Titelthema
Das wichtige Detail hinter dem Erfolg
Werkzeug- und Formenbauer sind einem zunehmenden Preisdruck ausgesetzt. Das zwingt sie, Prozesse und Strukturen in der Herstellung permanent zu überdenken und stets auf moderne Produktionsverfahren und Anlagen zu setzen. Ein Unternehmen, das dies konsequent umsetzt, ist die HFM Modell- und Formenbau GmbH aus der Gemeinde Ostrach in der Vier-Länder-Region Bodensee. Dazu baut der Hersteller und Systempartner auf verschiedene Portalfräsmaschinen von F. Zimmermann. Mit den Anlagen sichern die Schwaben ihre Wettbewerbsfähigkeit und reagieren flexibel auf Kundenwünsche – die unterschiedlicher nicht sein könnten.
„Von U-Boot-Tanks bis hin zu aufwändigen Kunstprojekten – unsere Auftraggeber kommen aus sehr unterschiedlichen Sparten“, berichtet Horst Fularczyk, der zusammen mit seinem Sohn Jürgen die Geschäfte der HFM führt. Vor zwei Jahrzehnten hat er in Kalkreute, einem Ortsteil von Ostrach im Landkreis Sigmaringen, seine Firma gegründet. Heute zählt HFM 85 Mitarbeiter – hinzu kommt ein 30 Mann starkes Team aus dem Tochterunternehmen Schnetz Formenbau GmbH in Ostrach, das 2013 übernommen wurde.
HFM bietet Modell-, Formen- und Vorrichtungsbau, Lehren-, Prüfmittel- und Exporitmodellbau, mechanische und CNC-Fräsbearbeitung sowie 3D-Druck von Metall- und Kunststoffteilen. „Es ist wichtig, dass wir als Systemlieferant auftreten, um unseren Kunden möglichst viele Angebote aus einer Hand zu bieten“, sagt Fularczyk. Das Ziel ist, vom ersten Kontaktgespräch an eine dauerhafte Partnerschaft aufzubauen, die Kunden zu verstehen und ihre Wünsche umzusetzen.
Jürgen (li.) und Horst Fularczyk im Arbeitsraum der FZ33 compact: Der Maschinenpark ist in den vergangenen Jahren systematisch modernisiert und ausgebaut worden. Foto: F. Zimmermann
Für die Auftraggeber übernimmt das Unternehmen Entwicklung, Planung, Konstruktion und Fertigung. Zu den Kunden gehören sowohl Erstausrüster als auch direkte Lieferanten aus der Automobilindustrie, Hersteller aus Luft- und Raumfahrt, Werkzeug- und Maschinenbau ebenso wie Künstler.
„Vor allem im Kunstmarkt haben wir es meist mit sehr aufwändigen und oft schwierigen Projekten zu tun“, sagt Fularczyk. Doch so verschieden die Aufträge auch sein mögen, die hochpräzise Bearbeitung der oft komplexen Bauteile aus verschiedenen Materialien mit sehr guten Oberflächen ist Alltag in der Branche. Dazu kommt der Preisdruck, dem der Modell- und Formenbau zunehmend ausgesetzt ist. „Vor allem die Automobilbranche drückt mit Nachlässen von 20 bis 25 Prozent die Preise“, berichtet Fularczyk.
Qualifizierte Mitarbeiter und sichere Prozesse
„Um sich in diesem harten Markt zu behaupten und wettbewerbsfähig zu sein, spielen qualifizierte Mitarbeiter die entscheidende Rolle“, betont der Firmengründer. Viele Fachkräfte aus der Gegend zieht es zu den großen Unternehmen, insbesondere in der Bodenseeregion. Deswegen legt HFM sehr viel Wert auf eine gute Aus- und Weiterbildung. Die meisten der jungen Leute bleiben der Firma nach ihren Lehrjahren treu.
„Wichtig ist auch, die eigenen Prozesse ständig zu hinterfragen“, beschreibt Fularczyk die Situation. „Unsere offene Fehlerkultur hilft uns, den eigenen Qualitätsanspruch immer weiter auszubauen. Wir nehmen Abweichungen im Produktionsprozess auf und analysieren sie. Im Anschluss daran können wir Maßnahmen zur Verbesserung ableiten.“ Hinzu kommt: Um auf die Aufträge flexibel reagieren zu können, hält HFM seinen Maschinenpark konsequent auf dem neuesten Stand. Im Einsatz sind unterschiedlich große Portalfräsmaschinen des Hightech-Anbieters F. Zimmermann aus dem rund 100 Kilometer entfernten Neuhausen auf den Fildern.
Eine verlässliche Partnerschaft
Als Vater Horst Fularczyk die Firma gründete, konnte er auf das Wissen aus 22 Berufsjahren im Modell- und Formenbau zugreifen. Schon damals hatte er gute Erfahrungen mit den Maschinen von Zimmermann gesammelt. „Seit unser Betrieb besteht, sind wir Mitglied in der Vereinigung der Modell- und Formenbaubetriebe Baden-Württemberg und damit auch im Bundesverband“, erzählt er. F. Zimmermann ist dort als Netzwerkpartner aktiv. So entstanden die ersten Kontakte. Im Lauf der Jahre wurde daraus eine verlässliche Partnerschaft und der Kontakt mit Geschäftsführer Rudolf Gänzle immer enger und vertrauter.
