Der nächste Schritt

Zu den Neuerungen mit großem Potenzial gehört der digitale Zwilling, der bisher als Werkzeug gedacht wurde, doch plötzlich wird daraus eine eigene Strategie, und die Idee von Industrie 4.0 findet offensichtlich mit diesem Werkzeug den Schlüssel für die weitere Entwicklung.

Denn Insellösungen verhindern die Wertschöpfung bei digitaler Produktionsweise. Die Bruchstellen kosten Zeit und Energie. Da ist die neue Denkweise eine kraftvolle Idee, mit dem digitalen Zwilling nicht nur Produkte oder Maschinen zu verbessern. Er muss übergreifend eingesetzt werden und kann dann Fabrikanlagen oder die ganze Produktion simulieren. Es muss nur sichergestellt sein, dass jedes Steuern auch die gleiche Richtung meint. Dafür soll eine Open-Source-Lösung, wie sie von der Industrial Digital Twin Association geplant ist, der Türöffner sein. Das Titelinterview stellt den Impuls dar.

Die Auswirkungen auf den Wettbewerb sind noch nicht abschätzbar, denn die Entwicklung vollzieht sich viel rasanter. Damit ist auch der Datenaustausch in der Pflicht. Lediglich durchgängige Software-Lösungen können die Industrie voranbringen, wie Siemens es sieht. Selbst die entstehenden 5G-Netze sind ja ein Schritt auf diesem Weg, der beispielsweise mit Testumgebungen im Schwarzwald beginnt.

Dann bleibt noch die Frage, wann sich Fachmessen einen digitalen Zwilling zulegen – hybrid und virtuell funktioniert schon. Noch wollen alle zurück zum traditionellen Modell. Vielleicht, weil auch dort die Insellösungen vorherrschen?

Titelbild: Geralt/Pixabay