Christina Siebenhüner

Messe Leipzig

Kontaktdaten

Messe

Blaupause für die Produktion von Wasserstoffsystemen

Wie gelingt die wirtschaftliche Produktion von Elektrolyseuren und Brennstoffzellen? Welche neuen Geschäftsmodelle eröffnen sich in dem aufstrebenden Markt? Antworten auf Fragen rund um die Produktion von Wasserstoffsystemen gibt das Technologieforum „hy.tec“. Es gehört erstmals zum Rahmen der Fachmessen Intec und Z. Das Messedoppel findet vom 11. bis 14. März 2025 in Leipzig statt.

Das neue Format bringt Hersteller und Zulieferer für die Produktion von Wasserstoffsystemen mit denen zusammen, die in den Markt einsteigen wollen. Die kompetenten Vermittler sind die Wasserstofftechnologie-Experten der „Referenzfabrik.H2“ am Fraunhofer-Institut für Werkzeugmaschinen und Umformtechnik (IWU) Chemnitz.
„Wir wollen in einer Wertschöpfungsgemeinschaft mit der Industrie Schrittmacher für die industrielle Massenproduktion von nachhaltigen Wasserstoffsystemen und deren Nutzung sein“, erklärt die Leiterin der „Referenzfabrik.H2“, Dr. Ulrike Beyer. Schlüsselelemente sind Elektrolyseure und Brennstoffzellen, also Systeme zur Wandlung erneuerbarer Energien zu Wasserstoff beziehungsweise zu dessen Rückverstromung.
Noch werden diese in geringen Stückzahlen hergestellt und sind dementsprechend teuer. In der Referenzfabrik bringen Industrieunternehmen ihre Kernkompetenzen in die Wertschöpfungskette ein und entwickeln sie gemeinsam mit anderen Industrieunternehmen weiter“, berichtet Beyer.

Ein Platz in der Wertschöpfungskette

Eine Blaupause der Fabrik stellen die Forschenden des Fraunhofer IWU auf der „hy.tec“-Plattform vor. Sie präsentieren unter anderem die verschiedenen produktionstechnischen Bausteine wie Verfahren, Materialien, Komponenten, Maschinen und Anlagen, die zur Herstellung von Wasserstoffsystemen notwendig sind.
„Wir informieren in Workshops und Demonstrationen über den Aufbau der Bausteine, über Fertigungs- und Prüfverfahren und die dafür notwendigen Kompetenzen. Gleichzeitig zeigen wir damit Zulieferern und Dienstleistern, egal aus welcher Industriebranche, an welcher Stelle sie einen Platz in der Wertschöpfungskette finden und damit ihr Geschäft sichern, erweitern oder neu ausrichten können“, betont Dr. Beyer.

Kostensenkung ist realisierbar

Eine große Herausforderung für alle Beteiligten lautet „20 in 27“. Das heißt, 2027 sollen Wasserstoffsysteme nur noch 20 Prozent im Vergleich zu heute kosten. Dass diese Kostensenkung um 80 Prozentpunkte möglich ist, haben die Akteure der Referenzfabrik in einem Demonstrator nachgewiesen.
Dieser innovative Elektrolyseur-Stack wird in Leipzig präsentiert. „Der Stack ist für verschiedene Nutzungsszenarien ausgelegt, was Größe, Leistung, Verfügbarkeit, Lebensdauer und Wirkungsgrad betrifft. Wir stellen damit erstmals eine Basis zur Verfügung, die es einer Vielzahl von Branchen beziehungsweise Unternehmen ermöglicht, einzelne Komponenten technologisch und wirtschaftlich zu bewerten, ihr individuelles Geschäftsmodell zu entwickeln und sich in der Lieferkette zu platzieren“, erklärt Beyer.

Ventiltechnik für Wasserstoff

Zu den Unternehmen, die bereits Komponenten für Wasserstoffsysteme anbieten, gehört die Goetze KG Ludwigsburg. Auf der „hy.tec“ wird der Armaturenspezialist aus Baden-Württemberg Sicherheitsventile für Wasserstoff-Hochdruckanwendungen bis zu 1500 bar sowie für Anwendungen bei minus 253 Grad Celsius verflüssigtem Wasserstoff vorstellen.
Olaf Schulenberg, Business Development Industry and Technical Gases, verweist darauf, dass in der Welt der technischen Gase und insbesondere bei der Handhabung von Wasserstoff der Sicherheit eine Schlüsselrolle zukommt. „Seit etwa fünf Jahren gibt es einen vermehrten Bedarf an Wasserstofflösungen. Dem kommen wir mit unseren Produkten nach. Wir freuen uns, bei der Premiere von ‚hy.tec‘ dabei zu sein und erstmals zu den Leipziger Industriemessen auszustellen. Wir sehen Möglichkeiten, ein breiteres Fachpublikum zu erreichen als auf reinen Fachkonferenzen.“

