Komplettbearbeitung durch Stanzen und Fräsen
Mittels zweier verschiedener Fräseinheiten realisiert BOSCHERT individuelle Lösungen zur universellen Komplettbearbeitung von ALUCOBOND®-Platten oder Alu-/NE-Metallblechen.
Mit den CNC-Stanzmaschinen-Baureihen Compact, TWIN/TRI und Multipunch bietet der Spezialist für Blechbearbeitungsmaschinen,
BOSCHERT GmbH & Co. KG, D-79541 Lörrach-Hauingen, den blechverarbeitenden Unternehmen aus allen Branchensegmenten standardisierte Anlagen für die universell-flexible Anwendung. Präzisionstanzen, Nibbeln, Umformen oder mit Zusatzeinrichtungen auch Prägen, Perforieren, Gewindeschneiden sowie mit einem Plasma- oder Faserlaser-Schneidkopf kombiniertes Brenn-/Laserschneiden und Stanzen etc. – damit wird die flexible Komplettbearbeitung in einer Aufspannung möglich, wobei sich das Rohblech- und Teilehandling auf ein Minimum beschränkt.
So weit, so gut, jedoch verwischen die Grenzen zwischen klassischer Blechbearbeitung in Arbeitsteilung auf mehreren Maschinen und integrierter Komplettfertigung von Bauteilen aus Blechen auf möglichst nur einer Maschine immer mehr. Zumal bekannte und neue Werkstoff-Alternativen auch andere Bearbeitungsverfahren notwendig machen, was wiederum entsprechende Investitionen mit sich bringt. Muss aber nicht sein, sagten sich die strikt praxisorientierten Ingenieure von BOSCHERT und entwickelten zwei Anbaueinheiten für Fräsbearbeitungen an ALUCOBOND®-Verbundplatten und Aluminium- oder auch anderen NE-Metallblechen. Dies vor dem Hintergrund, zum einen dem Metallbau usw. sowie Zulieferern neue Möglichkeiten für Komplettleistungen an ihre Kunden bzw. neue Marktsegmente zu eröffnen. Zum anderen um die besagte Komplettbearbeitung einfacher bis komplexer Werkstücke und Bauteile in einem Prozess und damit hoch produktiv durchführen zu können, wodurch sich das Handling und die Durchlaufzeiten verringern bzw. die Wirtschaftlichkeit erhöht.
ALUCOBOND®-Verbundplatten fräsen Dieses Material wurde einst als stabiler, flexibler und leicht zu verarbeitender Fassadenbau-Werkstoff entwickelt.
Die Vorteile wie Witterungsbeständigkeit auf der einen sowie Schlag- und Bruchfestigkeit, Schwingungsdämpfung, normal entflammbar, nicht brennbar, einfache Bearbeitung und problemlose Montage auf der anderen Seite führten jedoch dazu, dass ALUCOBOND® auch im Innenausbau-, Messe- und Ladenbau, Maschinen-Verkleidungen und dergleichen mehr Verwendung findet. Um die rationell-flexible Komplettbearbeitung von ALUCOBOND®-Platten durch Stanzen und Fräsen (für die Fräskanttechnik) zu ermöglichen, rüstet BOSCHERT alle Baureihen von CNC-Stanzmaschinen optional mit einer Fräseinheit aus.
Die Fräskanttechnik erlaubt die Herstellung auch von nicht flächigen Formteilen aus ALUCOBOND® in verschiedensten Größen und Arten. Dabei werden auf der Rückseite der Verbundplatten mit Scheiben- oder Formfräsern V-förmige Nuten eingefräst. Das Aluminium-Deckblech der Vorderseite bleibt ebenso erhalten wie ein Teil des Kunststoffkerns. Die geringe Dicke des Alu-Deckblechs gestattet das manuelle Abkanten, wobei die Nutform den Biegeradius bestimmt. Im Normalfall werden die Nutenfräsarbeiten als eigene Arbeitsgänge auf Vertikal- Plattenkreissägen, Plattenfräsern oder CNC-Bearbeitungszentren durchgeführt. Mit der Fräseinheit von BOSCHERT dagegen verbleibt die ALUCOBOND®-Platte auf dem Maschinentisch und wird von der Stanz- sowie von der Fräseinheit in einem Prozess, und ohne Maschinenwechsel oder Umspannen zu müssen, komplett bearbeitet. Dies bringt nicht nur Fertigungs- und Zeit-, sondern auch Qualitäts- und Auslastungsvorteile. Denn die Platten müssen nicht mehr transportiert werden, wodurch die Gefahr für Beschädigungen gegeben ist sowie Zeit gespart wird, und die unproduktiven Nebenzeiten der Maschine werden weiter reduziert.
Die Fräsausrüstung für die CNC-Stanzmaschinen besteht aus einer Fräseinheit (Hochfrequenzspindel mit 2 kW Leistung, stufenlos regelbare
Drehzahl 1.000 bis 18.000 min-1, Z-Schlitten mit 70 mm Hub) mit manueller Nonius-Frästiefen-Einstellung, pneumatischem und verstellbarem Material-Niederhalter, Spannzangen für die Werkzeuge, Absauganlage mit Absaugglocke und selbstreinigendem Filter sowie Spänewanne. Die Fräseinheit lässt sich sowohl an Neumaschinen installieren als auch an vorhandenen Maschinen nachrüsten.
Alu-/NE-Metallbleche fräsen Gilt es an Aluminium- oder NE-Metallblechen Innen- oder Außenkontur-Fräsbearbeitungen sowie Innen- oder Außenkanten-Fasbearbeitungen vorzunehmen, weil die Innen- oder Außenkonturen nicht zu stanzen sind bzw. die Bleche aus Technik-, Optik- oder Montage-Gründen oben oder unten bzw. auch oben und unten mit Fasen versehen werden müssen, lassen sich die CNC-Stanzmaschinen der Baureihe TWIN/TRI um eine CNC-gesteuerte 2-Achsen-Fräseinheit erweitern. Diese 2-Achsen-Fräseinheit ist frontseitig gesehen links vom Stanzkopf angebaut und damit sehr gut zugänglich sowie vom Bediener direkt einsehbar. Mit 4 kW Leistung und Drehzahlen im Bereich bis max. 6.000 min-1 sowie einem Z-Hub von 150 mm können verschiedene Fräswerkzeuge (Schaftfräser, Radiusfräser, Formfräser bis max. 24 mm Durchmesser verwendet werden. Zur Ausrüstung gehören ein Absaugsystem und eine Spänewanne. Die Werkzeugauswahl richtet sich nach den jeweils zu bearbeitenden Materialien wie z. B. Aluminium oder Kupfer oder Messing, wobei die Werkzeuge in einer Spanzange aufgenommen sind und sich schnell wechseln lassen.