Dr. Wilfried Schäfer

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Kräftiger Impuls für die METAV

Neustart der METAV: Aussteller und Kunden im potenten Ballungsraum Nordrhein-Westfalen brauchen einen Marktplatz für die Wertschöpfungskette Fertigungstechnik. Der Verein Deutscher Werkzeugmaschinenfabriken (VDW), Frankfurt am Main, als Veranstalter der Messe in Düsseldorf setzt mit zwei ergänzenden Produktionsthemen einen neuen Impuls. Additive Fertigung und Messtechnik kommen zum fachlichen Kern der Metallbearbeitung hinzu. Diese Technologien sprechen den Werkzeug- und Formenbau sowie die Medizintechnik an. Mit VDW-Geschäftsführer Dr. Wilfried Schäfer sprach Georg Dlugosch, Chefredakteur des CNC-Arena eMagazines, über den erwarteten neuen Schwung für die METAV.

Eine Neuausrichtung der Fachmesse METAV ist schon länger erwartet worden. Was sind die Eckpunkte, an denen sich der VDW ausgerichtet hat?

Schäfer: Die METAV in Düsseldorf spricht mit Nordrhein-Westfalen einen der stärksten industriellen Wirtschaftsräume Europas an. Mit mehr als 23.000 Unternehmen allein aus unseren Top-Kundenbranchen, Hunderttausenden fachkundigen Anwendern und einem sehr hohen Potenzial für Investitionen in die Produktionstechnik ist die METAV mitten in diesem Markt ein absolutes Muss, gerade auch, weil dort gute Geschäfte gemacht werden können. Davon sind wir überzeugt; das haben uns viele Aussteller bestätigt. Wir wissen aus den Besucherstrukturdaten auch, dass die Kunden aus diesem Ballungsraum nicht zur AMB gehen. Dennoch stehen wir als Veranstalter vor der Herausforderung, der METAV neuen Schwung zu geben. Nach mehr als 35 Jahren müssen wir Aussteller und Besucher davon überzeugen, dass sich die METAV neu erfinden kann, dass sie sich dynamisch weiterentwickelt und dass sie die richtige Plattform für unsere Kunden ist. Deshalb wollen wir den Fokus der METAV deutlich stärken und ihn mit neuen Themen anreichern. Auch optisch wird der Wandel durch eine neue Kernbotschaft, ein neues Gesicht und ein neues Design transportiert.

Auf die Unternehmen zugehen, heißt die Devise im schwierigen Marktumfeld. Wie sehen die Neuerungen aus, mit denen die Messe überzeugen will?

Schäfer: Die METAV ist die 19. Internationale Messe für Technologien der Metallbearbeitung. Damit präsentiert sie unverändert die Wertschöpfungsketten in der Fertigungstechnik von der Planung mit CAD/CAM bis hin zur Automatisierung. Im Fokus stehen Maschinen und Werkzeuge. Außerdem ist die METAV die Plattform für Geschäfte, und Aussteller sowie Besucher nutzen die METAV, um Geschäfte zu machen. Das verdeutlicht die neue Hauptbotschaft „Power your business“. Der fachliche Kern der METAV wird darüber hinaus erweitert, mit zwei weiteren Produktionsthemen, Additive Manufacturing und Quality Engineering, sowie zwei Anwendungsbranchen, dem Werkzeug- und Formenbau sowie der Medizintechnik. Alle vier Themen werden mit so genannten Areas fest in die METAV integriert.

Einige dieser Themen gab es auch bereits auf früheren METAV-Veranstaltungen. Was ist neu?

Schäfer: Da haben Sie Recht. Wir haben Additive Manufacturing, Quality Engineering und die Medizintechnik bereits auf früheren Veranstaltungen im Rahmen von Sonderschauen thematisiert. Über den Status einer Sonderschau sind sie nun hinaus. Die Bereiche werden dauerhaft in die METAV integriert und mit potenten Vertriebspartnern weiterentwickelt als Rapid Area, Quality Area, Moulding Area und Medical Area. In diesen Areas steckt jede Menge Wachstumspotenzial. Das haben unsere Marktrecherchen gezeigt. Additive Manufacturing rundet die Palette der Bearbeitungsverfahren für die Metallbearbeitung ab. Methoden zur Qualitätssicherung entwickeln sich rasant, gehören zu jedem Fertigungsprozess dazu und interessieren daher wirklich alle Produktionsfachleute. Der Werkzeug- und Formenbau sowie die Medizintechnik sind zwei Anwendungsfelder mit allerhöchsten Ansprüchen an Qualität und Genauigkeit der Bearbeitungstechnologie. Mit diesen Themen entwickeln wir die Marke METAV rund um den Kern der Metallbearbeitung weiter und sprechen neue Zielgruppen an, die auch für Maschinenhersteller wichtig sind. Qualifizierte Verbands- und Medienpartner garantieren, dass die Besucherzielgruppen individuell adressiert werden.

Ist das dann eine Kampfansage an die AMB?