Fügemodule mit Massage-Funktion

Ebenfalls auf der „hy.tec“ vertreten ist die Promess Montage- und Prüfsysteme GmbH Berlin. Das Unternehmen hat Kompetenzen im Bereich Stacking für Brennstoffzellen und Elektrolyseure erworben. Es ist außerdem ein Anbieter von elektromechanischen Fügemodule mit einer speziellen „Massage-Funktion“ für Brennstoffzellen-Stacks. Mit dieser Funktion wird eine hohe Energiedichte des Stacks auf möglichst kompakter Bauform erreicht. In Leipzig demonstriert das Unternehmen anhand eines 3D-gedruckten Stacks, wie es Kunden bei der Stackmontage unterstützt. Den Berufsnachwuchs locken

Das Thema Wasserstoff wird am letzten „hy.tec“-Tag (14. März 2025) noch in einem Speed-Format vermittelt – mit Schaurennen für ferngesteuerte Wasserstofffahrzeuge. „Wir unterstützen den Nationalen Wasserstoff Grand Prix für 13- bis 17-jährige Jugendliche und haben bereits in den vergangenen beiden Jahren den Deutschland Grand Prix ausgerichtet. Das ist einer von vielen Wegen, um junge Menschen für die zahlreichen beruflichen Perspektiven rund um Wasserstoff zu begeistern“, sagt die Leiterin der „Referenzfabrik.H2“ und ergänzt: „In dem Wettbewerb geht es nicht nur darum, mit den Autos zu fahren. Die Schüler beziehungsweise Studenten entwerfen, konstruieren und bauen vorher die Fahrzeuge, mit denen sie auf Rennstrecke gehen. Dabei entdeckt mancher seine berufliche Zukunft“, betont Beyer.
Auch der dritte Nationale Wasserstoff Grand Prix findet unter der Schirmherrschaft der Referenzfabrik 2025 in Chemnitz statt. Den Siegern winkt wie jedes Jahr das Ticket zum Weltfinale, das in diesem Jahr ebenfalls in der Europäischen Kulturhauptstadt Chemnitz ausgetragen wird.

Additive Fertigung während der Intec

„Additive Fertigung – wie geht die Reise weiter?“ Antworten auf diese Frage gibt das Technologieforum, das vom 11. bis 14. März 2025 im Rahmen der Industriemessen Intec und Z in Leipzig stattfindet. Praxiserprobte wirtschaftliche Anwendungen stehen im Fokus. Die additive Fertigung erweist sich als eine Schlüsseltechnologie der industriellen Transformation. Sie hat das Potenzial, den Design- und Herstellungsprozess von Produkten zu revolutionieren. Allein oder im Zusammenspiel mit konventionellen Verfahren kann sie Fertigungsaufgaben auf völlig neue Art und Weise lösen. „In den vergangenen Jahren gab es zahlreiche innovative Technologieentwicklungen in der additiven und hybriden Fertigung. Jetzt haben sich die Macher auf den Weg begeben, diese zunehmend zu industrialisieren. Unsere ‚Reise‘ im Technologieforum geht deshalb stark in diese Richtung. Wir konzentrieren uns auf konkrete Anwendungen, die im täglichen Arbeitsprozess gut umsetzbar sind, dem Nutzer wirtschaftliche Vorteile bringen und ebenso Nachhaltigkeitseffekte erzeugen. Mit Praxisbeispielen querbeet über Branchen hinweg wollen wir zum Nachmachen im besten Sinne anregen“, sagt Marcus Witt, Technischer Vertrieb der Metrom Mechatronische Maschinen GmbH und Mitglied des Fachbeirates für das Technologieforum Additive Fertigung. Die Vorteile von additiver Fertigung hinsichtlich Effizienz, Flexibilität und Nachhaltigkeit zeigen sich besonders bei Ersatzteilbeschaffung und Instandhaltung. Ein Beispiel ist die mobile Fabrik, die Reparaturen an komplexen Bauteilen selbst in entlegenen Gebieten oder auf hoher See ermöglicht. Der Spezialist für generative Fertigungstechnik Gefertec präsentiert die Technologieplattform im Containerformat. Dabei handelt es sich um eine gemeinsame Entwicklung mit Metrom und weiteren Partnern in einem Verbundvorhaben des Bündnisses „WI+R“ für die Digitalisierung der Wartung, Instandhaltung und Reparatur, koordiniert von der BTU Cottbus-Senftenberg. Die Innovation kombiniert spanende Bearbeitung mit Lichtbogen-, Plasma- und Laserschweißlösungen, ergänzt durch digitale Assistenzsysteme.

Kontakt

Christina Siebenhüner

Pressesprecherin Intec und Z
Leipziger Messe GmbHLeipzig
Tel. +49 341 678-6518
E-Mail senden


messe-intec.de