Joachim Jäckl

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Flexible Produktionssysteme

Produzierende Unternehmen müssen bei ihren Investitionsentscheidungen die hoch dynamischen Marktanforderungen berücksichtigen. Dazu benötigen sie technologisch fortschrittliche Fertigungslösungen, die ein Höchstmaß an Effizienz bieten und sich flexibel an geänderte Bauteilanforderungen anpassen lassen. Eine ganzheitliche Herangehensweise an das Thema Innovation sorgt für praxisnahe Entwicklungen und erschließt ein Maximum an Einsparungen und Leistungssteigerung.

Zentraler Bestandteil des Innovationsprozesses ist bei einem Werkzeugmaschinenhersteller die Weiterentwicklung der Maschinenbaureihen. Der Maschinenhersteller MAG erschließt neues Potenzial durch die konsequente Nutzung der modularen Produktstrategie. Ein ausgereifter Baukasten wirkt sich positiv auf Lieferzeiten und Kosten aus. Er beruht auf Standards, bietet dennoch die Möglichkeit, mit überschaubarem Aufwand auf möglichst viele Kundenforderungen einzugehen.

Durch eine konsequente Gleichteilstrategie wird die Komplexität reduziert und die Zuverlässigkeit verbessert. Ein modulares Plattformkonzept bietet die Möglichkeit, neue Konfigurationsmöglichkeiten schnell und einfach umzusetzen. Innovative Verfahren lassen sich mit reduziertem Aufwand entwickeln und implementieren, denn Zukunftstechnologien werden schon bei der Entwicklung des Baukastens berücksichtigt.

Verfahrensintegration

Die modulare Bauweise der Hochleistungs-Systemmaschinen der neuesten Specht-Baureihe von MAG war die Voraussetzung dafür, dass vergleichsweise leichte Modifikationen genügten, um auch die Bearbeitungsschritte Feinbohren und Honen zu integrieren. So kann jetzt die komplette Prozesskette zur Herstellung von Zylinderkurbelgehäusen auf Bearbeitungszentren realisiert werden, von der Rohteilbearbeitung bis zur Feinbearbeitung von Zylinder- und Kurbelwellenbohrungen, inklusive der hochgenauen Honbearbeitung. Dadurch reduzieren sich Bearbeitungs- und Rüstzeiten, das Nadelöhr Honmaschine entfällt.

Das Honen von Bohrungen stellt hohe Anforderungen an die Qualität wie Maß, Zylinderform und spezifische Oberflächenkennwerte. Wo Bohrungen mit höchster Präzision gefragt sind, beispielsweise bei Zylinderlaufbahnen aus Gusseisen, Aluminiumlegierungen und eisenhaltigen Schichten, wird gehont.

Bislang musste dazu das Werkstück von der CNC-Maschine auf eine spezielle Honmaschine wandern. Die von MAG entwickelte Honlösung ermöglicht es, Bohrungen mit derselben Qualität zu bearbeiten wie von konventionellen Honmaschinen bekannt. Der Honprozess wurde auf dem Specht integriert, mit einer neu entwickelten Verstellspindel zur geregelten elektromechanischen Zustellung der Honwerkzeuge und integrierter pneumatischer Durchmessermessung wie auch mit Steuerungs- und Regelalgorithmen.

Dadurch werden Operationen eingespart und die Bearbeitungszeiten verkürzen sich deutlich. Ein weiterer großer Vorteil besteht in der Skalierbarkeit der Anlage an das tatsächliche Produktionsvolumen. Durch die parallele Honbearbeitung auf mehreren Bearbeitungszentren entfällt zudem der Engpass einer klassischen Transferhonanlage. Die Anforderungen der Automobilhersteller an Oberflächenrauheit und die Bohrungsgeometrie wurden sicher erreicht, Tests mit Kurbelwellenbohrungen lieferten dasselbe positive Resultat.

Eine Neuentwicklung aus Chemnitz schafft im Bereich der Zahnräder und Wellenbearbeitung durch intelligent umgesetzte Modularität Mehrwert für den Anwender. Mit der Integration des hauptzeitparallelen Anfasens und Entgratens in die Wälzfräsmaschinen der H-Baureihe stellte MAG mit der H 250 CDT eine hocheffiziente Lösung zur Bearbeitung von Zahnrädern und Wellen vor.

Die Potenziale des flexibel auslegbaren Maschinenkonzepts werden durch den Einsatz einer universellen Bohr- und Fräseinheit ausgeschöpft. Die zwei CNC-gesteuerten, schwenkbaren Zustellarme der CDT-Einheit (Chamfering-Deburring-Twin) verfügen über Normschnittstellen, so dass gebräuchliche Bearbeitungsköpfe und Werkzeughalter ohne großen Aufwand angebracht werden können. Zusatzbearbeitungen wie Bohren und Fräsen sind leicht zu integrieren.

Auch im allgemeinen Maschinenbau, in der Energietechnik oder dem Bauwesen, wo unterschiedliche Anforderungen hinsichtlich Material, Losgrößen und Werkstückdimensionen herrschen, eröffnet der modulare Ansatz neue Möglichkeiten. Auch hier wurden entsprechend den verschiedenen Teilespektren Baukästen für horizontale und vertikale Dreh- und Fräsmaschinen entwickelt. Die Maschinen sind aus erprobten Komponenten aufgebaut, was Produktivität, Sicherheit und Zuverlässigkeit gewährleistet. Zudem bieten sie Flexibilität für Innovationen.

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