Additive Fertigung
Innovation zur Überwachung
des 3D-Drucks in Echtzeit
Concept Laser ist der Gewinner des International Additive Manufacturing Award (IAMA). Das Unternehmen aus dem oberfränkischen Lichtenfels setzte sich gegen 15 weitere Bewerber aus Deutschland, Finnland, Großbritannien, den Niederlanden, der Schweiz und den USA durch. „Der IAMA ist die Anerkennung unserer harten Arbeit, aber auch ein Indiz dafür, dass wir uns auf dem richtigen Weg befinden. Insofern macht uns der internationale 3D-Award äußerst stolz und motiviert auch künftig, mit Innovationen den weltweiten Markt zu begeistern“, freut sich Frank Herzog, geschäftsführender Gesellschafter und Gründer von Concept Laser.
Fast täglich kommen neue Verfahren und Produkte für 3D-Druck auf den Markt. Ob künstliches Hüftgelenk oder Turbinenschaufel – nahezu alles lässt sich generativ fertigen, wenn auch nicht ökonomisch. Bei allem spielen Qualität und Belastbarkeit der Bauteile eine große Rolle. Fehler können dramatische Folgen haben. Deshalb müssen Hersteller die Qualität regelmäßig prüfen. Zerstörende Testverfahren sind jedoch wenig ökonomisch, fehleranfällig und verlängern die Prozesslaufzeit. Neue Ansätze sind gefragt, und Unternehmen wie Concept Laser bieten diese.
Concept Laser aus Lichtenfels zeigt eine Maschine für den 3D-Druck. Sie verarbeitet neben den gängigen Pulverwerkstoffen auch Titan und Titanlegierungen. Hierdurch können insbesondere Bauteile für den medizintechnischen Bereich gedruckt werden. Foto: Dlugosch
IAMA-Preisverleihung 2016 in Düsseldorf (von links): Patrick Diederich (Geschäftsführer von DMG Sauer GmbH), Harry Kleinijnen (Process & Application Manager bei Additive Industries) und Dr. Florian Bechmann (Entwicklungsleiter bei Concept Laser). Concept Laser aus dem oberfränkischen Lichtenfels setzte sich gegen 15 Bewerber durch. Foto: Messe Düsseldorf/Constanze Tillmann.
Foto: Dlugosch
Bei dem preisgekrönten Produkt handelt es sich um das erste, so genannte In-Situ-Echtzeitprozessüberwachungssystem in der pulverbettbasierenden additiven Fertigung. Es misst Eigenschaften wie Größe und Intensität der Schmelzbadwärmestrahlung in ultrahoher Auflösung und stellt die Daten korrelierend zur Position des Schmelzbades auf der Bauoberfläche und damit zur Bauteilgeometrie dar. Dem Anwender fällt es leicht, Prozessanomalien während der Fertigung zu lokalisieren und zu bewerten. „Auf diese Weise können nachgelagerte Testprozesse auf ein Minimum reduziert werden. Das hilft, Zeit und Kosten zu sparen“, betont Herzog. Darüber hinaus biete das Verfahren einen neuen Ansatz für Forschungs- und Entwicklungszentren, um den Prozess an sich zu verbessern und um neue Materialien und Bauteilgeometrien zu qualifizieren.
„Innovationen wie die von Concept Laser zeigen, dass die Branche intensiv an der weiteren industriellen Umsetzung arbeitet. Alle aktuell herausfordernden Fragestellungen sind im Fokus. Dies wird die Breite der Anwendungen vorantreiben“, sagt Dr. Wilfried Schäfer, Geschäftsführer des Vereins Deutscher Werkzeugmaschinenfabriken (VDW) und IAMA-Initiator.
Die im Jahr 2000 von Frank Herzog gegründete Concept Laser GmbH stellt Maschinen- und Anlagentechnik für den 3D-Druck von Metallbauteilen her. Das Laser-Cusing-Verfahren – ein pulverbettbasierendes Laserschmelzen von Metallen – erschließt neue Freiheiten bei der Formgebung von Komponenten und erlaubt auch die werkzeuglose, wirtschaftliche Fertigung hochkomplexer Bauteile in kleinen Losen. Die Kunden des Unternehmens kommen aus unterschiedlichen Branchen wie Medizin- und Dentaltechnik, Luft- und Raumfahrtindustrie, Werkzeug- und Formenbau, Automobilindustrie sowie Uhren- und Schmuckindustrie. Die 3D-Metalldrucker von Concept Laser verarbeiten Pulverwerkstoffe aus Edelstahl und Warmarbeitsstählen, Aluminium- und Titanlegierungen sowie für die Schmuckherstellung Edelmetalle. www.concept-laser.de
„Es ist spannend zu sehen, wie der IAMA bereits nach der zweiten Verleihung an Bedeutung gewonnen hat: 16 Innovationen aus sechs Ländern treten gegeneinander an“, sagte AMT-Präsident Douglas K. Woods, neben dem VDW Mitinitiator des IAMA. „Unserer Ansicht nach ist das ein deutliches Anzeichen für das weltweit starke Wachstum im Bereich Additive Manufacturing. Zudem hat der Preis eine große Reputation in der Fach-Community gewonnen. Wir freuen uns bereits auf noch fortschrittlichere Technologien im kommenden Jahr, wenn die Verleihung in den USA stattfindet.“
Der IAMA ist aus einer Partnerschaft zwischen dem US-Industrieverband AMT (Association for Manufacturing Technology) und dem VDW entstanden. Ziel ist es, diese dynamisch wachsende Technologie aktiv zu begleiten und die Erweiterung industrieller Anwendungen zu fördern. Mit dem IAMA werden im jährlichen Wechsel Innovationen im Bereich des 3D-Drucks ausgezeichnet.
Kontakt
Manuel Löhmann
Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Verein Deutscher Werkzeugmaschinenfabriken (VDW)
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