Editorial
Befreit die Roboter
Fällt es schon unter Diskriminierung, wenn der Kollege Roboter hinter dem Sicherheitszaum arbeiten muss? Noch gibt es keine Kleingewerkschaft, die sich für ihn stark macht. Und sicherlich gilt es zu differenzieren, ob er eine tonnenschwere Karosserie herumwirbelt oder ein Päckchen aus dem Lager holt. Aber der maschinelle Geselle erweist sich zunehmend als brauchbar für die direkte Kooperation.
Wie die Industrie auf den freien Roboter setzen kann, wird kräftig erforscht. Das neue Technologiezentrum Westbayern bereitet die sichere Zusammenarbeit von Mensch und Maschine vor. In der Modellfabrik in Nördlingen kann man bald sehen, wie der Mensch von monotonen, schweren oder superschnellen Arbeiten entlastet wird.
Dazu tragen die fahrerlosen Transportsysteme einen Teil bei – wohl auch so eine deutsche Technologie, die erst in der Schublade verschwindet und aus dem Ausland erfolgreich zurückkommt. Jungheinrich hat sie schon in den 1960er Jahren zur ersten Blüte gebracht. Dieser Zweig der Intralogistik kümmerte vor sich hin, erlebt jetzt aber eine Renaissance. Ob mit Spurführung oder Navigationssystem, der fahrerlose Transport befindet sich auf der Überholspur. Ihn mit dem Roboter zu verknüpfen, das hat Linde Material Handling auf den Weg gebracht. Lesen Sie unseren Beitrag „Robotikfahrzeuge rücken vor“.
Und den Rüstprozess kann der „kleine Robi“ auch gleich übernehmen. UR-Robots nimmt man einfach bei der Hand und zeigt ihnen, was sie tun sollen. Interessant wird es auch, wenn der Roboter dem Menschen nicht nur über die Schulter schaut, sondern die Aufgabe seiner Augen übernimmt. Wie umwälzend sich dieser Trend in der Messtechnik auswirkt, werden Sie im folgenden Heft lesen.
Titelbild: Universal Robots
Kontakt
Georg Dlugosch
Chefredakteur IndustryArena eMagazine Oberndorf am Neckar Tel. +49 7423 8499477 E-Mail senden www.dlugosch.org
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