TOOLS Arena
CAM aus der Cloud
Wenn die realen Fertigungsprozesse an ihre Grenzen stoßen, dann muss Unterstützung aus der virtuellen Welt kommen. Auf dem Weg zur Industrie 4.0 müssen die Prozesse schneller und besser werden, um mit der autonomen und flexiblen Produktion Schritt halten zu können. Die Machining Cloud bietet einen Ansatz, der jetzt auch die Vorbereitung durch die CAM-Software umfasst.
Auf die Werkzeugdaten und weiteren Funktionalitäten, die auf dem Portal Machining Cloud publiziert sind, greift das CAM-System Esprit 2014 zurück. Die Definition von Gesamtwerkzeugen inklusive der vom Werkzeughersteller empfohlenen optimalen Schnittwerte und Vorschübe wird wesentlich erleichtert. Die Software ermöglicht auch den Abruf vom Hersteller empfohlener Werkzeugkombinationen für benötigte Bearbeitungen direkt aus der Machining Cloud. Die dort abgelegten Daten kommen vom Hersteller, sind somit akkurat und immer aktuell.
Das Unternehmen MachiningCloud GmbH in Stanz, Schweiz, bietet eine Plattform an, die Hersteller und Anwender direkt miteinander verbindet. Sie bietet Zugang zu analytischen Werkzeugen, um Fertigungsprozesse zu verbessern. Der Nutzer der Machining Cloud kann alle für den virtuellen Fertigungsprozess benötigten Daten zu Werkzeugmaschinen, Spannkomponenten und Werkzeuggruppen sowie eine große Auswahl anderer verwandter Artikel ansehen und herunterladen. Es handelt sich um eine verständliche Lösung für sämtliche Produktionsbedürfnisse, auf die über einen Desktop-Computer sowie über Tablets Zugriff besteht. Unternehmen aus der Fertigungsindustrie publizieren und konsumieren Daten der Machining Cloud.
Wie funktioniert das?
Erfahrene Programmierer können direkt auf der Webseite oder über eine App Komplettwerkzeuge zusammenstellen. Angefangen wird in der Regel mit dem Schneidwerkzeug, das über Filtermöglichkeiten genauer spezifiziert und ausgewählt wird. Dazu werden ausschließlich passende Halter angeboten, gegebenenfalls Zwischenelemente wie Spannhülsen oder ähnliches sowie die dazugehörige Werkzeugaufnahme hinzugefügt. Am Ende steht ein 3D-Komplettwerkzeug, das dem aktuellen Job zugefügt werden kann. Diese Aufgabe wird wiederholt, bis alle für die aktuelle Bearbeitung benötigten Werkzeuge definiert sind. Der erzeugte Job ist von jedem beliebigen Computer oder Tablet abruf- und erweiterbar.
Dieser Job kann auf Knopfdruck in Esprit übernommen werden. Die Komplettwerkzeuge werden automatisch der Esprit-Werkzeugbibliothek zugeführt. Dadurch wird die Programmierung einfach, genau und sicher.
Bilder: DP Technology
Der Werkzeugberater
Der einfache Weg zum besten Werkzeug für die jeweilige Bearbeitung führt über den „Werkzeugberater“ auf der Machining Cloud. Dieser Weg ist für weniger erfahrene Programmierer ebenso wie für innovative Anwender geeignet, die auf neue Werkzeugtechnologien setzen.
Der virtuelle Werkzeugberater empfiehlt dem Programmierer zu einem bestimmten Bearbeitungsfeature die am besten geeignete Werkzeugkombination. Er gibt Werkzeugempfehlungen auf Features wie Absätze, Taschen, Nuten, Oberflächen, Fasen, Profile beim Fräsen oder Features wie einfache Bohrungen, Senk-, Gewindebohrungen, als Sackloch oder durchgängig im Bohrbearbeitungsbereich. Im Drehbereich werden alle gängigen Bearbeitungen wie Plandrehen, Profilabdrehen, Innendurchmesser und Innenkonturdrehen unterstützt.
In Esprit werden die zu bearbeitenden Features ausgewählt. Diese werden inklusive aller Ausmaßinformationen auf die Machining Cloud übertragen. Basierend auf dem Bearbeitungstyp empfiehlt der Werkzeughersteller bestimmte Werkzeugkombinationen, die den Job effektiv bewältigen. Der Anwender nutzt das Know-how des Werkzeugherstellers in Bezug auf Werkzeuggeometrien und erhält alle bearbeitungsrelevanten Informationen wie empfohlene Drehzahlen und Schnittwerte. Der „Werkzeugberater“ errechnet die benötigte Spindelleistung, so dass man mit Hilfe der gewonnenen Informationen die Maschine optimal programmieren und nutzen kann. Dieser Vorgang wird für alle in dem Bauteil vorkommenden Bearbeitungen wiederholt.
Die daraus entstehende Werkzeugliste kann samt Schnittdaten und 3D-Modellen zurück ins CAM-System überführt und dort zur Programmierung und Simulation genutzt werden.
Unerreichte Produktivität
Ein weiterer Schritt zur Optimierung der Produktivität in der CNC-Welt: Die Nutzung der Machining Cloud erleichtert die Werkzeugauswahl und erhöht mit dem Zugriff auf immer aktuelle Werkzeugkombinationen der Hersteller die Genauigkeit. Sie liefert 3D-Modelle von Komplettwerkzeugen für die Programmierung sowie Simulation in Esprit und gibt die prozessrelevanten Daten zur Bearbeitung wie Drehzahlen und Vorschübe sowie benötigte Leistungsdaten der Maschine aus.
Kontakt
Patrick Burgun
General Manager
DP Technology Germany GmbH
Bamberg
Tel. +49 951 299 526 11
E-Mail senden
Anzeige