Dusan Tegeltija

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Zuverlässig lokalisiert
über Ultrabreitband

Die Vernetzung von Menschen, Maschinen und Abläufen spielt in immer mehr Bereichen der Produktion eine wichtige Rolle – auch in der Intralogistik. Um Aufträge, Produktionsmittel oder fahrerlose Transportsysteme in Echtzeit zu lokalisieren, sind verschiedene Produkte erhältlich, die auf Basis elektromagnetischer Wellen funktionieren. Nicht jedes dieser Produkte eignet sich für die Produktionsumgebung einer Blechfertigung. Denn Metall, Maschinen und auch Lager aus Stahl reflektieren die Wellen und erschweren so die Ortung.

Mit Ultrabreitband (Englisch: Ultra-Wideband, UWB) hat sich eine Funktechnologie herauskristallisiert, die für die Blechfertigung robust genug ist. Wie die bisherigen Lokalisierungstechnologien WLAN, Bluetooth oder RFID arbeitet UWB mit einer Hardware, die Funksignale von Sendern empfängt und die Daten an einen Industrierechner übermittelt.

Die Art des Funksignals macht bei UWB den Unterschied. Die Technologie sendet keine durchgehenden elektromagnetischen Wellen, sondern eine Folge von Einzelimpulsen in einem sehr breiten Frequenzbereich. Basierend auf dieser Technologie hat Trumpf die Ortungslösung Track & Trace für die Blechfertigung entwickelt, die auch im industriellen Umfeld ein stabiles Signal und damit eine zuverlässige Lokalisierung ermöglicht.

Positionsbestimmung in Echtzeit

Track & Trace ermittelt die eindeutige Position von Blechteilen in Echtzeit. Bei der Lösung kommen Ultrabreitbandempfänger als Ortungsgeräte an der Hallendecke zum Einsatz, sogenannte Satelliten. Die Satelliten kommunizieren mit Markern, die sich – wie Arbeitspapiere bisher auch – einfach auf Stapeln von Blechteilen oder auf Ladungsträgern ablegen oder befestigen lassen.

Mindestens vier Satelliten messen unabhängig voneinander die Zeit, die die einzelnen elektromagnetischen Pulse vom Marker bis zum Satellit benötigen. Im Anschluss bestimmt die Technologie, wo sich der Marker befindet. UWB funktioniert sogar dann, wenn andere Funksignale zeitgleich aktiv sind oder reflektierende Metallobjekte, Menschen oder Maschinen die Signale ablenken. Dank der niedrigen Reaktionszeit kann die Funktechnologie pro Sekunde gleich mehrere Positionsupdates ausführen.

Informationen über das einzelne Blechteil und seine Position lassen sich übersichtlich auf einem Bildschirm darstellen. Wählt man auf dem Bildschirm einen Auftrag an, so reagiert der entsprechende Marker mit Lichtsignalen und ist auf diese Weise noch leichter zu identifizieren. Anwender können über einen PC, ein Smartphone oder Tablet Informationen auf den Marker übertragen, zum Beispiel die Auftragsnummer. Der Marker zeigt sie auf seinem E-Ink-Display (Display mit elektronischer Tinte) an.

Richtung papierlose Fertigung

Track & Trace ist ein Schritt in die papierlose Fertigung von morgen. Es erspart lästiges und zeitaufwändiges Suchen und ermöglicht vor allem, Expressaufträge zu lokalisieren und nachfolgend auch zu priorisieren. Der Lösung gingen mehr als zehn Jahre Forschungsarbeit voraus.

Bei der Entwicklung hat Trumpf eng mit dem französischen Unternehmen BeSpoon zusammengearbeitet und 2017 eine Beteiligung von 60 Prozent erworben. Track & Trace wird sowohl bei Testkunden als auch in der eigenen Produktion bereits erfolgreich eingesetzt. Die Lösung lässt sich intuitiv bedienen und einfach in bestehende Fertigungsprozesse einbinden. Auch für Unternehmen außerhalb der Blechwelt wird die Technologie hinter Track & Trace angeboten. Diese Unternehmen unterstützt das Tochterunternehmen Xetics bei der Software-Implementierung der Lokalisierungslösung.

Initiative zur Standardisierung

Da der Einsatz von Ortungslösungen in der Industrie steigt, setzen sich TRUMPF und 60 weitere Industrieunternehmen für den Standard omlox ein. Durch ihn lassen sich verschiedene Lokalisierungstechnologien wie Ultrabreitband, RFID, 5G oder GPS gemeinsam anbinden. Ziel ist es, Industriekunden den Einsatz von Hard- und Software unterschiedlicher Hersteller zu erleichtern.

Von der Navigation autonomer Reinigungsroboter und Drohnen bis hin zu Zutrittsberechtigungen – dank omlox können sich perspektivisch verschiedene Anwendungen in der Fertigung leicht integrieren lassen. Bislang funktionieren Funktechnologien oft nur für sich allein. Nun sollen sich alle Ortsdaten in einem einheitlichen Koordinatensystem anzeigen lassen. Kunden können so ihre Lieferketten nahtlos überwachen. Einen besonderen Schwerpunkt setzt der Standard auf die Vernetzung der Fabrik als Herzstück der Lieferkette, bei der sich Ultrabreitband als besonders robuste Funktechnologie etabliert hat. Bislang ließen sich Lösungen verschiedener Anbieter nicht miteinander vernetzen. Dank des neuen Standards lassen sich nun Geräte verschiedener Anbieter direkt anschließen und miteinander kombinieren.

Zu den Industriepartnern des neuen Ortungsstandards gehören Unternehmen aus ganz Europa, Asien und den USA. Eine unabhängige Standardisierungsorganisation entwickelt omlox stetig weiter und ist offen für weitere Partner.

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