Schäfer: Bestimmt nicht. Wir ergänzen uns. Die AMB spricht den Markt Baden-Württemberg und Bayern an. 85 Prozent ihrer Besucher kommen aus den beiden Bundesländern. Die METAV zieht hingegen 85 Prozent ihrer Besucher aus Nordrhein-Westfalen, Niedersachsen, Schleswig-Holstein, Bremen, Hamburg, Hessen und Rheinland-Pfalz an. Eher sehen wir uns in einen intensiveren Wettbewerb zur Euromold. Viele Aussteller sind dort unzufrieden und suchen neue Plattformen. Mit der Stuttgarter Moulding Expo und der METAV wird dieser Wunsch erfüllt. Damit schaffen wir ein neues Angebot für den Werkzeug- und Formenbau südlich und nördlich der Mainlinie. Das Konzept garantiert die komplette Marktabdeckung im geraden und im ungeraden Jahr. Daher sind wir auch ideeller Träger der Moulding Expo.

Was ist speziell mit dem Bereich 3D-Druck: Wie werden sich der Themenbereich und die Erfurter Fachmesse Rapid Tec künftig einbringen?

Schäfer: Wie angekündigt wird die Erfurter Rapid Tec im geraden Jahr die additiven Verfahren auf der METAV im Rahmen der Additive Area ausstellen. Wir haben das Thema zusätzlich stark aufgewertet durch die Ausschreibung eines International Additive Manufacturing Award. Gemeinsam mit dem US-amerikanischen Werkzeugmaschinenverband AMT wird der Preis alle zwei Jahre im Wechsel auf der METAV und einem Produktionskongress in den USA an Innovatoren aus der Additive-Manufacturing-Szene verliehen. Das fördert eine enge Bindung der wichtigsten Aussteller aus den USA und der internationalen Additive-Community an die METAV. Die erste Ausschreibung ist gerade angelaufen und erzielt bereits rege Resonanz.

Wie gestaltet sich das Zusammenspiel oder die Abgrenzung mit der EMO in den ungeraden Jahren?

Schäfer: Die EMO Hannover spielt als Weltleitmesse für die Metallbearbeitung in einer ganz anderen Liga. Sie ist absolut international, sowohl was Aussteller als auch Besucher betrifft. Sie ist die Innovationsplattform für die weltweite Metallbearbeitungstechnik. Und sie ist Vorreiter bei den Trendthemen für die Fertigung von morgen. Es gibt wenige Überschneidungen zwischen EMO- und METAV-Besucherstruktur. Im Übrigen achten wir natürlich darauf, dass die METAV andere Themen fokussiert als die EMO.

Womit können wieder mehr Besucher auf das Messegelände gelockt werden?

Schäfer: METAV-Besucher müssen überzeugt sein, dass der Besuch in Düsseldorf interessant ist und einen Mehrwert bringt. Deshalb müssen sie wissen, was auf der Messe läuft, und sicher sein, dass ihre Interessen umfassend bedient werden. Information und Kommunikation im Vorfeld der Veranstaltung sind daher der Dreh- und Angelpunkt. Da sind in erster Linie wir als Veranstalter in der Pflicht. Wir werden unsere Besucheransprache auf allen Kanälen verstärken, in der Werbung, in der Medienarbeit und bei der direkten Kommunikation. Zusätzlich binden wir Multiplikatoren von Medienpartnern über Kundenverbände bis hin zur IG Metall ein, deren Kunden beziehungsweise Mitglieder sich mit unseren Zielgruppen decken. Schließlich setzen wir auch neue Formate ein, beispielsweise Webinare und Social-Media-Kanäle, um die Messe zu bewerben. Genauso wichtig ist jedoch die direkte Kundenansprache durch die Aussteller, denn Kunden wollen auf der METAV ihre bevorzugten Lieferanten und gegebenenfalls deren Marktbegleiter möglichst umfassend sehen. Daher werden wir die Aussteller noch intensiver unterstützen, ihre Kunden für einen METAV-Besuch zu interessieren.

Die Zahl der Aussteller ist seit 2008 kontinuierlich gesunken. Welche Angebote an die Aussteller werden gemacht?

Schäfer: Die Aussteller gehen zur Messe, wenn sie dort einen Markt vorfinden, ihre Kunden bedienen und Geschäfte machen können. Das ist in NRW und Benelux gegeben. Schärfung und Ergänzung des METAV-Profils kommen daher allen Ausstellern zugute. Die neuen Themen als Bestandteil der Veranstaltung erweitern die Zielgruppen und damit das Besucherpotenzial. Etliche Ausstellergruppen haben uns explizit angesprochen, weil sie eine Plattform in Nordrhein-Westfalen und den angrenzenden Märkten gesucht haben, so beispielsweise die Hersteller von Messtechnik. Dem sind wir gerne nachgekommen: Was 2014 mit einer Sonderschau Quality Road begann, ist nun die Quality Area. Hier stehen die Zeichen auf Wachstum ebenso wie bei den anderen Themen. Die nachhaltige Präsenz der Medizintechnik über die vergangenen drei METAV-Veranstaltungen hat gezeigt, dass sie von Jahr zu Jahr mehr Fachbesucher anziehen konnte. Daher versprechen wir uns von dem Konzept mehr Attraktivität für die METAV und damit auch wieder steigende Ausstellerzahlen. Erste Reaktionen aus dem Ausstellerkreis sind sehr positiv.

Titelbild: Dlugosch

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