Editorial
Krise mit Gewöhnungseffekt
Das Leben geht weiter! Das sagte der ehemalige Fußballtrainer Dragoslav Stepanovic in seiner unnachahmlichen Art, als Eintracht Frankfurt 1992 am letzten Spieltag die Meisterschaft beim Absteiger Hansa Rostock vergab. Das ist tröstlich inmitten vieler Krisen, in denen wir uns befinden. Aber es genügt nicht für den Ausweg. Stepanovic erzählte dann von seiner Mutter, die betonte, es gebe für jedes Problem eine Lösung – „Du musst sie so schnell wie möglich finden“.
Das scheint auch für die Industrie zu gelten. Je länger die Krisen dauern, desto besser können sich gute Unternehmensmanager darauf einstellen. Das wird erkennbar in der Luftfahrtbranche. Die Bestellungen an Flugzeugen nehmen zu, und Zulieferer müssen sich bereits mit steigenden Aufträgen befassen (Seite 6). Auch die Umstellung auf die Elektromobilität fordert Investitionen – selbst wenn sich der Klimagipfel nur schwer von fossilen Brennstoffen lösen wollte. Komponenten zur Nutzung von Wasserstoff oder zum Aufbau von Photovoltaik sind gefragt. In der Medizintechnik oder in der Luxusgüterindustrie finden sich ebenfalls Ansätze zum Aufschwung trotz der fortdauernden Kriege und Krisen.
Der Mangel an Mitarbeitern und Fachkräften (m/w/d) droht als schwarze Wolke über dem Konjunkturhimmel, ebenso der Mangel an Rohstoffen wie Lithium oder Silizium. Unterbrechungen in der Lieferkette und mangelnde Einhaltung der Menschenrechte müssen ebenfalls umschifft werden.
Hoffentlich finden die Unternehmer und Entwickler in den Betrieben Orientierung bei den anstehenden Fachmessen wie der NORTEC in Hamburg. Dann gibt es auch für weitere Probleme eine Lösung.
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Georg Dlugosch
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