TOOLS Arena
Schnelle Werkzeugwechsel
gewinnen an Bedeutung
Die Schnellspann- und Wechseltechnik für Werkzeuge an Pressen wird in allen Branchen eingesetzt, bewegt sich technisch auf hohem Niveau und ist überwiegend hydraulisch. In Zukunft wird sie noch schneller und stärker automatisiert sein, die Magnetspanntechnik findet erste Interessenten. Das sind die Kernaussagen einer Umfrage unter Pressenherstellern, die der Spanntechnikspezialist Römheld durchgeführt hat.
Schnelle Werkzeugwechsel stehen für kürzere Rüstzeiten. Sie werden für die Blechverarbeiter immer wichtiger, wie die Pressenhersteller berichten. Diesen Trend bestätigt Ralf Dunkes, Geschäftsführer der S. Dunkes GmbH Maschinenfabrik: "80 Prozent der Kunden wünschen Schnellspanntechnik, die anderen 20 Prozent können sie nicht einsetzen, weil sie mit nicht genormten Formen arbeiten." Noch weiter geht die Aussage von Ralf Schweitzer, Vertriebsleiter bei der Schuler Gräbener Pressensysteme GmbH & Co. KG: "Mit der Schuler Servodirekt-Technik haben wir einen Quantensprung in der Pressenentwicklung gemacht und inzwischen ca. 300 Pressen verkauft. Servodirekt-Pressen ohne Schnellspanntechnik machen wenig Sinn."
Sinkende Losgrößen und häufige Auftragswechsel sind der Antrieb dafür, dass in der Blechumformung verstärkt auf schnelle Werkzeugwechsel geachtet wird. Zwar sieht Schweitzer vor allem bei den Automobilzulieferern unter seinen Kunden eine besonders hohe Nachfrage nach Schnellspanntechnik. Doch ist diese in vielen Branchen verbreitet, wie Markus Roos, Geschäftsführender Gesellschafter der Haulick + Roos GmbH, bestätigt: "Der Einsatz ist branchenübergreifend. Generell kann man sagen, je höher das Werkzeuggewicht, desto eher empfehlen wir Schnellspann- und Wechseltechnik." Michael Lange, Technischer Leiter der Exner Pressentechnologie GmbH, ergänzt: "Ob und welche Schnellspanntechnik ich empfehle, hängt vom Werkzeug und der Anzahl der Werkzeugwechsel ab. Wichtig ist vor allem, dass das Handling und Spannen einfach sind."
Kunden bevorzugen Hydraulik –
auch Interesse an Magnetspanntechnik
Bei der Art der Schnellspanntechnik ist Hydraulik die erste Wahl, wie Mike Gruner, Sales Manager, H&T Produktionstechnologie GmbH, konstatiert. Dem stimmt auch Vertriebsleiter Schweizer von Schuler zu: „Unseren Kunden bieten wir eine breite Auswahl an hydraulischer Schnellspanntechnik, mit der alle Anwendungsfälle abgedeckt sind.“
Bislang abwartend ist die Haltung der meisten Pressenhersteller gegenüber der Magnetspanntechnik, die von Anbietern wie Römheld mit der Marke Hilma erfolgreich in vielen Branchen eingesetzt und auch für die Blechumformung angeboten wird. Mike Gruner von H & T: „Magnetische Schnellspanntechnik war bisher noch nicht gefragt. So besteht manchmal auf Anwenderseite das Vorurteil, das Werkzeug könnte magnetisiert werden. Diese Art von Schnellspanntechnik muss sich erst einmal beweisen.“
Doch bei der elektromagnetischen Spanntechnik bewegt sich etwas, das deuten Äußerungen wie die von Roos an: „Bisher wird nur hydraulische Schnellspanntechnik angewendet. Kunden haben jedoch bereits Interesse an magnetischer Schnellspanntechnik gezeigt und uns hierauf angesprochen. Wir sind neugierig, jedoch fehlt es in diesem Bereich noch an Information.“
Fotos: Römheld
Vorteile des elektromagnetischen Spannens
Andreas Reich, Produktbereichsleiter Werkzeugspanntechnik bei Römheld, weiß um Vorbehalte gegenüber der Magnetspanntechnik, hält sie jedoch für unbegründet. Er verweist auf die Vorteile: „Sie ist die schnellste und effizienteste Werkzeug-Spannlösung für Pressen und Stanzen. Mit ihr können Werkzeuge aller Größen und Geometrien gespannt werden, Werkzeuggrößen und Spannrandhöhen müssen hierfür nicht standardisiert werden. Und die Spann- und Lösezeiten lassen sich mit ihnen auf wenige Sekunden minimieren. Werkzeuge werden nicht magnetisiert, da handelt es sich um ein Vorurteil, das wir gerne widerlegen. Sicherheitsbedenken begegnen wir mit einer Steuerung, die höchste Performancelevel erfüllt.“
Auch Peter Kaiser, Geschäftsführer der MAWI GmbH, sieht Chancen: „Die Magnetspanntechnik für Pressen hat Charme. In anderen Bereichen wird sie bereits erfolgreich eingesetzt. Der Einsatz in Pressen wird in Zukunft ein Thema werden.“
„In Zukunft wird es in der Spanntechnik mehr Automation geben. Bei den Rüstzeiten kann noch viel optimiert werden", ist sich Michael Lange von Exner Pressentechnologie sicher. Die Mehrheit der Befragten gibt ihm Recht. Schweitzer von Schuler formuliert es so: "In Zukunft wird die Spanntechnik noch einfacher, schneller und automatischer, der Trend geht hin zu immer schnelleren Werkzeugwechseln."
Dunkes hält hingegen die Spanntechnik und die Automatisierung der Rüstvorgänge für Themen, die inzwischen ziemlich ausgereizt sind: "In Zukunft wird eine Rolle spielen, wie ich ein Werkzeug zur Presse hinbewege. Deshalb werden Werkzeug-Wechselwagen ein wichtiger und aktueller Aspekt in allen Branchen werden."
Wie wichtig der Service für eine langjährige Zusammenarbeit zwischen Lieferant und Pressenhersteller ist, erschließt sich, wenn man vom Geschäftsführer der Dunkes Maschinenfabrik erfährt, dass er die europäischen, vor allem aber die deutschen Spanntechnikhersteller technisch alle auf einem hohen Niveau sieht. Seine Anforderungen an den Lieferanten: „Ein entscheidender Punkt ist für mich ein kompetenter Außendienst, der schnell reagiert und technisch etwas versteht. Auch deshalb sind wir mit Hilma zufrieden.“ Die mehr als 50-jährige Zusammenarbeit verlaufe sehr reibungslos: „Ausfälle oder Probleme im Service sind mir keine bekannt.“
Roos von Haulick + Roos bestätigt die Zuverlässigkeit des Lieferanten: "Seit mindestens 20 Jahren arbeiten wir bei der Schnellspann- und Wechseltechnik mit Hilma-Römheld zusammen. Und ich habe noch nichts Negatives gehört, der Service muss also laufen."
Kontakt | Autor
F. Stephan Auch
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Produktbereichsleiter Werkzeugspanntechnik
Hilma-Römheld GmbH
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