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Kühlschmierstoffe
für die Medizintechnik
Die Medizintechnik ist zweifellos ein Markt mit Zukunft. Die eingesetzten, schwer zerspanbaren Materialien stellen höchste Ansprüche an die Qualität von Kühlschmierstoffen. Der Weltmarkt mit einem Umsatz von 220 Milliarden Euro wächst kontinuierlich um sieben Prozent pro Jahr. Nach den USA ist der deutsche Markt mit einem Umsatz von 20 Milliarden Euro die Nummer zwei im globalen Geschäft.
„Es steckt ein hohes Potenzial im Markt für Medizintechnik“, da ist sich Carmen Freiler, Leiterin des Produktmanagements Kühlschmierstoffe und Härtemedien der Fuchs Europe Schmierstoffe GmbH, Mannheim, ganz sicher. Die deutschen Hersteller punkten mit hohen Exportquoten und verkaufen ihre Produkte ebenfalls gut nach Osteuropa sowie in die BRIC-Staaten (Brasilien, Russland, Indien, China) – Länder, in denen die Nachfrage in den nächsten Jahren kräftig zulegen dürfte.
Fuchs hat hochleistungsfähige Produkte entwickelt, um diesen anspruchsvollen Kundenkreis zu überzeugen. „Die Medizintechnik ist eine Zukunftsbranche“, sagt Freiler. „Kühlschmierstoffe von Fuchs eignen sich hervorragend für den Einsatz in diesem Markt.“
Die technischen Anforderungen für Kühlschmierstoffe in der Medizintechnik sind hoch. In der Branche werden vor allem Metalle wie Titan- und Kobaltlegierungen eingesetzt, die sich durch ihre gute Biokompatibilität und eine hohe Resistenz gegen Korrosion auszeichnen. Solche Werkstoffe, insbesondere Titan und seine Legierungen, stellen eine extreme Herausforderung für den Zerspanungsprozess dar und bringen nicht nur die Werkzeuge an Leistungsgrenzen. Auch für den Kühlschmierstoff bedeutet dies Schwerstarbeit.
„Fuchs hat bereits bei der Titanzerspanung für die Luftfahrtindustrie wertvolle Erfahrungen gesammelt, die uns jetzt bei der Entwicklung von Produkten für die Medizintechnik zugutegekommen sind.“ Carmen Freiler, Fuchs Europe Schmierstoffe
Erfahrungen aus der Luftfahrt
„Fuchs hat bereits bei der Titanzerspanung für die Luftfahrtindustrie wertvolle Erfahrungen gesammelt, die uns jetzt bei der Entwicklung von Produkten für die Medizintechnik zugutegekommen sind“, berichtet Freiler. „Für die Medizintechnik haben wir die Kühlschmierstoffe zudem hinsichtlich ihrer cytotoxikologischen Eigenschaften optimiert.“ Insbesondere Implantathersteller müssen dafür sorgen, dass ihre Produkte absolut medienfrei und steril sind, ehe sie im menschlichen Körper eingesetzt werden. Die Hersteller legen ihre Prozesse entsprechend aus und prüfen am Werkstück, ob die Vorgaben eingehalten werden. „Fuchs geht jetzt noch einen Schritt weiter“, sagt die Schmierstoffexpertin. „Wir bringen den Kühlschmierstoff in eine Nährlösung ein und testen gemäß der EU-Norm EN ISO 10993-5, ob er einen Einfluss auf das Zellwachstum hat.“ Diese Tests auf Cytotoxizität sind ein Alleinstellungsmerkmal der Fuchs-Produkte, und sie stellen gerade für diese anspruchsvolle Branche mit ihren beschränkten personellen Ressourcen eine echte Erleichterung bei den vorgeschriebenen Validierungsverfahren dar.
Cytotoxikologisch getestet und sehr gut hautverträglich nach dem BUS-Test ist beispielsweise das biologisch schnell abbaubare Produkt Plantocut 10 SR, hergestellt aus synthetischen Esterölen auf der Basis nachwachsender Rohstoffe. Dies ist nicht der einzige Vorteil: „Mit Plantocut lassen sich schwer zerspanbare Werkstoffe auch ohne Hochdruck sicher und zuverlässig bearbeiten. Der Grund dafür ist die verbesserte Schmierwirkung und die dadurch reduzierte Reibung, wodurch die Hitzeentwicklung deutlich reduziert wird.“
Vor allem für die Verarbeitung von Werkstoffen mit einer hohen Festigkeit und Zähigkeit wie Titan wurde das neue Ecocool TN 2525 BFH entwickelt, welches auch für „High-Pressure“-Herstellungsverfahren bis zu 200 bar geeignet ist. Der Schmierstoff ist durch seine Bor- und Biozidfreiheit verträglich für die Umwelt und die Haut. „Die Bor- und Biozidfreiheit sowie die Registrierung der Inhaltsstoffe gemäß REACH, TSCA und anderen weltweiten Chemikalienregistern erlauben den globalen Einsatz dieses Produkts“, beschreibt Freiler den wichtigen Pluspunkt.
Fotos: Fuchs-Europe, BVMed
Implantierbarer Fußheber-Stimulator zur Behandlung von Schlaganfallpatienten: Für die Herstellung von Implantaten und die Bearbeitung der schwer zerspanbaren Metalle werden Kühlschmierstoffe eingesetzt, an die höchste Ansprüche gestellt werden. Produktmanagerin Carmen Freiler (rechts oben) kennt den Markt und seine Anforderungen.
Produkte für Keramik
„Auch für die Keramikbearbeitung können unsere Kunden auf passende Produkte aus unserer Palette zählen“, berichtet die Produktmanagerin, und das Zukunftsthema Magnesiumlegierungen hat sie ebenfalls im Blick. „Die Anwendung dieser Werkstoffe in der Medizintechnik befindet sich zwar noch im Anfangsstadium, doch haben wir bereits heute geeignete Kühlschmierstoffe für diesen Bereich im Portfolio.“ Am Ende des Fertigungsprozesses spielt die Reinigung der Implantate und chirurgischen Instrumente eine entscheidende Rolle. „Fuchs bietet spezielle Mittel für die optimale Zwischenreinigung an. Für das Problem einer möglichen Querkontamination von Kühlschmierstoffen und Hydraulikölen, die dazu führt, dass sich die Reiniger früher sättigen, ist das Unifluid-Konzept eine ausgezeichnete Lösung“, erläutert Freiler.
Die neu entwickelte Produktpalette ist nun am Start und die Reaktionen aus dem Kundenkreis sind sehr positiv. „Ich bin überzeugt, wir können mit unseren Neuentwicklungen einen interessanten nachhaltigen Markt auch im Ausland erschließen“, so die Spezialistin für Kühlschmierstoffe. Überdies sind die Perspektiven für eine weitergehende Vermarktung dieser Produkte günstig.
„Die Automobilindustrie und ihre Zulieferer setzen sich nämlich ebenfalls zunehmend mit hochfesten und hitzebeständigen Werkstoffen auseinander“, weiß Freiler. „Der Trend zum Leichtbau und zum Downsizing gibt dort die Richtung vor.“
Kontakt
Norbert Schell
Leiter Marketing Services
Fuchs Europe Schmierstoffe
Mannheim
Tel. +49 621 3701-1401
E-Mail senden
Carmen Freiler
Leiterin des Produktmanagements Kühlschmierstoffe und Härtemedien
Fuchs Europe Schmierstoffe
Mannheim
Tel. +49 621 3701-1322
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