Editorial
An der Spitze
Während jeder elfte Deutsche einen digitalen Sprachassistenten in sein Heim aufnehmen will und das Auto praktisch zum rollenden Computer mutiert, melden sich die Maschinen in den Fabrikhallen. Sie möchten auch miteinander kommunizieren.
Jedes dritte Unternehmen sieht Deutschland in die Weltspitze der Digitalisierung aufgerückt. Das hat eine repräsentative Umfrage des Digitalverbands Bitkom ergeben. Vor einem Jahr schien der Abstand bis zur Weltspitze nach der ZEW-Innovationsstudie noch riesig. Da lag Deutschland auf dem 17. Platz. Die Vermutung liegt nahe, dass es weit mehr als die Marketingabteilung ist, die an der vierten industriellen Revolution arbeitet.
Jetzt wird auch erkennbar, dass es keineswegs nur um die Welt der Produkte geht. Vielmehr ändert sich auch die Welt der Arbeit. Der Mensch erhält andere Aufgaben. Wer sich nicht darauf einstellt, rollt auf ein Abstellgleis zu.
Jedenfalls machen die ersten Lösungen Mut auf weitere Beispiele. In der Praxis steigt die Vielfalt der Einsatzmöglichkeiten, und in der Theorie eröffnen sich neue Geschäftsmodelle, die ohne Digitalisierung nicht praktikabel waren. Die Welt der Metallbearbeitung verändert sich. Sie wird schneller und flexibler. Maschinen vernetzen sich und liefern Informationen aus ihrem Innersten, womit sie helfen, effektiver zu arbeiten. Selbst einfache Werkstoffe werden intelligent, wenn es dem Prozess dient. Damit wird die Metallbearbeitung auch besser. Qualität rückt in den Vordergrund – bei Rohstoffen, Werkzeugen, Maschinen und Menschen.
Allerdings muss noch ein langer Weg bewältigt werden, bevor es wirklich heißen kann: Industrie 4.0 inside. Damit Deutschland nicht zum Lieferanten von bearbeitetem Metall wird, liefern neue Produkte und Lösungen während der METAV gute Ansätze.
Titelbild: © Kadmy / Fotolia
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Georg Dlugosch
Chefredakteur IndustryArena eMagazine Oberndorf am Neckar Tel. +49 7423 8499477 E-Mail senden www.dlugosch.org
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