Editorial
Tiefgreifende Veränderungen
Lange Zeit sah es so aus, als ginge Industrie 4.0 nur die Massenfertiger etwas an. Klar war, dass Fließband und NC-Fertigung neue Wege finden, um die Produktion zu verbessern. Dieser Veränderungsprozess wird sich jedoch viel tiefgreifender auswirken, als es zunächst aussah.
Mancher Hersteller im Formenbau glaubte sich in sicherem Abstand zu den Veränderungen: Ist doch das Ziel im Werkzeug- und Formenbau in der Regel die Herstellung eines singulären Produkts – dahin will die Serienfertigung ja erst noch kommen. Allerdings ist die vierte industrielle Revolution viel tiefgreifender. Sie macht auch den Prozessen der Einzelfertiger Beine.
Die Digitalisierung wirkt sich überall aus. Um den Mehrwert tatsächlich realisieren zu können, müssen alle Unternehmen – auch die mittelständischen – lernen, die Digitalisierung zu nutzen, oder sie zunächst überhaupt voranzutreiben. Dabei wird das neu geformte Digital Capability Center in Aachen neue Akzente setzen. Zur Digitalisierung gehört nicht nur die Informationstechnik, sondern auch Analyse und Diagnose der Daten. Dann lassen sich damit Ausfallzeiten verringern und Produktivität erhöhen – vor allem Kosten senken, beispielsweise durch eine Diät für die energiehungrigen Maschinen und Fabriken. Das wird die EMO in Zusammenarbeit mit der ETA-Fabrik vorbildlich zeigen.
Denn letztlich verheißt das neue Zeitalter ein Digital Manufacturing, wie es beispielsweise Walter in seinem Technologiecenter entwickelt. Dann ist Digitalisierung nicht Selbstzweck, sondern Mittel um Fertigungs- und Begleitprozesse zu verbessern. Dabei helfen auch die unterschiedlichen Anwendungsplattformen, die derzeit entstehen und ein sichtbares Zeichen von Industrie 4.0 sind.
Kontaktdaten des Autors
Georg Dlugosch
Chefredakteur IndustryArena eMagazine Oberndorf am Neckar Tel. +49 7423 8499477 E-Mail senden www.dlugosch.org
Anzeige