Die hochpräzise Bearbeitung komplexer Bauteile wie dieser Spritzgussform mit sehr guter Oberflächenqualität ist für die Maschinen kein Problem. Fotos: F. Zimmermann
HFM Modell- und Formenbau kann mit den Portalfräsmaschinen von F. Zimmermann die Wettbewerbsfähigkeit sichern und flexibel auf Kundenwünsche reagieren.
Die „Zimmermann-Allee“: HFM hält den Maschinenpark konsequent up to date.
2009 legte sich HFM die erste 5-Achs-Portalfräsmaschine zu. „Die Anforderungen an Werkstücke in Bezug auf Material, Komplexität und natürlich Schnelligkeit sind gewachsen. Damit mussten wir schleunigst in die CNC-Technik einsteigen“, berichtet Fularczyk. „Wir kauften eine gebrauchte FZ30 von Zimmermann. Von nun an konnten wir Werkstücke mit Längen bis zu drei Metern bearbeiten.“ Für HFM war das der Start in die Bearbeitung größerer Bauteile.
Wandeln durch die Zimmermann-Allee
In der jüngsten, im Jahr 2012 gebauten Werkhalle zeigen die beiden Geschäftsführer des Familienunternehmens auf die „Zimmermann-Allee“, wie sie die in einer Reihe aufgestellten, drei unterschiedlich großen Portalfräsmaschinen der Baureihen FZ33 und FZ33 compact gerne nennen. „Wir haben unseren Maschinenpark in den vergangenen Jahren systematisch modernisiert und ausgebaut“, sagt Fularczyk. Als Zimmermann Ende 2011 die FZ33 das erste Mal einem Fachpublikum präsentierte, nutzte HFM die Gelegenheit.
Mit der neu erstandenen Maschine kann HFM sowohl Aluminium, Kunst- und Verbundwerkstoffe als auch Stahl und Guss bearbeiten. Sie verfügt über einen Arbeitsraum von 5000 x 3000 x 1500 Millimetern. Dabei ist sie gleichzeitig stabil und leistungsstark, sie kann selbst zähe Materialien von fünf Seiten mit wenigen Hundertstel Millimetern fräsen.
In den folgenden Jahren kamen nacheinander drei platzsparende Portalfräsmaschinen der Baureihe FZ33 compact dazu. Einmal mit einem Bauraum von 2500 x 4000 x 1500 Millimetern und zweimal mit 2500 x 3000 x 1250 Millimetern – wobei eine davon bei Schnetz Formenbau in Ostrach steht. Mit diesen Anlagen lassen sich vor allem kleinere und mittlere Bauteile aus Aluminium und Verbundwerkstoffen schnell an fünf Seiten komplett bearbeiten. Ebenso kann HFM Werkstücke aus Stahl und Guss mit hoher Dynamik im Simultanbetrieb schlichten. „Wir bearbeiten neben Kunststoffblockmaterial, vor allem Aluminium, Stahl dagegen seltener. Dann schruppen und schlichten wir nur kleine Bauteile mit Längen bis 800 Millimetern“, erläutert Fularczyk.
„Auf der FZ33 hatten wir schon Designmodelle von Premiumfahrzeugen aufgespannt“, merkt Berthold Sautter stolz an. Er ist Leiter der Abteilung CAM/Cubing. „Bei den großen Modellen hat zwar der Platz gereicht, wir sind dabei allerdings an unsere Grenzen gestoßen.“ Aber es ging: Die Mitarbeiter mussten bei den Fahrzeugen während der Bearbeitung auf der Maschine nur einmal deren Position ändern.
Weil bei der Kunststoff- und Aluminiumbearbeitung erhebliche Mengen Staub entstehen können, sind die Anlagen komplett eingekapselt. Die FZ33 compact hat zudem eine Absaugung für Staub und Kühlwasser. Damit lassen sich auf den Maschinen die Bauteile auch nass fräsen. Sie enthalten zudem 50-teilige Werkzeugwechsler. Durch ihr kompaktes Design und ihre ausgeklügelte Bauform bietet sie flexible Aufstellmöglichkeiten.
Ein besonderer Fokus wurde in der Entwicklung dieser Maschine auf die Servicefreundlichkeit gelegt: Sie ist für Mitarbeiter sehr gut zugänglich. Alle Zimmermann-Anlagen sind mit der gleichen Steuerung ausgestattet und lassen sich daher gleich bedienen. Das sorgt für eine hohe Flexibilität – sowohl auftrags- als auch personalseitig. HFM arbeitet mit den Fräsanlagen im Zwei-Schicht-Betrieb. Die Auslastung ist stets hoch.
Mit den richtigen Maschinen
„Im Werkzeug- und Formenbau gehören wir heute zu den Antreibern“, sagt Fularczyk. Durch den von Zimmermann erweiterten Maschinenpark konnte er mit seinem Unternehmen den Umsatz in den vergangenen vier Jahren nahezu verdoppeln. „Die heutige Wettbewerbssituation stellt ein Wechselspiel aus den Faktoren Kosten und Zeit dar“, erläutert er. „Agieren wir hochflexibel am Markt, können wir sowohl kostengünstig als auch schnell an unsere Kunden liefern. Genau das macht uns seit 20 Jahren so erfolgreich.“
Kontakt
Marcus Lengerer
Leiter Marketing / Head of Marketing
F. Zimmermann GmbH
Neuhausen auf den Fildern
Tel. +49 7158 948955-214
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