Marco Fiene

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Industrie 4.0

Förderanlagen mit Cloudanbindung

Ob in Kohlekraftwerken, Müllverbrennungsanlagen oder Bergwerken: Die Ketten und Fördersysteme des schwäbischen Mittelständlers RUD Ketten Rieger & Dietz GmbH sind in verschiedenen Branchen zu finden. Sie bewegen täglich schwerste Lasten. Um dabei jederzeit reibungslose Abläufe sicherzustellen und den Komfort für den Hersteller sowie seine Kunden im Arbeitsalltag zu erhöhen, haben RUD und die Deutsche Telekom die Anlagen vernetzt.

Moderne Technologie kam bei den Hochleistungsketten, Rädern und Rollen von RUD schon in der Vergangenheit zum Einsatz: Sensoren überwachten die Komponenten, Ampelsysteme an den jeweiligen Anlagen gaben Auskunft über ihren aktuellen Zustand. Denn die Geräte durchgehend im Auge zu behalten, ist von zentraler Bedeutung.

Die Komponenten stehen häufig unter hoher Belastung, die äußeren Umstände stellen eine Herausforderung dar. In Kohlekraftwerken, wo die Förderketten heiße Asche abtransportieren, herrschen beispielsweise hohe Temperaturen. Es gilt, stets einen störungsfreien Betrieb sicherzustellen, denn Defekte oder Ausfälle können ganze Betriebsabläufe gefährden.

Der Nachteil am bisherigen System war jedoch seine Ortsgebundenheit. Denn die Kunden des Herstellers konnten die Informationen nur direkt vor Ort einsehen, RUD selbst aus der Ferne nicht darauf zugreifen. Wartungsarbeiten erfolgten deshalb in festen Intervallen – auch dann, wenn sie tatsächlich noch gar nicht nötig gewesen wären, weil die Ketten noch in gutem Zustand waren. Ob ein Austausch der Ketten notwendig war, konnten die Kunden nur basierend auf ihrer Erfahrung ermitteln. Da die tatsächlich verbleibende Lebensdauer nicht genau bekannt war, ließen sich einzelne Komponenten mitunter nicht optimal ausnutzen.

Industrielle IoT-Technologie

Es gab Optimierungsbedarf an verschiedenen Stellen. Die Ziele hatte RUD rasch formuliert: Das Unternehmen wollte Remote Maintenance sowie Predictive Maintenance umsetzen, also seine Produkte bei den Kunden aus der Entfernung jederzeit im Blick behalten und Wartungen vorausschauend einleiten können.

Den Partner, um diese Ziele zu erreichen, fand RUD in der Deutschen Telekom. Den Grundstein bildet eine Ende-zu-Ende-Kommunikationslösung auf Basis des Industrial Internet of Things (IIoT). Die vorhandenen Sensoren an den Fördersystemen sind nunmehr mit SIM-Karten ausgestattet, mit denen sich Temperatur- und Belastungsdaten über 2G-Mobilfunk an eine IoT-Box, die sogenannte SmartBox, übertragen lassen. Anschließend übermittelt die SmartBox die digitalen Informationen an die Cloud. Datenschutz steht an erster Stelle, die Übertragungen erfolgen verschlüsselt.

In der Cloud of Things, der IoT-Plattform der Telekom, findet die Weiterverarbeitung der Daten statt. Über die Plattform RUD Cockpit und Dashboards, die RUD in enger Abstimmung mit und für die Kunden erstellt, können diese die Informationen einsehen. Das funktioniert ortsunabhängig über den Computer: Techniker müssen nicht mehr direkt vor der Förderanlage stehen, um den Status zu kontrollieren, sondern können dies auch vom Büro aus tun. Das strafft Arbeitsabläufe und verbessert die Effizienz.

Ausfällen vorbeugen

Das System bietet den Kunden von RUD weitere Vorteile. So lassen sich zum Beispiel Grenzwerte festlegen, bei deren Überschreitung die Betreiber eine Warnung per E-Mail erhalten. Noch bevor es zu größeren Komplikationen oder gar Ausfällen kommt, können die Firmen reagieren und Maßnahmen ergreifen – zum Beispiel Arbeitsprozesse so anpassen, dass sich Reparaturarbeiten an einer Kette möglichst ohne Ausfallzeiten durchführen lassen.

Nicht nur die Kunden, auch RUD selbst hat Zugriff auf die Daten in der Cloud. Mit ihrer Hilfe kann der Hersteller sowohl sein Serviceangebot ausweiten als auch interne Abläufe optimieren. Denn zum einen kann RUD die Abnehmer auf notwendige Wartungsarbeiten aufmerksam machen, sollten die Daten einen entsprechenden Verschleiß der Ketten anzeigen. Zum anderen sieht der Mittelständler, welche Produkte aktuell besonders intensiv im Einsatz sind und kann die Produktion von Ersatzteilen oder Austauschmodellen gezielt in die Wege leiten. Sobald die Abnehmer Bedarf an neuen Komponenten anmelden, kann die Nachfrage sofort bedient werden. Auf diese Weise steigert die digitale Technologie die Kundenzufriedenheit zusätzlich.

Inzwischen hat das schwäbische Traditionsunternehmen zahlreiche seiner Produkte erfolgreich in die Cloud gebracht – und zwar nicht nur in Deutschland, sondern auf der ganzen Welt. Da RUD Cockpit und die angebundene Cloud-of-Things-Plattform global skalierbar sind, ließen sich bereits Anlagen in Brasilien anbinden. Standorte in Australien und Indien sollen folgen. Innovationen und zukunftsgerichtete Problemlösungen sind schon seit der Gründung des Betriebs im Jahr 1875 feste Bestandteile der Unternehmensphilosophie. Mit dem Schritt in die Cloud geht RUD diesen Weg konsequent weiter.

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