Verbesserung: Definition nach DIN 31051

Wird vor dem Hintergrund einer Instandhaltung von Verbesserungen gesprochen, dann sind damit alle Maßnahmen gemeint, die zur Optimierung der Zuverlässigkeit, Instandhaltbarkeit und Sicherheit von Maschinen sowie Anlagen beitragen, ohne deren Funktionsweisen zu ändern.[5] Zum Bereich der Verbesserungsmaßnahmen gehören beispielsweise die sorgfältige Auftragsdokumentation und die Erstellung von Arbeitsplänen.

Und wie wird Instandhaltung nach DIN 13306 verstanden?

Nicht nur die DIN 31051 verschafft einen Überblick zu den Begrifflichkeiten rund um das Thema Instandhaltung. Zusätzlich werden entsprechende Definitionen in der DIN 13306 formuliert, die generell zwischen zwei Arten der Instandhaltung unterscheidet:

 

Die vorbeugende Instandhaltung

Wie die Bezeichnung verrät, werden im Zuge der vorbeugenden Instandhaltung (engl. preventive maintenance) Maßnahmen zur Erhaltung der Funktionsfähigkeit von Maschinen und Anlagen getroffen, bevor ein Schadensfall eintritt. Dabei kann die präventive Instandhaltung strategisch unterschiedlich ausgerichtet sein.

Die periodische Instandhaltungsstrategie (engl. time-based maintenance)

Für eine periodische Instandhaltung wird ein Wartungskalender erstellt, in dem Wartungen in Intervallen festgehalten und nach Herstellervorgaben oder Erfahrungswerten geplant werden.

Die zustandsorientierte Instandhaltungsstrategie (engl. condition-based maintenance)

Die zustandsorientierte Instandhaltung gleicht der periodischen Strategie. Jedoch wird diese um die regelmäßige Prüfung von Maschinenzuständen ergänzt, um Fehler rechtzeitig zu entdecken und zu beheben. Die Fehlerdetektion kann in Intervall-Checks stattfinden oder im Rahmen eines Condition Monitoring erfolgen. Letzteres wertet kontinuierlich Zustandsparameter von Maschinen aus, sodass abweichende Sollzustände schnell erkannt und korrigiert werden können.   

Die vorausschauende Instandhaltungsstrategie (engl. predictive maintenance)

Die vorausschauende Instandhaltung macht sich das Potenzial von Big Data zunutze. Große Datenmengen werden erfasst, gespeichert und ausgewertet – beispielsweise Ist- und Sollnutzungswerte. Die Auswertungsergebnisse haben den Zweck, Handlungsbedarf zu erkennen, bevor es zum Maschinenstillstand kommt und damit verbundene Ausfallkosten entstehen.

 

Die korrektive Instandhaltung

Die korrektive Instandhaltung wird auch schadensabhängige oder reaktive Instandhaltung genannt. Allein die Bezeichnung machen deutlich, dass Instandhaltungsmaßnahmen an Maschinen und Anlagen erst dann getroffen werden, wenn Schäden bereits vorliegen. Anders formuliert: Gelöscht wird, wenn es brennt. Daher ist die korrektive Instandhaltung auch als „Feuerwehr-Methode“ bekannt – und sie ist in der Tat brandgefährlich. Denn einerseits hat die kurzsichtige Methode zur Folge, dass sich die Lebensdauer von Maschinen verkürzt, andererseits entstehen hohe Ausfall- und Instandhaltungskosten. Nicht zuletzt steigt der Stress für Mitarbeiter, da diese bei der Schadensbehebung unter großem Zeitdruck stehen – und wo Druck herrscht, da sind Fehler nahezu vorprogrammiert: ein Teufelskreis.

Daher erweisen sich in den meisten Fällen vorbeugende Instandhaltungsstrategien auf lange Sicht als die erfolgreicheren Alternativen.

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[1] Vgl. https://www.enip.ch/images/enip/pdfs/ih-grundlage-din-31051.pdf

[2] Vgl. ebd.

[3] Vgl. ebd.

[4] Vgl. ebd.

[5] Vgl. ebd.

Verantwortlich für den Inhalt dieser Pressemitteilung: WERKBLiQ

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