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Nachhaltiges Wirtschaften steigert die Effizienz

Steigende Verantwortung und gesetzliche Verpflichtungen wie das Lieferkettensorgfaltspflichtengesetz verlangen Priorität für Nachhaltigkeit im Wirtschaften der Unternehmen. Prof. Dr. Karsten Kieckhäfer, Leiter des Lehrstuhls für Produktion und Logistik stellvertretender Direktor des Forschungsschwerpunkts Energie, Umwelt & Nachhaltigkeit an der Fernuniversität in Hagen, informierte beim Mittelstand-Digital Zentrum WertNetzWerke bei der Veranstaltung „Kooperationen neu denken“.

Nachhaltigkeit ist kein Hindernis für wirtschaftliches Wachstum, im Gegenteil: Produkte nach nachhaltigen Maßstäben herzustellen und dies entlang der Lieferketten zu gewährleisten, das stellt auch eine Chance für Unternehmen dar. Denn nachhaltiges Wirtschaften kann die Effizienz steigern, Kosten senken und neue Geschäftsfelder eröffnen.

Unternehmer diskutierten zum Leitgedanken „Gemeinsam mehr Werte schöpfen“ über Netzwerke angesichts digitaler wie nachhaltiger Transformation. Kieckhäfer gab einen Ausblick über die Chancen der Nachhaltigkeit für mittelständische Unternehmen. „Nachhaltiges Wirtschaften in Wertschöpfungsnetzwerken" ist ein Top-Thema.

In Netzwerken organisierte Unternehmen sind besser in der Lage, die Herausforderungen des Wirtschaftens zu bewältigen und so Wettbewerbsvorteile durch kollaborative Innovationen zu generieren. In Panels und mit Use Cases zeigte sich, wie sich Fortschritte im Übergang von der Digitalisierung zur digitalen Transformation in Wertschöpfungsnetzwerken für den Mittelstand umsetzen lassen.

Steigender Aufwand

Das Reporting und die Analyse von Nachhaltigkeit in der Produktion und Beschaffung werden immer aufwendiger. Kieckhäfer zeichnete ein realistisches Bild der Lage: „Die Bewertung der Nachhaltigkeit von Produkten ist eine komplizierte Aufgabe, die ein gründliches Verständnis der zugrundeliegenden Lieferketten erfordert. Herausforderungen sind die Integration der ökologischen, wirtschaftlichen und sozialen Dimension der Nachhaltigkeit sowie der räumlichen Heterogenität, bezogen auf Technologie, Umwelt, Märkte und Gesellschaft.“ Kieckhäfer hat sich auf die Modellierung und Planung von Prozessen in der Produktion und Supply Chain fokussiert. Fallbeispiele aus der Automobilindustrie dienten zur Illustration.

Differenzierte Nachhaltigkeit

Kieckhäfer zog Erkenntnisse aus einer großangelegten Analyse der Lithium-Ionen-Batterie-Produktion, ihrer Wertschöpfung und deren Folgen. Er präsentierte eine räumlich differenzierte Nachhaltigkeitsbewertung, die Unternehmen auch auf globale Lieferketten anwenden können. Dabei stehe die Aktivitätsanalyse anhand von regionalisierten Nachhaltigkeitsindikatoren und einem Modellierungsansatz im Vordergrund.

Sämtliche Produktions- und Transportaktivitäten in der Lieferkette werden als regionalisierte Transformationsprozesse an spezifischen Standorten modelliert. Hieraus resuliert ein Mengengerüst der relevanten Inputs, Throughputs und Outputs, die dann mit relevanten Nachhaltigkeitsindikatoren verknüpft und bewertet werden. Dieser Ansatz kommt in Studien Kieckhäfers zum Einsatz, um die ökologischen, wirtschaftlichen und sozialen Auswirkungen, im konkreten Fall von Lithium-Ionen-Batterien, zu analysieren.

Vorteil im Verbund

Kieckhäfer plädiert dafür, die Vorteile zwischen Wertschöpfungsnetzwerken und nachhaltigem Handeln als Unternehmer auszuschöpfen. Die positiven Effekte aus einem Verbund oder Netzwerk zeigen sich für den Wissenschaftler in der Reihe von Maßnahmen, die zugunsten der Nachhaltigkeit zu ergreifen sind wie der Einsatz erneuerbarer Energien, Verbessern der Energieeffizienz, Optimieren von Transport und Logistik, Verwenden recycelter Materialien und Aufwerten von Arbeitsbedingungen.

Diese Aktivitäten tragen nicht nur dazu bei, die Umwelt zu schützen, sondern sie bieten auch wirtschaftliche Vorteile für Unternehmen. Nach seinen Ergebnissen liegen die Chancen vor allem darin, Nachhaltigkeit in Wertnetzwerken weiterzuentwickeln. Der Rat Kieckhäfers für die Agenda in Unternehmen: „Wichtig ist, gemeinsam mit allen Akteuren im Netzwerk daran zu arbeiten, die Nachhaltigkeit zu steigern, um koordiniert vorzugehen und zunächst dort Lösungen umzusetzen, wo die größten Hebel zu den geringsten Kosten bestehen.“

Über das Mittelstand-Digital Zentrum WertNetzWerke

Das Mittelstand-Digital Zentrum WertNetzWerke gehört zu Mittelstand-Digital. Mit diesem Netzwerk unterstützt das Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz die Digitalisierung in kleinen und mittleren Unternehmen sowie dem Handwerk.

Das Mittelstand-Digital Zentrum WertNetzWerke stärkt anbieterneutral kleine und mittlere Unternehmen (KMU) in Deutschland, damit sie in effizienten, nachhaltigen und digital unterstützten Wertschöpfungsnetzwerken auch künftig erfolgreich agieren.

Zielgruppe des Zentrums sind KMU des verarbeitenden Gewerbes, produktionsnahe oder logistische Dienstleistungen sowie die Recycling- und Zirkulärwirtschaft. Themen sind vernetzte, nachhaltige Wertschöpfungs- und Datenökosysteme (Gaia-X, Blockchain), kooperative Geschäftsmodelle, Kreislaufwirtschaft, künstliche Intelligenz, Interoperabilität durch eStandards, Vertrauen durch resiliente Infrastrukturen und gemeinsame Werte.

Das Konsortium ist ein Zusammenschluss unter der Konsortialführerschaft von GS1 Germany, vom Bundesverband Materialwirtschaft, Einkauf und Logistik (BME), Collaborating Centre on Sustainable Consumption and Production gGmbH (CSCP), des Fraunhofer-Instituts für Angewandte Informationstechnik (FIT), des Fraunhofer-Zentrums für Internationales Management und Wissensökonomie (IMW) und dem wisnet innovation research institute (w.i.r.i.).

Kontakt

Bettina Bartz

Geschäftsführerin
Mittelstand-Digital Zentrum WertNetzWerke
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